Das Kon­zert des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken fin­det am 8. April 2023 in der Fran­ken­hal­le Nai­la statt

Das Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken spielt am 8. April 2023 in der Frankenhalle Naila April 2023
Das Jugendsymphonieorchester des Bezirks Oberfranken beim Proben. Foto: Stephan Herbert Fuchs

Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster mit Haydn, Beet­ho­ven und Dvořák

Das Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken spielt am 8. April 2023 in der Frankenhalle Naila April 2023

Das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken ist ein Pro­jekt der Inter­na­tio­na­len Musik-begeg­nungs­stät­te des Bezirks, Haus Mar­teau. Foto: Ste­phan Her­bert Fuchs

Kar­sams­tag 1984 war Pre­miè­re in der Fran­ken­hal­le Nai­la: Das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken debü­tier­te als „Orche­ster auf Zeit“ unter Prof. Dr. Gün­ther Weiß in der Fran­ken­wald­stadt. Als berühm­ter Solist trat der Pia­nist Alfons Kon­tars­ky auf, der damals am Mozar­te­um in Salz­burg lehr­te. 39 Jah­re spä­ter kommt das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster wie­der zum Auf­takt­kon­zert am Kar­sams­tag nach Naila.

Das Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken spielt am 8. April 2023 in der Frankenhalle Naila April 2023

Auf dem Pro­gramm ste­hen am Sams­tag, 8. April Beet­ho­vens „Die Geschöp­fe des Pro­me­theus“, das Kon­zert für Trom­pe­te und Orche­ster Es-Dur von Joseph Haydn (Solist: Chri­sto­pher Seg­gel­ke, Trom­pe­te) sowie Dvořáks meist­ge­spiel­tes Werk, die Sin­fo­nie „Aus der Neu­en Welt“. Foto: Ste­phan Her­bert Fuchs

1984 wur­de der sei­ner­zeit 45 Musi­ke­rin­nen und Musi­ker umfas­sen­de Klang­kör­per, damals noch „Mar­teau-Orche­ster“, von Prof. Weiß, dem ersten Künst­le­ri­schen Lei­ter von Haus Mar­teau, gelei­tet. Weiß hat­te das Orche­ster auf Zeit gegrün­det und zehn Jah­re lang diri­giert. Heu­te ist der Orche­ster­work­shop des Bezirks immer noch ein wich­ti­ges Instru­ment der Talent­för­de­rung auf ober­frän­ki­scher Ebe­ne. „Die Jugend­li­chen im Alter von 14 bis 21 pro­ben eine Woche lang kon­zen­triert im Schul­land­heim Pot­ten­stein zusam­men mit ihrem Diri­gen­ten Till Fabi­an Weser und arbei­ten im Instru­men­ten-Grup­pen­un­ter­richt inten­siv zusam­men. Die 70 jun­gen Musi­ke­rin­nen und Musi­ker freu­en sich natür­lich dar­auf, ihr Kön­nen vor einem gro­ßen Publi­kum zu prä­sen­tie­ren“, lädt Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm ein.

Auf dem Pro­gramm ste­hen am Sams­tag, 8. April um 18 Uhr Beet­ho­vens „Die Geschöp­fe des Pro­me­theus“, das Kon­zert für Trom­pe­te und Orche­ster Es-Dur von Joseph Haydn (Solist: Chri­sto­pher Seg­gel­ke, Trom­pe­te) sowie Dvořáks meist­ge­spiel­tes Werk, die Sin­fo­nie „Aus der Neu­en Welt“.

Kon­zert des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken in der Fran­ken­hal­le Naila

Sams­tag, 8. April 2023 um 18 Uhr, Fin­ken­weg 13, 95119 Naila

Kar­ten gibt es im Vor­ver­kauf zu 8 Euro, ermä­ßigt 5 Euro und an der Abend­kas­se zu 10 Euro, ermä­ßigt 7 Euro. Kin­der bis 12 Jah­re haben frei­en Eintritt.

Vor­ver­kauf: Tou­rist­infor­ma­ti­on Nai­la, Bahn­hofs­platz 1, 95119 Nai­la, Tele­fon: 09282 6829.

Inter­view mit Till Fabi­an Weser, Diri­gent des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Oberfranken

Das Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken spielt am 8. April 2023 in der Frankenhalle Naila April 2023

Till Fabi­an Weser ist seit zehn Jah­ren Diri­gent des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters. Foto: Privat

Das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken – ein Pro­jekt der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te des Bezirks, Haus Mar­teau – star­tet in der Kar­wo­che wie­der in die Pro­ben­pha­se. Es ist ein Orche­ster auf Zeit, das sich Jahr für Jahr neu­for­miert. Till Fabi­an Weser ist seit zehn Jah­ren Diri­gent des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters, kurz JSO. Sei­ne Begei­ste­rung für das JSO ist unge­bro­chen und so setzt er auch in der Arbeits­pha­se 2023 neue Ideen um.

Was zeich­net das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken aus?

Till Fabi­an Weser: Das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken ist ein beein­drucken­der Klang­kör­per, der durch oder gera­de wegen der Viel­zahl sei­ner Teil­neh­mer – Kin­der, Jugend­li­che und jun­ge (Musik)studierende – mehr ist, als nur die Sum­me ihrer „Ein­zel­tei­le“: ein begei­ster­ter Nachwuchsklangkörper.

Auf wel­chem Niveau soll­ten die Teil­neh­men­den ihr Instru­ment beherrschen?

Till Fabi­an Weser: Bei Blä­sern rich­tet sich der Bedarf an Ein­zel­stim­men nach der Par­ti­tur. Dazu gibt es vor einem Pro­jekt immer ein Ken­nen­lern­vor­spiel, um zu ent­schei­den, ob der momen­ta­ne Lei­stungs­stand pas­send ist bzw. wer für wel­che Stim­men geeig­net ist. Es ist wun­der­bar zu erle­ben was für Qua­li­tä­ten dabei zum Vor­schein kom­men. Bei Strei­chern ist es etwas kom­for­ta­bler, da die Stim­men cho­risch besetzt sind. Hier wäre die ein­zi­ge Hür­de der Platz auf der Bühne.

Wel­che Beweg­grün­de ste­hen hin­ter der Werk­aus­wahl für die Oster­tour­nee 2023?

Das Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken spielt am 8. April 2023 in der Frankenhalle Naila April 2023

Die Jugend­li­chen im Alter von 14 bis 21 pro­ben eine Woche lang kon­zen­triert im Schul­land­heim Pot­ten­stein zusam­men mit ihrem Diri­gen­ten Till Fabi­an Weser. Foto: Ste­phan Her­bert Fuchs

Till Fabi­an Weser: Die Jah­re der Pan­de­mie hat­ten dem JSO eine außer­ge­wöhn­li­che Odys­see in der Pro­gramm­ge­stal­tung auf­er­legt. 2020 hat­ten wir zuerst Sibe­l­i­us 2. in der Pro­gramm­pla­nung sowie einen Kom­po­si­ti­ons­auf­trag an den jun­gen Obo­isten Robert Schi­na, dann muss­ten wir aller­dings erfolg­los mit einer Men­dels­sohn-Sin­fo­nie in 2022 umdis­po­nie­ren und nun end­lich, zu mei­nem 10-jäh­ri­gen Jubi­lä­um als Diri­gent kann die lang­ersehn­te Arbeits­pha­se des wun­der­ba­ren JSO statt­fin­den. Das Werk, das ich mir übri­gens zu mei­ner ersten Arbeits­pha­se 2013 aus­ge­wählt hat­te war Dvo­r­aks 9. Sin­fo­nie aus der neu­en Welt.

War­um also nicht eine ele­gan­te Wie­der­ho­lung in der dies­jäh­ri­gen Pro­gramm­ge­stal­tung? Ein Trom­pe­ten­kon­zert stand übri­gens seit 2020 durch­gän­gig in der Pro­gramm­pla­nung. Als Trom­pe­ter hat­te und muss­te ich das Kon­zert von Joseph Haydn selbst häu­fig spie­len. Heu­te freue ich mich beson­ders es nun auch ein­mal diri­gie­ren zu dür­fen. Die „Ouver­tü­re“ des Kon­zert­pro­gramms selbst ist mehr als „nur“ eine Ouver­tü­re. „Die Geschöp­fe des Pro­me­theus“ von Beet­ho­ven ist eigent­lich ein Bal­lett. Dar­aus haben wir neben der Ouver­tü­re noch zwei rei­zen­de Cha­rak­ter­stücke ausgewählt.

Wel­che Ent­wick­lun­gen konn­ten Sie in Ihrer zehn­jäh­ri­gen Diri­gen­ten­tä­tig­keit beobachten?

Das Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken spielt am 8. April 2023 in der Frankenhalle Naila April 2023

Das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster ist ein Orche­ster auf Zeit, das sich Jahr für Jahr neu­for­miert. Foto: Ste­phan Her­bert Fuchs

Till Fabi­an Weser: Unse­re gute Arbeit spricht sich all­ge­mein her­um. Das kon­zen­trier­te Arbei­ten an der Sache mit viel Spaß und Humor lässt uns auch anspruchs­vol­le sym­pho­ni­sche Lite­ra­tur bewäl­ti­gen. Der Spaß in der Frei­zeit kommt nicht zu kurz, ist er doch ein logi­scher Aus­gleich zu unse­rer kon­zen­trier­ten Arbeit. Von einer Ent­wick­lung des Klang­kör­pers kann man eigent­lich nicht spre­chen, da nach eini­gen Arbeits­pha­sen ein kom­plet­ter Aus­tausch der Teil­neh­mer statt­ge­fun­den hat. Ich bin aller­dings froh, dass es in einer Sache kei­ne Ver­än­de­rung gege­ben hat und auch nicht geben wird: dass ich jeden Teil­neh­mer und jede Teil­neh­me­rin auf ihrem ganz indi­vi­du­el­len Lei­stungs­stand auf dem sie sich gera­de befin­den ernst neh­me und dar­in för­de­re. Mein Ide­al in der Orche­ster­ar­beit mit dem JSO ist also nicht irgend­ei­ne pro­fes­sio­nel­le Auf­nah­me, es ist die Spiel­freu­de der Ausführenden!

Inwie­weit hat die Coro­na-Zeit die Jugend­ar­beit verändert?

Das Konzert des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken spielt am 8. April 2023 in der Frankenhalle Naila April 2023

Die jun­gen Musi­ke­rin­nen und Musi­ker wer­den ihr Kön­nen vor einem gro­ßen Publi­kum prä­sen­tie­ren. Foto: Ste­phan Her­bert Fuchs

Till Fabi­an Weser: Die­se Fra­ge kann ich seri­ös erst nach unse­rer ersten Post-Coro­na-Arbeits­pha­se beant­wor­ten. Was ich aller­dings beob­ach­ten konn­te, war eine anfäng­lich sehr schlep­pen­de Rück­mel­dung zu unse­rem Work­shop­an­ge­bot. Erst nach eini­ger Zeit haben die jun­gen Musi­ker rea­li­siert: „hey, das JSO spielt wie­der – und dann noch so eine tol­le Sin­fo­nie – und dann auch noch in der Bam­ber­ger Kon­zert­hal­le…“. Jetzt hat­ten wir z.B. 8 Flö­ten die mit­spie­len woll­ten oder 25 Vio­li­nen. Das sind Anmel­de­zah­len die außer­ge­wöhn­lich hoch sind.

Was war Ihre beste Erfah­rung als Diri­gent des JSO?

Till Fabi­an Weser: Jede Arbeits­pha­se offen­bart ihre besten Erfah­run­gen. Die­se zeigt sich bereits in den aller­er­sten Pro­ben, wenn wir alle fest­stel­len, dass 70 – 80 Teil­neh­mer, die sich noch nicht ein­mal alle ken­nen, in der Lage sind groß­ar­ti­ge Wer­ke zu spie­len – Moti­va­ti­on trifft auf Können.

Wor­auf freu­en Sie sich besonders?

Till Fabi­an Weser: Auf die aller­er­sten Proben