Getra­gen von den Fans: Trö­ster-Trup­pe mit Heim­sieg gegen Ansbach

Blick in die ausverkaufte Hans-Jung-Halle
Blick in die ausverkaufte Hans-Jung-Halle. Foto: Bertram Wagner

Die Regio­nal­li­ga-Bas­ket­bal­ler des TSV Trö­ster Brei­ten­güß­bach gewin­nen die erste Par­tie der Final­se­rie gegen hapa Ans­bach vor aus­ver­kauf­tem Haus in der hei­mi­schen Hans-Jung-Hal­le mit 73:64 und haben somit in Spiel zwei am 22.04.2023 Matchball.

Dass die Brei­ten­güß­ba­cher Hans-Jung-Hal­le am ver­gan­ge­nen Sonn­tag der zen­tra­le Ort für zwei frän­ki­sche Lecker­bis­sen war, zeig­te sich schon zur Mit­tags­zeit. Bereits ab 12:30 Uhr waren nahe­zu alle Park­plät­ze rund um die Hal­le belegt und knapp 300 Zuschau­er schrien die Güß­ba­cher NBBL zum 83:75-Sieg in Spiel 3 im Ach­tel­fi­na­le gegen Jena. Doch was knapp zwei Stun­den spä­ter pas­sier­te, haben auch die Ver­ant­wort­li­chen des TSV sich nicht zu träu­men gewagt. Der Andrang war so rie­sig, dass sich pha­sen­wei­se eine Schlan­ge von nahe­zu 100 Metern allei­ne außer­halb der Hal­le bil­de­te. Knapp 15 Minu­ten vor Spiel­be­ginn war es dann so weit: Aus­ver­kauft – es dür­fen kei­ne wei­te­ren Zuschau­er mehr rein, denn die Hal­le war kurz vorm Plat­zen. Knapp 60 Zuschau­er muss­ten abge­wie­sen wer­den oder schau­ten die Begeg­nung auf einem Fern­se­her im Verkaufsraum.

Head­coach Mark Völkl muss­te kurz­fri­stig auf Flü­gel­spie­ler Niko Reich­mann ver­zich­ten, der sich unter der Woche lei­der schwer ver­letz­te und für den Rest der Sai­son aus­fal­len wird. Doch das schweiß­te die Mann­schaft noch enger zusam­men. Ange­trie­ben von der unglaub­li­chen Stim­mung in der Hans-Jung-Hal­le erwisch­ten die Haus­her­ren den bes­se­ren Start. Engel per Drei­er und drei Mal Klaus sorg­ten für eine 9:5‑Führung noch drei­ein­halb Minu­ten, da auf der ande­ren Sei­te New­man und Kur­piela die pas­sen­de Ant­wort parat hat­ten. Ein wei­te­rer erfolg­rei­cher Distanz­wurf von Dip­pold zwang Gäste-Coach Mar­tin Ides zu einer frü­hen Aus­zeit. Anschlie­ßend wur­de die Par­tie deut­lich phy­si­scher, wes­we­gen sich bei­de Teams mit dem sco­ren deut­lich schwe­rer taten. New­man brach­te sei­ne Mann­schaft zunächst wie­der etwas näher her­an, ehe Güß­bach immer wie­der Wal­de in Posi­ti­on brach­te und dadurch leich­te Zäh­ler erziel­te. Der star­ke Kur­piela sorg­te kurz vor dem Vier­tel­en­de für den Aus­gleich, 17:17. Ein Frei­wurf und ein anschlie­ßen­der Buz­zer­bea­ter von Engel bescher­te den Haus­her­ren eine 21:17-Führung nach den ersten zehn Spiel­mi­nu­ten – die Hal­le kochte.

Zu Beginn des zwei­ten Vier­tels leg­te die Defen­si­ve der Gelb­schwar­zen noch­mal eine Schip­pe drauf. Den Mit­tel­fran­ken wur­den kei­ne ein­fa­chen Wür­fe gestat­tet. Auf der ande­ren Sei­te des Spiel­fel­des bedien­ten die Gast­ge­ber ihre gro­ßen Spie­ler immer wie­der exzel­lent. Nies­lon und Wal­de ver­wan­del­ten ihre Wurf­ver­su­che hoch­pro­zen­tig, 25:17. Die Par­tie war auf bei­den Sei­ten sehr umkämpft und eines Fina­les mehr als wür­dig. Ans­bach ver­kürz­te den Rück­stand durch Ngan, Fene­berg und Eckert auf 27:25, wor­auf­hin Head­coach Völkl eine Aus­zeit nahm. Doch auch in der Fol­ge­zeit blieb es wei­ter­hin span­nend und hart umkämpft. Kur­piela brach­te sei­ne Far­ben in der 15. Spiel­mi­nu­te erst­mals in Füh­rung, 29:30. Schmidt und Wal­de sorg­ten wenig spä­ter erneut für einen Füh­rungs­wech­sel. In den letz­ten zwei Minu­ten der ersten Halb­zeit gelang den Gästen kein Zäh­ler mehr. Dip­pold per Drei­er und Schmidt von der Frei­wurf­li­nie sorg­ten dafür, dass es beim Stand von 37:31 in die Halb­zeit­pau­se ging.

Im drit­ten Vier­tel nutz­ten die Haus­her­ren gleich wie­der ihre Vor­tei­le am Brett aus. Klaus und Wal­de waren von der Abwehr der Mit­tel­fran­ken nicht zu hal­ten und bescher­ten dem TSV Trö­ster eine zwei­stel­li­ge Füh­rung, 41:31. Erst nach knapp drei Minu­ten gelan­gen den Gästen die ersten Zäh­ler der zwei­ten Halb­zeit. Die Ver­tei­di­gung stand her­vor­ra­gend, was die Grund­la­ge für eini­ge leich­te Zäh­ler war. Fünf Punk­te von Engel sorg­ten für den höch­sten TSV-Vor­sprung an die­sem Abend (46:33) und zwan­gen Mar­tin Ides zu einer Aus­zeit. Die­se zeig­te Wir­kung, denn der Offen­si­ve Rhyth­mus der Gelb­schwar­zen war anschlie­ßend gebro­chen. Aller­dings kam Ans­bach nur bedingt näher, obwohl sie es defen­siv mit unter­schied­lich­sten Vari­an­ten pro­bier­ten, 50:40. Die Auf­bau­spie­ler der Gast­ge­ber über­nah­men nun die Ver­ant­wor­tung. Bau­er per Drei­er und Schmidt aus der Nah­di­stanz lie­ßen die Güß­ba­cher Füh­rung wie­der etwas grö­ßer wer­den, 55:43. Simon Fene­berg traf bis zum Vier­tel­en­de vier Frei­wür­fe hin­ter­ein­an­der und ver­kürz­te den Rück­stand auf 55:47.

Der Schluss­ab­schnitt muss­te folg­lich die Ent­schei­dung brin­gen. Bei­de Fan­la­ger unter­stüt­zen ihre Teams laut­stark, was zu einer atem­be­rau­ben­den Stim­mung im Hexen­kes­sel Hans-Jung-Hal­le führ­te. Brei­ten­güß­bachs offen­si­ver Motor stock­te aller­dings zu Beginn des Vier­tels. Da aber auch Ans­bachs Offen­si­ve wenig Zähl­ba­res pro­du­zie­ren konn­te, war dies nicht so schlimm. Bei­de Teams kon­zen­trier­ten sich enorm auf ihre Abwehr­ar­beit, sodass es nach vier Minu­ten im Schluss­vier­tel 1:2 stand. Nach einem Korb­le­ger von New­man traf Wal­de einen wich­ti­gen offe­nen Drei­er aus der Ecke, 59:51. Ans­bach stecke aber nicht auf und kämpf­te sich immer wie­der her­an. Ihr ame­ri­ka­ni­scher Guard über­nahm in der Offen­si­ve in die­ser Pha­se, auf der ande­ren Sei­te war es Timo Dip­pold. So stand es drei­ein­halb Minu­ten vor dem Ende 63:53. New­man und Simon Fen­ne­berg brach­ten ihre Mann­schaft 90 Sekun­den vor Spie­len­de noch­mals auf 65:60 her­an. Das Spiel stand auf Mes­sers Schnei­de. Engel traf einen Korb­le­ger, den New­man mit vier wei­te­ren Zäh­lern kon­ter­te, 67:64. Brei­ten­güß­bach behielt in der Schluss­pha­se aller­dings die Ner­ven von der Frei­wurf­li­nie, da Ans­bach tak­tisch foul­te. So gewann man schluss­end­lich noch mit 73:64 und die Freu­de bei den Zuschau­ern und Spie­lern kann­te kei­ne Gren­ze mehr.

Head­coach Völkl war nach der Par­tie stolz und glück­lich: „Es war der erwar­tet har­te Fight heu­te. Wir woll­ten als Team unbe­dingt für Niko gewin­nen und haben alles dafür gege­ben. Die unfass­ba­re Stim­mung in der Hal­le hat uns auch in schwie­ri­gen Pha­sen getra­gen und zum Sieg geschrien. Vie­len Dank an die Fans für die über­ra­gen­de Stim­mung, das war unglaub­lich. Aber auch ganz gro­ßen Respekt an die Ans­ba­cher und Coach Mar­tin Ides, die heu­te nie auf­ge­ge­ben und alles auf dem Par­kett gelas­sen haben. Das war Wer­bung für den frän­ki­schen Bas­ket­ball.“ Durch den Sieg in Spiel 1 haben die Män­ner von Head­coach Mark Völkl am 22.04.2023 um 19:30 Uhr in Ans­bach Match­ball und wol­len die Mei­ster­schaft in der Regio­nal­li­ga klar­ma­chen. Dort freu­en sich die Güß­ba­cher eben­falls über zahl­rei­che Unter­stüt­zung von den eige­nen Fans.

Brei­ten­güß­bach: Wal­de (21/ 1 Drei­er), Engel (17/3), Dip­pold (10/2), Klaus (10), Schmidt (10), Bau­er (3/1), Nies­lon (2), Feu­er­pfeil, Hub­at­schek, Wagner