Pres­se­mit­tei­lung der BI „Lebens­wer­tes Wals­dorf 2.0.“ zur Bürgerversammlung

„Bür­ger­ver­samm­lung ohne Anfra­gen durch die Bürger“

„Was war das denn?“: Mit Ver­wun­de­rung zieht die Bür­ger­initia­ti­ve „Lebens­wer­tes Wals­dorf 2.0“ ihr Resü­mee zur vor­aus­ge­gan­ge­nen Bür­ger­ver­samm­lung. Ein­ge­la­den hat­te 1. Bür­ger­mei­ster Wolf. Und er war es auch, der nach Punkt 2 der Tages­ord­nung „Bericht des Bür­ger­mei­sters“ sofort die Ver­samm­lung been­de­te. Alles, was danach unter dem Tages­ord­nungs­punkt 3 „Anfra­gen, Anträ­ge und Emp­feh­lun­gen“ durch die Bür­ger selbst benannt hät­te wer­den kön­nen, wur­de damit eliminiert.

Gedul­dig hat­ten die Ver­tre­ter der Bür­ger­initia­ti­ve, zusam­men mit den übri­gen ins­ge­samt über 100 Anwe­sen­den, eng zusam­men­ge­pfercht im Ver­samm­lungs­saal der Her­zog­s­cheu­ne über zwei­ein­halb Stun­den die Bei­trä­ge der Bür­ger­ver­samm­lung ver­folgt. Durch­wegs inter­es­sant war bei die­ser Gele­gen­heit, dem fun­dier­ten Vor­trag zur geplan­ten Errich­tung von Wind­rä­dern im Gemein­de­ge­biet zu fol­gen. Hier wur­de anschau­lich und detail­liert durch den Ver­tre­ter der Betrei­ber­fir­ma dar­ge­stellt, wie die­ses Vor­ha­ben – auf das die Gemein­de anson­sten kei­nen Ein­fluss hat – umge­setzt wird. Wie sieht danach die Bür­ger­be­tei­li­gung aus? Um wel­che Sum­men geht es? Wel­che Vor- und Nach­tei­le sind zu erwar­ten? – Die Wals­dor­fer Bür­ger hat­ten dazu vie­le ver­tie­fen­den Fra­gen und beka­men vom Refe­ren­ten gut nach­voll­zieh­ba­re Antworten.

Anders gestal­te­te sich der anschlie­ßen­de Bericht von 1. Bür­ger­mei­ster Mario Wolf. Er stell­te aus­führ­lich über 15 von ihm so genann­te „Aktu­el­le Pro­jek­te“ vor. War­um schafft die Gemein­de einen Son­nen­schutz für die Kita an? Wie geht es mit der Teil­sa­nie­rung der Grund­schu­le wei­ter? Was ist für den Histo­ri­schen Weg ange­dacht? Was ist mit der Kneipp­an­la­ge, die trocken hin­ter einem Bau­zaun abge­sperrt ist (und nach Wor­ten des Bür­ger­mei­sters even­tu­ell wie­der zuge­schüt­tet wird)? Auch die Arbeits­krei­se, in der sich enga­gier­te Bür­ge­rIn­nen mit vie­len Ideen ein­brin­gen, fan­den Raum zur Dar­stel­lung ihrer Tätigkeit.

Was im Bericht des Bür­ger­mei­sters letzt­lich in kein­ster Wei­se vor­kam, war „der anste­hen­de Bür­ger­ent­scheid zum geplan­ten Gewer­be­ge­biet samt der damit ver­bun­de­nen Errich­tung eines Net­to-Mark­tes, ver­merkt die Bür­ger­initia­ti­ve. „Sieht so geleb­te Demo­kra­tie aus?“, lau­tet für sie die her­aus­ra­gen­de Fra­ge. Auch steht für sie die recht­li­che Klä­rung an, ob es zuläs­sig ist, einen Punkt der Tages­ord­nung zur Bür­ger­ver­samm­lung kom­plett aus­fal­len zu lassen.

Der Bür­ger­mei­ster jeden­falls konn­te zu die­sem strit­ti­gen Pro­jekt im Rah­men der Bür­ger­ver­samm­lung nicht mehr gefragt wer­den. Er schloss sei­nen Vor­trag abrupt mit dem Hin­weis: „ Am 21 Mai ist Wahl. Gehen Sie hin, es ist wichtig!“.

Um den Bür­ge­rIn­nen der Gemein­de Wals­dorf wei­ter­hin einen guten Infor­ma­ti­ons­fluss zum anste­hen­den Bür­ger­ent­scheid zu ermög­li­chen, hat die Bür­ger­initia­ti­ve „Lebens­wer­tes Wals­dorf 2.0“ bis Wahl­ge­sche­hen am 21.5.2023 noch meh­re­re Ver­an­stal­tun­gen geplant. Letzt­lich, so ihre Über­zeu­gung, sei es wich­tig, die Plä­ne für das Gewer­be­ge­biet Bir­kig­täcker“ trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar zu machen und zur Mei­nungs­bil­dung über die Ent­wick­lung und den Erhalt eines leben­di­gen Orts­zen­trums beizutragen.

Arno Döring
Bür­ger­initia­ti­ve „Lebens­wer­tes Wals­dorf 2.0. Hier kauf ich noch gern“