Bald tan­zen die Pup­pen im Schloss Gey­ers­wörth in Bamberg

In den Barockflügel von Schloss Geyerswörth soll das Bamberger Marionettentheater einziehen. / Foto (Archiv): Stadt Bamberg, Steffen Schützwohl
In den Barockflügel von Schloss Geyerswörth soll das Bamberger Marionettentheater einziehen. / Foto (Archiv): Stadt Bamberg, Steffen Schützwohl

Die Zukunft des Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ters ist gesichert

Schau­spiel­kunst statt Amts­ge­schäf­te: Der Barock­flü­gel von Schloss Gey­ers­wörth war bis­her in die Ver­wal­tungs­nut­zung der Stadt Bam­berg inte­griert und bil­det heu­te die Süd­front der Schloss­an­la­ge, die gera­de auf­wän­dig saniert wird. Zukünf­tig wird er Hei­mat des Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ters sein. Das wur­de in der gemein­sa­men Sit­zung von Kul­tur- und Finanz­se­nat ein­stim­mig beschlossen.

Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar zeig­te sich über­zeugt von der nun gefun­de­nen Lösung: „Der reprä­sen­ta­ti­ve und ide­al gele­ge­ne Gebäu­de­teil eig­net sich her­vor­ra­gend für die­se kul­tu­rel­le Nut­zung. Die Lage unmit­tel­bar neben dem Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice, häu­fi­ger Aus­gangs- und End­punkt für Stadt­füh­run­gen und Tou­ri­sten, ver­spricht eine gute Wahr­neh­mung durch Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie Gäste der Stadt.“ Mit dem Umzug ist die Zukunft des Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ters dau­er­haft gesichert.

Das Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ter befin­det sich seit Bestehen im „Staub­schen Haus“ in der Unte­ren Sand­stra­ße 30. Das Haus, das sich im Eigen­tum der Kran­ken­haus­stif­tung befin­det, bedarf schon seit vie­len Jah­ren einer Gene­ral­sa­nie­rung und soll im Anschluss aus­schließ­lich für Wohn­zwecke genutzt wer­den. Des­halb wur­den in den letz­ten Jah­ren meh­re­re Alter­na­tiv­stand­or­te, u.a. Tabak­scheu­ne oder Obe­re Sand­stra­ße 20, als poten­ti­ell neue Spiel­stät­ten für das Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ter gesich­tet. Schließ­lich hat Finanz­re­fe­rent Bert­ram Felix die dau­er­haf­te Unter­brin­gung im Barock­flü­gel vorgeschlagen.

Im Erd­ge­schoss mit direk­tem Zugang von der Gey­ers­wörth­stra­ße ist das Besu­cher­foy­er des Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ters mit Aus­stel­lungs- und Prä­sen­ta­ti­ons­flä­chen geplant, wel­ches durch wei­te­re Räu­me mit histo­ri­scher Spiel­zeug­aus­stel­lung und einer wert­vol­len Samm­lung an Papier­thea­tern ergänzt wird. Durch das anspre­chen­de bau­zeit­li­che Trep­pen­haus gelan­gen Besu­che­rin­nen und Besu­cher zukünf­tig in das Ober­ge­schoss, wo sich der Weg zum groß­zü­gi­gen Zuschau­er­raum öff­net. In die­sem bei Vor­stel­lun­gen ver­dun­kel­ten Raum genie­ßen die Zuschau­er das Reper­toire von klas­si­schen Opern‑, Schau­spiel- und Mär­chen­in­sze­nie­run­gen mit Mario­net­ten­pup­pen. Eine bar­rie­re­freie Erschlie­ßung der Räu­me im Ober­ge­schoss ist durch den Auf­zug im mitt­le­ren Trep­pen­haus gewährleistet.

Betriebs­kon­zept vorgestellt

Durch die kul­tu­rel­le Nut­zung als Spiel­stät­te des ein­zig­ar­ti­gen, histo­ri­schen Mario­net­ten­thea­ters wird der Barock­flü­gel eine nach­hal­ti­ge Nut­zung erhal­ten und für die Öffent­lich­keit zugäng­lich sein. Die ver­blei­ben­den Flä­chen sol­len nach der Sanie­rung wie­der von der Stadt­ver­wal­tung genutzt wer­den. Der Trä­ger­ver­ein Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ter e.V. beglei­te­te die Pla­nun­gen und Prü­fun­gen die­ser Lösung und begrüßt die­se unein­ge­schränkt. In der Sit­zung stell­te die neue Thea­ter­lei­tung Dr. Mar­ta Famu­la mit viel Ener­gie das neue Betriebs­kon­zept des Mario­net­ten­thea­ters vor. „Der Umzug in das Schloss Gey­ers­wörth stellt eine gro­ße Chan­ce für das Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ter dar. Hier bekommt es die Mög­lich­keit, sein künst­le­ri­sches Poten­ti­al voll aus­zu­schöp­fen und zu einem Ort kul­tu­rel­len Aus­tau­sches zu wer­den, der von einer grö­ße­ren Öffent­lich­keit wahr­ge­nom­men wird“, sag­te Dr. Famula.

Finanz­re­fe­rent Bert­ram Felix zeig­te in der Sit­zung ein­drück­lich auf, dass der Umzug des klei­nen Thea­ters, das in städ­ti­schem Besitz ist, für Stadt und Mario­net­ten­thea­ter nur vor­teil­haft ist: „Wir gehen hier mit unse­rem Erbe in jeder Hin­sicht sorg­fäl­tig um. Es freut mich, dass so eine ein­zig­ar­ti­ge Ein­rich­tung wie das Bam­ber­ger Mario­net­ten­thea­ter dau­er­haft gestärkt und zukunfts­fä­hig auf­ge­stellt wird.“

Die Sanie­rung ist mit rund 9,8 Mil­lio­nen Euro ver­an­schlagt. Dank der her­vor­ra­gen­den För­der­ku­lis­se ver­blei­ben bei der Stadt nur Kosten in Höhe von rund 1,1 Mil­lio­nen Euro.