Land­rats­amt Forch­heim infor­miert zu gesetz­li­chen Rege­lun­gen für Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­gen in Risi­ko- und Überschwemmungsgebieten

Bei den Sicher­heits­an­for­de­run­gen an eine Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­ge steht der Umwelt­schutz im Vor­der­grund. Es soll ver­hin­dert wer­den, dass Heiz­öl in die Umwelt gelangt. Aus die­sem Grund legt der Gesetz­ge­ber fest, dass Neu­an­la­gen und bestehen­de Anla­gen in den Risi­ko- sowie fest­ge­setz­ten und vor­läu­fig gesi­cher­ten Über­schwem­mungs­ge­bie­ten nach den all­ge­mein aner­kann­ten Regeln der Tech­nik hoch­was­ser­si­cher errich­tet bzw. nach­ge­rü­stet wer­den müs­sen (§ 78c Was­ser­haus­halts­ge­setz [WHG]). Risi­ko- und Über­schwem­mungs­ge­bie­te Im Land­kreis Forch­heim sind der­zeit Über­schwem­mungs­ge­bie­te für fol­gen­de Gewäs­ser amt­lich festgesetzt:

  • Aisch
  • Wie­sent
  • Reg­nitz
  • Lein­lei­ter
  • Schwa­bach

Vor­läu­fig gesi­chert sind Über­schwem­mungs­ge­bie­te für:

  • Wie­sent von Fluss-km 34,5 bis 40,1
  • Tru­bach

Infor­ma­tio­nen zu bestehen­den Anla­gen und Neu­an­la­gen in den betrof­fe­nen Gebieten

Die Neu­errich­tung von Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­gen in

  • fest­ge­setz­ten und vor­läu­fig gesi­cher­ten Überschwemmungsgebieten
    ist grund­sätz­lich nicht gestat­tet. Die zustän­di­ge Behör­de kann auf Antrag Aus­nah­men zulas­sen, wenn kei­ne ande­ren, weni­ger was­ser­ge­fähr­den­den Ener­gie­trä­ger zu wirt­schaft­lich ver­tret­ba­ren Kosten zur Ver­fü­gung ste­hen und die Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­ge hoch­was­ser­si­cher errich­tet wird.
  • Risi­ko­ge­bie­ten (HQex­trem) nach § 78b Abs. 1 Satz 1 WHG
    ist nicht zuläs­sig, wenn ande­re weni­ger was­ser­ge­fähr­den­de Ener­gie­trä­ger zu wirt­schaft­lich ver­tret­ba­ren Kosten zur Ver­fü­gung ste­hen oder die Anla­ge nicht hoch­was­ser­si­cher errich­tet wer­den kann. Die Errich­tung ist spä­te­stens sechs Wochen vor­ab mit­tels voll­stän­di­ger Unter­la­gen beim Land­rats­amt Forch­heim, Fach­be­reich 42 Was­ser­recht, anzu­zei­gen. Die vor­zu­le­gen­den Unter­la­gen müs­sen die Anga­ben nach § 40 Abs. 2 der Ver­ord­nung über Anla­gen zum Umgang mit was­ser­ge­fähr­den­den Stof­fen (AwSV) sowie Nach­wei­se für eine hoch­was­ser­si­che­re Errich­tung ent­hal­ten. Dazu zäh­len min­de­stens Anga­ben zum Betrei­ber, zum Stand­ort, zur zu erwar­ten­den Über­flu­tungs­tie­fe sowie zu den tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men, die für den hoch­was­ser­si­che­ren Betrieb der Anla­ge erfor­der­lich sind sowie der Nach­weis, dass kei­ne ande­ren weni­ger was­ser­ge­fähr­den­den Ener­gie­trä­ger zu wirt­schaft­lich ver­tret­ba­ren Kosten zur Ver­fü­gung stehen.

Am 5. Janu­ar 2018 bestehen­de Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­gen in

  • fest­ge­setz­ten und vor­läu­fig gesi­cher­ten Überschwemmungsgebieten
    muss­ten bis zum 5. Janu­ar 2023 oder im Zuge einer wesent­li­chen Ände­rung nach den all­ge­mein aner­kann­ten Regeln der Tech­nik hoch­was­ser­si­cher nach­ge­rü­stet werden.
  • Risi­ko­ge­bie­ten (HQex­trem) nach § 78b Abs. 1 Satz 1 WHG
    sind bis zum 5. Janu­ar 2033 nach den all­ge­mein aner­kann­ten Regeln der Tech­nik hoch­was­ser­si­cher nach­zu­rü­sten, soweit dies wirt­schaft­lich ver­tret­bar ist. Sofern Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­gen wesent­lich geän­dert wer­den, sind die­se bereits zum Ände­rungs­zeit­punkt hoch­was­ser­si­cher nachzurüsten.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den fest­ge­setz­ten, den vor­läu­fig gesi­cher­ten Über­schwem­mungs­ge­bie­ten und den Risi­ko­ge­bie­ten sowie eine Stand­ort­ab­fra­ge kön­nen auf der Inter­net­sei­te des Lan­des­am­tes für Umwelt unter fol­gen­dem Pfad abge­ru­fen wer­den: www​.lfu​.bay​ern​.de – The­men­be­reich „Was­ser“ – am rech­ten Bild­rand „Daten und Kar­ten: Umwelt­At­las Bay­ern „Über­schwem­mungs­ge­fah­ren“ aus­wäh­len. Von den links auf­ge­li­ste­ten The­men­kar­ten nur

  • fest­ge­setz­te Überschwemmungsgebiete,
  • vor­läu­fig gesi­cher­te Über­schwem­mungs­ge­bie­te und
  • Hoch­was­ser­ge­fah­ren­flä­chen HQextrem

akti­viert las­sen. Bei den wei­te­ren zur Ver­fü­gung ste­hen­den Kar­ten sind die durch das Pro­gramm auto­ma­tisch gesetz­ten Haken her­aus­zu­neh­men. Fer­ner wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Arbei­ten an Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­gen von einem Fach­be­trieb durch­zu­füh­ren sind (vgl. § 45 AwSV). Die Fach­be­trie­be fin­den in der Tech­ni­schen Regel was­ser­ge­fähr­den­der Stof­fe 791 (TRwS) unter ande­rem alle rele­van­ten Anfor­de­run­gen an die Errich­tung von Heiz­öl­ver­brau­cher­an­la­gen sowie Anfor­de­run­gen an bestehen­de Anla­gen. Vor Inbe­trieb­nah­me der nach­ge­rü­ste­ten Anla­ge ist zudem eine Prü­fung durch einen Sach­ver­stän­di­gen (vgl. § 2 Abs. 33 AwSV) durch­zu­füh­ren, § 46 Abs. 2, 3 AwSV.

Bei wei­te­ren Fra­gen kön­nen Sie sich ger­ne an Herrn Hack, Tele­fon-Nr.: 09191 86–4216 oder an das E‑Mail-Post­fach wasserrecht@​lra-​fo.​de wenden.