Fran­ken­par­tei will Ver­bot von Leder­ho­sen und Dirndl

Seppls_Zenzis
Seppls_Zenzis (Foto: Privat)

Die Par­tei für Fran­ken will das Tra­gen von alt­baye­ri­scher Tracht wie Leder­ho­sen und Dirndl ver­bie­ten. Die frän­ki­schen Akti­vi­sten begrün­den dies mit kul­tu­rel­ler Aneig­nung. Per­so­nen in Leder­ho­sen und Dirndl soll zudem der Zutritt auf Volks­fe­ste und Kirch­wei­hen in Fran­ken unter­sagt wer­den. Bei Zuwi­der­hand­lung wird ein 500 Euro-Buß­geld fällig.
Deut­sche Kin­der ver­klei­den sich zu Fasching als India­ner und Schwei­zer Män­ner mit Dre­ad­locks spie­len jamai­ka­ni­sche Reg­gae-Musik. „Das ist kul­tu­rel­le Aneig­nung. Das geht nun wirk­lich nicht“, schimpft Robert Gat­ten­löh­ner, Vor­sit­zen­der der frän­ki­schen Regio­nal­par­tei. Der Par­tei­chef geht mit sei­nen Mit­strei­tern jetzt noch einen Schritt wei­ter: „Die Fran­ken“ wol­len das Tra­gen von alt­baye­ri­scher Klei­dung wie Leder­ho­sen, Trach­ten­jan­kern und Dirndl in Fran­ken ver­bie­ten und sogar unter Stra­fe stel­len. „Wir sind nur kon­se­quent, was kul­tu­rel­le Aneig­nung angeht.“ Trä­ger einer domi­nan­te­ren Kul­tur (hier: frän­kisch) über­näh­men Kul­tur­ele­men­te einer Min­der­heits­kul­tur (hier: alt­baye­risch). Damit sei­en die Kri­te­ri­en der kul­tu­rel­len Aneig­nung erfüllt, betont Gattenlöhner.

„Sepp­ls und Zen­zis“ dür­fen nicht auf Kerwas

Die Fran­ken wer­den des­halb vor der Land­tags­wahl einen ent­spre­chen­den Geset­zes­ent­wurf ein­brin­gen. Dem­nach soll noch vor der Erlan­ger Berg­kirch­weih per Eil­an­trag das Tra­gen von Leder­ho­sen und Dirndl ver­bo­ten wer­den. „Fran­ken und Frän­kin­nen, die sich anma­ßen, sich als Sepp­ls und Zen­zis zu ver­klei­den­wer­den wir den Zutritt auf unse­re Ker­was und Volks­fe­ste ver­bie­ten“, droht Gat­ten­löh­ner. Bei Zuwi­der­hand­lung wer­de eine Stra­fe von 500 Euro fäl­lig. Der Erlös aus der „Seppl-Zen­zi-Steu­er“ fließt laut Gat­ten­löh­ner in den Son­der­fonds „Rück­ga­be Beu­te­kunst“. Dar­über hin­aus soll das „geschmack­lo­se Nach­äf­fen“ von O’zapft is‘ frän­ki­scher Bür­ger­mei­ster bei Bier­an­sti­chen rigo­ros geahn­det wer­den. Die­se müss­ten dann zur Stra­fe ein Jahr lang Mün­che­ner Indu­strie­bier trin­ken, so Gat­ten­löh­ner weiter.

2 Antworten

  1. Dagmar Rosenbauer sagt:

    Frän­ki­sche Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen haben bereits umge­dacht und sich regio­nal ein­ge­klei­det. Auf poli­ti­scher Ebe­ne gro­ße Nach­fra­ge – zu sehen bei http://​www​.trach​ten​markt​.de

  2. Willi Rößner sagt:

    Fran­ken soll­ten ihre eige­ne Tra­di­ti­on zei­gen und nicht ande­re Kul­tu­ren nachäffen.