AELF Coburg-Kulm­bach unter­stützt Wald­be­sit­zer beim Waldumbau

Buchdrucker im Winterschlaf in einer Rindenschuppe. Foto: Ulf Felgenhauer / AELF Coburg-Kulmbach
Buchdrucker im Winterschlaf in einer Rindenschuppe. Foto: Ulf Felgenhauer / AELF Coburg-Kulmbach

Fran­ken­wald im (Klima-)Wandel

Der Fran­ken­wald voll­zieht der­zeit einen dra­sti­schen Wan­del. Die ver­gan­ge­nen Jah­re waren geprägt von gro­ßer Hit­ze wäh­rend der, für Pflan­zen so wich­ti­gen, Vege­ta­ti­ons­zeit im Som­mer­halb­jahr. Aus­ge­präg­te Trocken­pha­sen setz­ten den Wäl­dern in Nord­bay­ern, ins­be­son­de­re unse­rem Fran­ken­wald, stark zu. Dies führ­te und führt zu einer der augen­schein­lich­sten Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels in unse­rer Regi­on: Einem bis­her nie dage­we­se­nen Befall der Fich­ten durch die Bor­ken­kä­fer­ar­ten Buch­drucker und – in deut­lich gerin­ge­rem Umfang – Kup­fer­ste­cher. Das Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-Kulm­bach unter­stützt Wald­be­sit­ze­rin­nen und Wald­be­sit­zer dabei, den Bor­ken­kä­fer zu bekämp­fen und den Fran­ken­wald hin zu einem kli­ma­sta­bi­len, zukunfts­fä­hi­gen Viel­falts­wald umzu­bau­en. Die Baye­ri­sche Forst­mi­ni­ste­rin Michae­la Kani­ber: „Bay­ern lässt sei­ne Wald­be­sit­zer in der Kli­ma­kri­se nicht allein. Ob mit einem umfang­rei­chen Bera­tungs­an­ge­bot, einer bun­des­weit ein­zig­ar­ti­gen För­de­rung oder Wald­for­schung auf Top-Niveau: Der Frei­staat steht Sei­te an Sei­te mit den Betrof­fe­nen, um die Her­aus­for­de­run­gen des Kli­ma­wan­dels zu meistern.“

Fol­gen des Kli­ma­wan­dels sind deut­lich sichtbar

Karl-Heinz Wel­scher ist Forst­wirt aus Lei­den­schaft. Seit Gene­ra­tio­nen betreibt sei­ne Fami­lie den Forst­be­trieb im Stein­wie­se­ner Gemein­de­teil Remitz­hof (Land­kreis Kro­nach). 1988 hat er den Betrieb über­nom­men, 2023 wur­de er im Forst­amt Stadt­stein­ach für vor­bild­li­che Pri­vat­wald­be­wirt­schaf­tung aus­ge­zeich­net. Die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels sieht Karl-Heinz Wel­scher jeden Tag, wenn er in sei­nem Forst unter­wegs ist: „Wir haben nach dem inzwi­schen fünf­ten Hit­ze­jahr Kala­mi­täts­schä­den, die in einem Aus­maß gestie­gen sind, dass bei uns die Fich­te kein Über­le­ben mehr hat.“ Unter nor­ma­len Umstän­den wür­de ein sol­cher Wald­ver­lust nicht ent­ste­hen, da nur so viel Holz ent­nom­men wird, wie durch die Natur nach­wächst. Für Karl-Heinz Wel­scher sind die mas­si­ven Bor­ken­kä­fer­schä­den dar­um „die größ­te Her­aus­for­de­rung, die es bis jetzt in unse­rem Wald gege­ben hat.“

Fran­ken-Viel­falts­wald – kli­ma­to­le­rant und zukunftssicher

Ins­be­son­de­re das Zusam­men­wir­ken zwei­er Fak­to­ren ist maß­geb­lich für den Zustand unse­res Wal­des ver­ant­wort­lich. Andre­as Som­me­rer vom AELF Coburg-Kulm­bach: „Einer­seits füh­ren Hit­ze und lang­an­hal­ten­de Trocken­pha­sen zu Trocken­stress und Vita­li­täts­ver­lu­sten bei der Fich­te und machen sie so anfäl­li­ger für Schäd­lin­ge. Ande­rer­seits wer­den die Haupt­schäd­lin­ge der Fich­te, Buch­drucker und Kup­fer­ste­cher, durch die sich ver­än­dern­den kli­ma­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen begün­stigt.“ Kurz: Die Fich­ten­mo­no­kul­tur, die über Jahr­zehn­te das Bild des Fran­ken­walds geprägt hat, wird ver­schwin­den – an ihre Stel­le soll ein kli­ma­to­le­ran­ter Misch­wald tre­ten. Karl-Heinz Wel­scher: „Trotz die­ser gewal­ti­gen Schä­den möch­ten wir den Wald umbau­en in einen stand­ort­ge­rech­ten Bestand mit ver­schie­de­nen Baumarten.“

Beim Wald­um­bau hilft die Baye­ri­sche Forst­ver­wal­tung. Ansprech­part­ne­rin für Karl-Heinz Wel­scher ist För­ste­rin Katha­ri­na Flü­gel, zustän­dig für das Revier Stein­wie­sen: „Wir erstel­len gemein­sam mit den Wald­be­sit­zern indi­vi­du­el­le Kon­zep­te zum Wald­um­bau, zei­gen För­der­mög­lich­kei­ten auf und bera­ten bei der Umset­zung. Alles auf Basis der jewei­li­gen Standortbedingungen.“

Mit ihrer Unter­stüt­zung hat der Forst­be­trieb Wel­scher bereits zahl­rei­che Flä­chen wie­der­auf­ge­for­stet. Karl-Heinz Wel­scher: „Wir sind sehr dank­bar, dass wir in die­ser schwie­ri­gen Zeit mit der Baye­ri­schen Forst­ver­wal­tung einen star­ken Part­ner an unse­rer Sei­te haben, der uns jeder­zeit unterstützt.“