Tanztheater-Premiere in Eggolsheim

Choreografie „Die neue Welt“. Foto: Lynn Richter

Kirsten Richter begeisterte mit zwei Tanz-Produktionen das Publikum in der Eggerbachhalle Eggolsheim

Der Beifall wollte kein Ende nehmen

Den Kindern Wurzeln geben mit dem Erlernen der Grundschritte, und dann Flügel verleihen mit der Einstudierung von getanzten Geschichten. Ohne Zwang, aber mit dem Erzielen von Freude und Kreativität. Das ist das Geheimnis des pädagogischen Konzeptes von Kirsten Richter, der Leiterin der Tanzschule Tanzpunkt in Eggolsheim. Das dann vorzeigbare Ergebnis sind wunderbare Shows bei den öffentlichen Präsentationen wie am vergangenen Wochenende in der Eggerbachhalle in Eggolsheim.

Nach monatelangen Proben war es endlich so weit, dass die abendfüllende Premiere des von Pia Richter, Tochter der Tanzschulleiterin, geschriebene und sprachlich sehr prägnant begleitete Stück „Die neue Welt“ von den fortgeschrittenen Tänzerinnen (und ein Tänzer) aufgeführt werden konnte. Gefolgt von zwei Vorstellungen an den folgenden Tagen der vier- bis zwölfjährigen Eleven mit der „Schneekönigin“, frei nach dem Märchen von Christian Andersen.

Alle Vorstellungen waren nahezu ausverkauft, das Publikum beeindruckt und begeistert von der Anmut und Ausdrucksstärke der Mitwirkenden, plus einiger akrobatischer Elemente. Die Kostüme und die Musikauswahl wurden von Kirsten Richter altersgerecht den Tanzschülern angepasst. Der rasche Szenenwechsel und Lichteffekte bei jeder Gruppe der rund 70 Tänzer und Tänzerinnen brachten das Publikum zum staunen. Standing Ovationes! Bürgermeister Claus Schwarzmann hatte in seinem Grußwort auf die verdienstvolle Arbeit von Kirsten Richter in der Kulturscheune der Marktgemeinde hingewiesen. Diese gereiche Eggolsheim zu großer Ehre.

Paartanz verkündet Hoffnung

Menschen haben ihren Planeten Erde zerstört und suchen „Die neue Erde“.Sie finden den Planeten Musaria, merken jedoch nicht, dass er schon mit dem Leben der Ureinwohner gefüllt ist. Aber nun ist das Leben aller bedroht, weil der Planet Wasser verliert. Ein Wanderer (Robin Winkler), seine Schwester Lea (Lea Schütz), seine wunderschöne Blume (Katharina Schlund) und eine anmutige Ureinwohnerin (Leonie Berger), die ihn regelrecht verzaubert, sind verwoben in die Suche nach einer Lösung. Nachdem die Ureinwohner die verblendeten Menschen, die mit ihrem Streben nach Reichtum ihre Welt zubetoniert hatten, mit ihren Gebräuchen vertraut machen konnten (die Hinweise auf die Probleme unserer Zeit waren für jeden erkennbar), endete das Tanzstück mit einer hoffnungsvollen Aussage: Der Planet wird wieder zu einem lebenden Organismus. Der Paartanz von Robin Winkler und Leonie Berger war ein Höhepunkt des Abends. Teile der Choreografie hatte Eva Wagner einstudiert, die viele Jahre zum Leitungsteam gehörte.

Märchenhaft durch 100 Kinder

Ebenso verzauberten die jungen Tänzer und Tänzerinnen das Publikum mit dem Märchen „Die Schneekönigin“. Auch hier führte Pia Richter mit ihrer Stimme durch die getanzten Kapitel. Die Schneekönigin (Lilly Berger) und das Geschwisterpaar Greta (Melisa Menisovic) und Kay (Alexander Lauer) verinnerlichten ihre Bühnenpräsenz und Ausführung der Choreografie (Kirsten Richter) so, als wären sie selbst diese Märchenfiguren. Rund 100 Kinder tanzten als Kristalle, Wächter der Königin, Hexen, Feen und Blumenkinder in 14 Episoden durch das Stück. Sie strahlten dabei eine so Freude aus, dass das Publikum zum Schluss aufgestanden ist und mit dem Klatschen nicht mehr aufhörte.