Forch­heim: Regeln bei der Erho­lung in der frei­en Natur beachten

Bedrohter Wiesenbrüter: Der Kiebitz
Bedrohter Wiesenbrüter: Der Kiebitz

Das Land­rats­amt Forch­heim und die Gebiets­be­treue­rin machen auf das Wege­ge­bot und die Hun­de-Anlein­pflicht in Wie­sen­brü­ter­ge­bie­ten aufmerksam.

Nach einem Win­ter vol­ler Ent­beh­run­gen zieht es zahl­rei­che Men­schen in die Natur, um bei schö­nem Früh­lings­wet­ter Son­ne zu tan­ken. Nicht jedem ist dabei bewusst, dass auch in der frei­en Land­schaft Regeln zu beach­ten sind – es herrscht auf der Grund­la­ge ver­schie­de­ner Geset­ze gera­de im Früh­jahr in gro­ßen Tei­len des Land­krei­ses ein Wegegebot.

Um die auf­kom­men­den Nutz­pflan­zen zu scho­nen, dür­fen land­wirt­schaft­li­che Flä­chen wie Wie­sen und Äcker in der gesam­ten Auf­wuchs­zeit nicht betre­ten wer­den (Art. 30 Baye­ri­sches Natur­schutz­ge­setz). Das Spa­zie­ren auf Feld- und Wan­der­we­gen dage­gen ist kein Pro­blem. In Wald und Forst müs­sen sich Fahr­rad­fah­rer ganz­jäh­rig an die Wege halten.

In Natur­schutz­ge­bie­ten (NSG) gilt all­ge­mein ein Wege­ge­bot, um die gera­de hier beson­ders wert­vol­len natür­li­chen Lebens­ge­mein­schaf­ten und teils sel­te­nen Arten zu schüt­zen. Info­ta­feln am Ran­de der NSGs infor­mie­ren über wei­te­re Vor­schrif­ten und soll­ten drin­gend beach­tet wer­den. Im gesam­ten NSG rund um Wal­ber­la und Roden­stein bei­spiels­wei­se blei­ben Hun­de ange­leint und es darf weder auf noch abseits der Wege Fahr­rad gefah­ren wer­den. Durch die­sen Kom­pro­miss kann das Natur­schutz­ge­biet besucht wer­den, ohne all­zu gro­ße Stö­run­gen zu verursachen.

Die Wie­sen im Wie­sent- und Reg­nitz­tal sind ein belieb­tes Ziel für Spa­zier­gän­ger und Hun­de­freun­de. Doch wir tei­len die­se schö­nen Flecken der Natur mit einer Rei­he von stö­rungs­emp­find­li­chen, wie­sen­brü­ten­den Vogel­ar­ten wie dem sel­te­nen Wach­tel­kö­nig oder dem Braun­kehl­chen, die hier in weni­gen Brut­paa­ren noch vor­kom­men. Unter ande­rem für die­se Vogel­ar­ten wur­den die Wie­sen im Reg­nitz­tal zwi­schen Bai­er­s­dorf und Hau­sen sowie im Wie­sent­tal zwi­schen Forch­heim und Eber­mann­stadt ins euro­pa­wei­te Schutz­ge­biets-Netz „NATU­RA 2000“ aufgenommen.

Natür­lich soll auch der Erho­lungs­raum für den Men­schen gezielt erhal­ten wer­den. Um eine Koexi­stenz zu ermög­li­chen sind von Spa­zier­gän­gern und Hun­de­hal­tern bestimm­te Regeln ein­zu­hal­ten. Die gesetz­li­che Grund­la­ge hier­für geben das Baye­ri­sche und das Bundes-Naturschutzgesetz.

Vom 1. April bis 31. August soll­ten die Gebie­te von Besu­chern und auch ihren Hun­den nur auf Wegen betre­ten wer­den. Dies beugt auch einer mög­li­chen Ver­un­rei­ni­gung des Fut­ters durch Hun­de­kot vor, der u.a. bei Kühen zu ernst­haf­ten gesund­heit­li­chen Pro­ble­men füh­ren kann.

Zusätz­lich gilt in den aus­ge­wie­se­nen Wie­sen­brü­ter­ge­bie­ten wegen der mög­li­chen Beein­träch­ti­gung beson­ders geschütz­ter Tier­ar­ten gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz eine Anleinverpflichtung.

Um auf die Regeln auf­merk­sam zu machen, wur­den vor meh­re­ren Jah­ren durch das Land­rats­amt Schil­der aufgestellt.

Auf die Ein­hal­tung der Geset­ze ach­ten die Natur­schutz­wäch­ter, die im Auf­trag des Land­rats­am­tes unter­wegs sind.