AOK-Direk­ti­on Bam­berg infor­miert: Zecken sind schon wie­der aktiv

Gefährlicher Blutsauger: Zecke
Gefährlicher Blutsauger

Wird es drau­ßen wär­mer, beginnt die Zeit der Zecken. Sie lau­ern im Gras, Gebüsch oder Unter­holz dar­auf, dass Tie­re oder Men­schen sie im Vor­bei­ge­hen von dort abstrei­fen. Fin­den sie am Kör­per eine unbe­deck­te Stel­le, ste­chen sie zu und sau­gen das Blut ihrer Opfer. Zecken sind zwar nicht gif­tig für den Men­schen, sie kön­nen aber zahl­rei­che Krank­hei­ten über­tra­gen, dar­un­ter auch gefähr­li­che Erkran­kun­gen wie Bor­re­lio­se (Lyme-Krank­heit) oder Früh­som­mer-Menin­go­en­ze­pha­li­tis (FSME). Mei­stens bleibt ein Stich des „gemei­nen Holz­bocks“ – die häu­fig­ste Zecken­art in Euro­pa – ohne gesund­heit­li­che Fol­gen. Nicht jede Zecke trägt die Erre­ger in sich und nicht jeder Stich einer befal­le­nen Zecke führt zur einer Ansteckung. „Vor­sich­tig soll­te man den­noch sein, denn bei­de Infek­tio­nen kön­nen gefähr­lich wer­den“, so Klaus Knorr, Direk­tor von der AOK in Bamberg

FSME – Imp­fung schützt

Schutz vor der FSME bie­tet eine Imp­fung. Die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on (STI­KO) emp­fiehlt die­se für alle Men­schen, die in Risi­ko­ge­bie­ten woh­nen oder die­se besu­chen und sich viel in der Natur auf­hal­ten. Denn es besteht die Gefahr, dass eine Infek­ti­on zu einer Ent­zün­dung der Hirn­häu­te und des Gehirns führt (Menin­go­en­ze­pha­li­tis). „Zecken, die FSME-Viren tra­gen, kom­men vor­wie­gend in bestimm­ten Regio­nen Deutsch­lands vor, bei­na­he ganz Bay­ern zählt dazu“, so Klaus Knorr. Mit dem Land­kreis Für­sten­feld­bruck und dem Stadt­kreis Mün­chen sind aktu­ell zwei neue Risi­ko­ge­bie­te hin­zu­ge­kom­men, so dass 94 der 96 baye­ri­schen Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te als Risi­ko­ge­bie­te gel­ten. „Die AOK über­nimmt die Kosten der Immu­ni­sie­rung für alle, die in FSME-Risi­ko­ge­bie­ten leben oder in die­se rei­sen“, so Klaus Knorr. Für eine voll­stän­di­ge Grund­im­mu­ni­sie­rung ist drei­ma­li­ges Imp­fen not­wen­dig. Die­ser Schutz hält dann meh­re­re Jah­re vor.

Bor­re­lio­se – früh reagie­ren schützt

Bor­re­lio­se ist eine Erkran­kung, die von Bak­te­ri­en ver­ur­sacht wird. „Die Bor­re­lio­se erkennt man an der typi­schen ring­för­mi­gen Haut­rö­tung rund um den Zecken­stich, die sich über Tage lang­sam nach außen ver­brei­tet“, so Klaus Knorr. Die­se soge­nann­te Wan­der­rö­te ent­wickelt sich manch­mal erst eini­ge Tage bis Wochen nach einem Stich,

ist in der Regel innen blas­ser als am Rand und muss nicht unbe­dingt an der Ein­stich­stel­le, son­dern kann auch an ande­ren Kör­per­stel­len auf­tre­ten. Mög­li­cher­wei­se kom­men grip­pe­ähn­li­che Beschwer­den hin­zu, wie Fie­ber, Mus­kel- oder Kopf­schmer­zen. Wer sol­che Sym­pto­me hat, soll­te zum Arzt gehen. Der Krank­heits­er­re­ger über­trägt sich, wenn über­haupt, erst nach län­ge­rem Sau­gen der Zecke. „Wenn man den Kör­per gleich nach dem Auf­ent­halt im Frei­en unter­sucht und mög­li­che Zecken sofort ent­fernt, kann man sich wirk­sam vor einer Bor­re­lio­se schüt­zen“, sagt Klaus Knorr und rät, die Zecke mög­lichst mit spe­zi­el­len Hilfs­mit­teln zwi­schen Haut­ober­flä­che und Kopf fas­sen und gera­de her­aus­zie­hen, ohne sie dabei zu zerquetschen.

Der beste Schutz besteht natür­lich dar­in, sich erst gar nicht ste­chen zu las­sen. Bei Wan­de­run­gen durchs Gebüsch emp­fiehlt es sich, feste Schu­he, lan­ge Hosen und lan­ge Ärmel zu tra­gen – oder man bleibt gleich auf festen Wegen. Hel­le Klei­dung kann zusätz­lich hel­fen, die her­um­krab­beln­den Tie­re bes­ser zu erken­nen, bevor sie zuste­chen. Auch Zecken­sprays, soge­nann­te Repell­ents, kön­nen Zecken ein bis zwei Stun­den ver­trei­ben. Danach muss erneut gesprüht werden.

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