Paar aus Lich­ten­fels erhält die Gol­de­ne Ehren­amts­kar­te als Anerkennung

Landrat Christian Meißner (rechts) überreichte die goldene Ehrenamtskarte an Lucia und Johannes Dauer, links im Bild Susanne Tischer, die am Landratsamt zuständig ist für die Betreuung der Ehrenamtskarteninhaber. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer
Landrat Christian Meißner (rechts) überreichte die goldene Ehrenamtskarte an Lucia und Johannes Dauer, links im Bild Susanne Tischer, die am Landratsamt zuständig ist für die Betreuung der Ehrenamtskarteninhaber. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner über­gibt sie an Lucia und Johan­nes Dau­er: „Ohne Ehren­amt­li­che wäre vie­les ein­fach nicht machbar“

„Ohne Ehren­amt­li­che wür­de in den klei­nen Dör­fern vie­les nicht funk­tio­nie­ren“, sagt Lucia Dau­er. Für sie und ihren Mann ist es „eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit“, dass sie sich für ihr Dorf und das gesell­schaft­li­che Leben ein­set­zen – seit Jahr­zehn­ten. Für ihr gro­ßes Enga­ge­ment über­reich­te ihnen Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner am Mon­tag die gol­de­ne Ehren­amts­kar­te. Die­se wie­der­um ist eine Aner­ken­nung und sie bringt ihren Inha­bern bay­ern­weit vie­le Vergünstigungen.

Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner unter­strich: „Es ist mehr als beein­druckend, was unse­re Ehren­amt­li­chen im Land­kreis Lich­ten­fels lei­sten – ihre Arbeit ist unbe­zahlt und unbe­zahl­bar. Ohne sie wäre vie­les schlicht nicht mach­bar, wür­de vie­les ein­fach nicht funk­tio­nie­ren. Unse­re Ehren­amt­li­chen tra­gen maß­geb­lich dazu bei, dass das Leben in unse­rem Land­kreis für ande­re und damit für uns alle bes­ser wird.“

Der Land­rat betont wei­ter: „Wir sind sehr dank­bar, dass es bei uns so vie­le Men­schen gibt, die sich in ihrer Frei­zeit für ande­re enga­gie­ren, ob in Ver­ei­nen, Ver­bän­den oder Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen, ob als Vor­le­se­pa­ten oder Hos­piz­be­glei­ter. Sie sind ‚tra­gen­de Säu­len unse­rer Gesell­schaft und das möch­ten wir würdigen.“

Aus die­sem Grund gibt der Land­kreis Lich­ten­fels auch die Baye­ri­sche Ehren­amts­kar­te aus, die es in zwei Kate­go­rien gibt, blau und gold. Inzwi­schen gibt es im Land­kreis rund 1.060 Ehren­amts­kar­ten­in­ha­be­rin­nen und –inha­ber, lässt Susan­ne Tischer wis­sen, am Land­rats­amt zustän­dig für deren Betreuung.

Die Dau­ers aus Wal­lers­berg enga­gie­ren sich seit Jahr­zehn­ten für die Feu­er­wehr und für den Kapel­len­er­hal­tungs­ver­ein „Sankt Katha­ri­na“. Mehr als 40 Jah­re ist Johan­nes Dau­er bei der Feu­er­wehr Mosen­berg, Wal­lers­berg, Fran­ken­berg, 24 Jah­re war er Kom­man­dant, erzählt er. Als er 1995 1. Kom­man­dant wur­de, sei es eine sei­ner ersten Amts­hand­lun­gen gewe­sen, eine Frau­en­grup­pe zu grün­den – mit Erfolg: Sie ist heu­te noch aktiv wie auch deren Gründungsmitglieder.

Dass sei­ne Frau Lucia (inzwi­schen seit 28 Jah­ren) mit dabei ist, ver­steht sich da gewis­ser­ma­ßen von selbst: „Eigent­lich war es so geplant, dass die Frau­en aus­hel­fen, falls was pas­siert, wenn die Män­ner tags­über auf der Arbeit sind. Dann haben wir aber alle Lei­stungs­ab­zei­chen gemacht und sind bis heu­te dabei“, erin­nert sie sich. Ein­mal im Monat trifft sich die Feu­er­wehr Mosen­berg, Wal­lers­berg, Fran­ken­berg zur Übung, infor­miert Johan­nes Dau­er. Sie orga­ni­siert das all­jähr­li­che Johan­nis­feu­er und den Fami­li­en­nach­mit­tag. In die­sem Win­ter ver­an­stal­te­te die Wehr erst­mals eine „Christ­baum-Ver­bren­nung“, bei der die Gesel­lig­keit im Vor­der­grund stand. „Der Zusam­men­halt der Dorf­ge­mein­schaft“ – das sei es, was es aus­ma­che, was einer der Beweg­grün­de für ihr ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment ist, sagen die Dauers.

„Wenn kei­ner Ver­ant­wor­tung über­nimmt, geht nichts vor­wärts. Frei­lich ist das immer mit Arbeit ver­bun­den“, sagt Lucia Dau­er. Bei­spiels­wei­se war die Wal­lers­ber­ger Dorf­ge­mein­schaft mehr als 1000 Stun­den für die Innen­re­no­vie­rung ihrer „Katha­ri­nen-Kapel­le“ im Ein­satz – dabei hat das Dorf gera­de mal 35 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner. Mehr Mit­glie­der – 45 an der Zahl – hat der Kapel­len­er­hal­tungs­ver­ein, der 2010 zum Erhalt der klei­nen Kir­che gegrün­det wur­de. Johan­nes Dau­er ist seit­her Vor­sit­zen­der, sei­ne Gat­tin Mitglied.

Sie haben „ein­fach Freu­de am Hel­fen, sich ein­zu­brin­gen“, sagen sie – es sei für sie „ein­fach selbst­ver­ständ­lich“. Dass ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment in der heu­ti­gen Zeit alles ande­re als selbst­ver­ständ­lich ist, beton­te Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner. Des­we­gen sei es auch so wich­tig, das her­aus­zu­stel­len und dafür Dank zu sagen. „Unse­re Ehren­amt­li­chen bau­en mit am Fun­da­ment, auf dem unse­re Gesell­schaft steht“, unter­strich der Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner. Es sei wich­tig, die Lei­stun­gen her­aus­zu­stel­len und dafür Dank zu sagen. Gleich­zei­tig gel­te es aber auch, immer wie­der Men­schen zu moti­vie­ren, sich ehren­amt­lich für ande­re einzusetzen.

Genau da setzt die Baye­ri­sche Ehren­amts­kar­te an, mit der Ehren­amt­li­che eine Rei­he von Ver­gün­sti­gun­gen erhalten.

Hin­ter­grund: Wer bekommt die Baye­ri­sche Ehrenamtskarte?

Die blaue Ehren­amts­kar­te, die drei Jah­re gül­tig ist, kön­nen alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ab 16 Jah­ren bean­tra­gen, die

  • sich seit min­de­stens zwei Jah­ren frei­wil­lig durch­schnitt­lich fünf Stun­den pro Woche gemein­wohl­ori­en­tiert oder bei Pro­jekt­ar­bei­ten min­de­stens 250 Stun­den jähr­lich enga­gie­ren oder
  • Inha­ber einer Julei­ca (Jugend­lei­ter­card) sind oder
  • aktiv in der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr sind mit abge­schlos­se­ner Trupp­mann­aus­bil­dung bzw. mit min­de­stens abge­schlos­se­nem Basis-Modul der Modu­la­ren Trup­paus­bil­dung (MTA), oder
  • als Ein­satz­kräf­te im Kata­stro­phen­schutz und im Ret­tungs­dienst mit abge­schlos­se­ner Grund­aus­bil­dung tätig sind oder
  • als Reser­vist regel­mä­ßig akti­ven Wehr­dienst in der Bun­des­wehr lei­sten, indem sie ent­we­der in den ver­gan­ge­nen zwei Kalen­der­jah­ren ins­ge­samt min­de­stens 40 Tage Reser­vi­sten-Dienst­lei­stung erbracht haben oder in den ver­gan­ge­nen zwei Kalen­der­jah­ren stän­di­ger Ange­hö­ri­ger eines Bezirks- oder Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­dos waren, oder
  • einen Frei­wil­li­gen­dienst ablei­sten in einem Frei­wil­li­gen Sozia­len Jahr (FSJ), einem Frei­wil­li­gen Öko­lo­gi­schen Jahr (FÖJ) oder einem Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst (BFD).

Die unbe­grenzt gül­ti­ge gol­de­ne Ehren­amts­kar­te erhal­ten auf Antrag

  • Inha­ber des Ehren­zei­chens des Ministerpräsidenten,
  • Feu­er­wehr­dienst­lei­sten­de und Ein­satz­kräf­te im Ret­tungs­dienst und in son­sti­gen Ein­hei­ten des Kata­stro­phen­schut­zes, die eine Dienst­zeit­aus­zeich­nung nach dem Feu­er­wehr- und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen-Ehren­zei­chen­ge­setz (FwHOEzG) haben,
  • Reser­vi­sten, die seit min­de­stens 25 Jah­ren regel­mä­ßig akti­ven Wehr­dienst in der Bun­des­wehr lei­sten, indem sie in die­ser Zeit ent­we­der ins­ge­samt min­de­stens 500 Tage Reser­vi­sten-Dienst­lei­stung erbracht haben oder in die­ser Zeit stän­di­ger Ange­hö­ri­ger eines Bezirks- oder Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­dos waren, und
  • Ehren­amt­li­che, die seit min­de­stens 25 Jah­ren min­de­stens fünf Stun­den pro Woche oder 250 Stun­den pro Jahr ehren­amt­lich tätig waren.

Ver­gün­sti­gun­gen mit der Ehrenamtskarte

Die Baye­ri­sche Ehren­amts­kar­te ist ein sicht­ba­res Zei­chen der Aner­ken­nung für beson­de­res bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment. Aus­ge­ge­ben wird die Baye­ri­sche Ehren­amts­kar­te vom Land­kreis Lich­ten­fels in Zusam­men­ar­beit mit dem Baye­ri­schen Mini­ste­ri­um für Fami­lie, Arbeit und Sozia­les. Dadurch soll Ehren­amt belohnt wer­den zum Bei­spiel durch

  • attrak­ti­ve Prei­se­nach­läs­se bei Unter­neh­men, Fir­men etc., die Akzep­tanz­part­ner sind
  • Ver­gün­sti­gun­gen zum Bei­spiel bei Ein­tritts­prei­sen staat­li­cher Ein­rich­tun­gen wie Muse­en, Bur­gen, Schlös­ser und der Seeschifffahrt
  • Ver­gün­sti­gun­gen beim Besuch von Kul­tur- und Frei­zeit­ein­rich­tun­gen (Thea­ter, Freizeitpark)
  • Rabat­te und Nach­läs­se bei kom­mu­na­len Anbie­tern und Ein­rich­tun­gen wie zum Bei­spiel Schwimm­bä­der, Apo­the­ken, Fri­seu­ren etc.
  • über­re­gio­na­le Ver­lo­sun­gen zur Teil­nah­me an exklu­si­ven Ver­an­stal­tun­gen (zum Bei­spiel Preis­ver­lei­hun­gen, Neu­jahrs­emp­fän­ge, Ehrenamtskongress)

Rund 4.000 Akzep­tanz­part­ner auf regio­na­ler Ebe­ne gibt es in ganz Bay­ern. Wel­che Akzep­tanz­part­ner bei uns im Land­kreis dabei sind und mehr über die Ehren­amts­kar­te unter Land­kreis Lich­ten­fels, Ober­fran­ken, Bay­ern | Ehren­amts­kar­te (lkr​-lif​.de), wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.ehren​amts​kar​te​.bay​ern​.de.

Unter­neh­men, Ein­rich­tun­gen, Fir­men, Restau­rants, Lebens­mit­tel­märk­te, und alle ande­ren im Land­kreis Lich­ten­fels, die das Enga­ge­ment der Ehren­amt­li­chen wür­di­gen und als Akzep­tanz­part­ner Ver­gün­sti­gun­gen anbie­ten möch­ten, wer­den dabei immer gesucht. Auch die Ehren­amts­kar­ten­in­ha­ber selbst kön­nen Akzep­tanz­part­ner wer­ben. Ansprech­part­ne­rin am Land­rats­amt Lich­ten­fels bei allen Fra­gen rund um die Ehren­amts­kar­te ist Susan­ne Tischer (Mail: ehrenamtskarte@​landkreis-​lichtenfels.​de).