Sonn­tags­ge­dan­ken: Auferstehung

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

am Diens­tag habe in mei­nem Unter­richt mit unse­ren Kom­mu­ni­on­kin­dern noch ein­mal wie­der­holt, war­um das klei­ne Brot im Got­tes­dienst für uns so wich­tig ist. Mei­ne Schü­ler sag­ten: „Es ist Jesus sel­ber, weil er es uns ver­spro­chen hat, dass er im Tei­len des Bro­tes immer bei uns ist. Das Brot ist er selbst, sei­ne Lie­be, sei­ne Leben.“ All das zähl­ten sie auf. Und anhand der Emma­us­ge­schich­te haben wir ver­deut­licht, dass er im Tei­len wirk­lich unter uns ist, denn die Jün­ger haben ihn beim Bre­chen des Bro­tes erkannt.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Eine Schü­le­rin frag­te: „Aber kann er wirk­lich leben, auch wenn er gestor­ben ist?“ Ich habe ver­sucht, auf die­se sehr wei­se, aber schwie­ri­ge Fra­ge zu ant­wor­ten und sag­te: „Wenn die Jün­ger sich an Jesus erin­ner­ten, an sein Brot­bre­chen, an sei­ne Wor­te und Taten, dann leb­te er in ihnen wei­ter. Das aber bedeu­tet: Auf­er­ste­hung Jesus geschieht immer dann, wenn wir mit­ein­an­der das Brot tei­len, wenn wir han­deln, wie Jesus gehan­delt hat.“

Auf­er­ste­hung kann, nein MUSS sich also hier und heu­te, mit­ten unter uns und durch uns ereig­nen. Und die­se geschieht immer dann, wenn Men­schen, die sich nicht mehr ver­ste­hen oder sich zer­strit­ten haben, sich wie­der ein­an­der annähern,

  • wenn Men­schen wie­der anfan­gen, mit­ein­an­der zu reden, die sich schon so lan­ge nichts mehr zu sagen hatten,
  • wenn Men­schen sich wie­der auf Augen­hö­he begegnen,
  • wenn Men­schen anfan­gen, mit­ein­an­der zu tei­len; auch das Leben.
  • Auf­er­ste­hung geschieht für mich auch dort, wo wir end­lich wie­der Ver­ant­wor­tung für die Schöp­fung gemein­sam übernehmen.
  • Auf­er­ste­hung geschieht auch in unse­rer Kir­che, wo ein Stre­ben nach Macht auf­hört und die Lie­be und der Mensch wie­der im Mit­tel­punkt stehen.

Über­all dort geschieht Auf­er­ste­hung und die­se Auf­er­ste­hung kön­nen wir auch spü­ren. Wo all das geschieht, wo Men­schen für­ein­an­der da sind, wo sie sich und die Schöp­fung ach­ten, über­all dort, erle­ben wir einen Vor­ge­schmack auf Ostern.

Und damit das Wirk­lich­keit wird, müs­sen wir anfan­gen, nicht nur behut­sam mit der Welt umzu­ge­hen, son­dern auch mit­ein­an­der. Das trifft vor allem auf unse­re Kir­che zu. Jede und Jeder, ganz gleich, wer er ist, ganz gleich was er ist, ganz gleich, wie er ist, soll­te, nein MUSS einen Platz in ihr haben. Für Jede und Jeden MUSS Kir­che Hei­mat sein. Sie muss offe­ne Türen haben, weil das Chri­stus auch getan hat.

Die­sen offe­nen Geist, der in der Gemein­schaft derer, die sich nach der Auf­er­ste­hung Jesu in sei­nem Sin­ne tra­fen, in sei­nem Sin­ne han­del­ten und die Chri­sten genannt wur­den, haben die Men­schen gespürt, und die­sen Geist, den wün­sche ich uns allen, damit wir ein biss­chen die Welt ver­än­dern, damit wir einen Vor­ge­schmack auf Ostern schen­ken, damit es schon heu­te Ostern wird.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen