Die Feu­er­wehr Bam­berg übte die Bekämp­fung von aus­ge­tre­te­nem Öl am Main-Donau-Kanal

Feuerwehr Bamberg übte Öl-Bekämpfung am Main-Donau-Kanal März 2023
Die Feuerwehr Bamberg probte mit dem Ölwehrzug für den Ernstfall. Foto: Freiwillige Feuerwehr Bamberg; Text: Alexander Ohme - Fachbereich 6 – Einsatzdokumentation, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg

Ölwehr­zug übt für den Ernstfall

Ölsper­re auf Höhe der Löwen­brücke stand im Mittelpunkt

Jähr­lich wird gegen Ende März eine Schleu­sen­sper­re am Main-Donau-Kanal ver­hängt. Die­se dient den War­tungs- und Unter­hal­tungs­ar­bei­ten an den Schleu­sen und dem Kanal. Für den Ölwehr­zug Stadt Bam­berg der per­fek­te, aber auch ein­zi­ge Moment im Jahr für eine Groß­übung. Denn gera­de das Ein­brin­gen der soge­nann­ten Ölsper­re stellt den wich­tig­sten Teil bei einem Scha­dens­fall dar.

Der aus den Lösch­grup­pen Bam­berg Nord, Gau­stadt-Micha­els­berg und Bug bestehen­den Ölwehr­zug wird bei Scha­dens-/Ha­va­rie­fäl­len im Stadt­ge­biet und im Bedarfs­fall auch über­ört­lich alar­miert, wenn sich grö­ße­re Men­gen von Öl auf dem Was­ser befin­den. Mit­hil­fe der umfang­rei­chen Aus­stat­tung ist es mit etwas zeit­li­chem Vor­lauf mög­lich eine Ölsper­re und einen dafür not­wen­di­gen Ent­sor­gungs­platz auf­zu­bau­en. Extra hier­für aus­er­wähl­te Ört­lich­kei­ten im Stadt­ge­biet die­nen als Anlauf­stel­le, denn der Gesamt­auf­bau kann nicht belie­big auf­ge­baut wer­den. Dies ist abhän­gig von den Platz­ver­hält­nis­sen, dem Ufer­zu­stand und der Befahr­bar­keit für Groß­fahr­zeu­ge, wel­che die schwe­re Aus­stat­tung transportieren.

Bei der ver­gan­ge­nen Ölwehr­übung lag der Fokus auf das Ein­brin­gen der Ölsper­re. Höhe der Löwen­brücke ist einer der im Vor­aus bestimm­ten Plät­ze, wel­cher die­ses Mal für die Übung diente.

Wie auch im Echt­ein­satz wur­de auch hier im Vor­feld klar defi­niert, wel­che Ein­heit sich um wel­ches Mate­ri­al küm­mert. Denn neben der Ölwehr-Aus­stat­tung, teils auf Anhän­gern und Abroll­be­häl­tern ver­la­stet, müs­sen auch zwei Mehr­zweck­boo­te („MZB“) zu Was­ser gebracht werden.

Nach­dem die Vor­be­rei­tun­gen abge­schlos­sen waren, gab es eine theo­re­ti­sche Ein­wei­sung durch die bei­den Ölwehr­zug­füh­rer Hagel und Stoll­ber­ger. All­täg­lich und typisch ist die­ses Auf­ga­ben­ge­biet für eine Feu­er­wehr schließ­lich nicht.

Anschlie­ßend wur­de gemein­sam die Ölsper­re am Ufer vor­be­rei­tet, bei wel­chem im Ein­satz­fall auch der rest­li­che Ent­sor­gungs­platz auf­ge­baut wird. Damit die­se dann mit­hil­fe eines Boo­tes ordent­lich ins Was­ser ein­ge­bracht wer­den kann, muss die­se in Buch­ten aus­ge­legt sein. Wäh­rend­des­sen wur­de auf der ande­ren Ufer­sei­te („jen­sei­tig“), Höhe des alten Schwimm­ba­des, ein soge­nann­ter Erd­an­ker geschla­gen. Die­ser besteht aus acht Erd­nä­geln und dient der Fixie­rung sowie Sta­bi­li­sie­rung der ein­ge­brach­ten Ölsper­re und muss ent­ge­gen der Strö­mungs­rich­tung wei­ter oben ange­bracht werden.

Nach­dem alles bereit war, schip­per­te das erste Mehr­zweck­boot mit mäßi­ger Geschwin­dig­keit und der Ölsper­re am Heck Rich­tung Löwen­brücke. Hier­bei muss die Sper­re zuerst par­al­lel zum Ufer zu Was­ser gebracht wer­den, bevor man zum jen­sei­ti­gen Ufer „giert“. Das Gie­ren ist ein lang­sa­mer Vor­gang, bei wel­chem das Boot mit auf Zug gehal­te­ner Ölsper­re vom dies­sei­ti­gem zum jen­sei­ti­gen Ufer schwenkt.

Dort ange­kom­men kommt das zwei­te Mehr­zweck­boot zum Ein­satz. Die­ses muss dann die Ölsper­re vom ersten Boot aus­hän­gen und unmit­tel­bar sicher mit dem Erd­an­ker ver­bin­den. Ein heik­ler und span­nen­der Moment, wel­cher Kön­nen von den Boots­füh­rern abverlangt.

Sobald die Ölsper­re mit dem Erd­an­ker ver­bun­den ist, wird die­se noch­mals mit­tels Mehr­zweck­zug straff­ge­zo­gen. Mit dem soge­nann­ten Ufer­schutz auf der Sei­te des Ent­sor­gungs­plat­zes bil­det sich dann aus Vogel­per­spek­ti­ve eine V‑ähnliche Form der Ölsperre.

Nur so kann im Ein­satz­fall durch die Strö­mung das auf dem Was­ser befind­li­che Öl punk­tu­ell in der Spit­ze gesam­melt und abge­saugt wer­den. Das abge­saug­te Öl-Was­ser-Gemisch durch­läuft dann die Gerät­schaf­ten des Ent­sor­gungs­plat­zes. Durch das spe­zi­el­le Equip­ment kann so Stück für Stück das Öl-Was­ser-Gemisch von­ein­an­der getrennt werden.

Nach dem ersten Ein­brin­gen der Ölsper­re wur­de die­se wie­der ord­nungs­ge­mäß zurück­ge­baut und erneut der gesam­te Vor­gang mit ande­rer Boots- und Land­be­set­zung beübt.

Das Beson­de­re in die­sem Jahr: Auch die Ölwehr­ein­hei­ten des Land­krei­ses übten in unmit­tel­ba­rer Nähe, denn auch die­se sind auf die Schleu­sen­sper­re ange­wie­sen. Zudem konn­te so ein Aus­tausch zwi­schen den Ein­satz­kräf­ten vor Ort erfolgen.

Der Ölwehr­zug Stadt Bam­berg übt die ver­schie­de­nen Auf­ga­ben zwi­schen­jähr­lich. Immer wie­der wer­den gemein­sa­me Unter­rich­te und Übun­gen abge­hal­ten, um die The­ma­tik wei­ter zu ver­tie­fen. Aber auf­grund des Schiff­ver­kehrs ist eine sol­che Groß­übung nur ein­mal im Jahr, zeit­lich fest defi­niert, mög­lich. Ganz gleich wel­ches Wet­ter herrscht.

Auch im Ahrtal im August 2021 kam der Ölwehr­zug zum Ein­satz. Hier war der Auf­wand und das Ein­satz­ge­biet jedoch so groß, dass das Hil­fe­lei­stungs­kon­tin­gent Ölwehr gemein­sam durch Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den aus Stadt und Land­kreis gestellt wurde.