Das Kli­ni­kum Forch­heim begrüßt neue Pfle­ge­fach­kräf­te aus Tunesien

Das Klinikum Forchheim begrüßt neue Pflegefachkräfte aus Tunesien März 2023
Mit Motivation und Spaß bei der Arbeit: Fayed Amri, Hazem Khammeri, Houssem Mechri und Maram Said bereiten sich mit Andreas Schneider (von links) derzeit in der Pflegeschule intensiv auf die vorgeschriebene Kenntnisprüfung im Herbst vor, um die rund 250 Pflegekräfte im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz langfristig unterstützen zu können. Foto: NP

Neue Wege im Kampf gegen den Fachkräftemangel

Das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz setzt neben der Aus­bil­dung auch auf die Anwer­bung inter­na­tio­na­ler Fach­kräf­te aus Tunesien

Zwölf Kran­ken­pfle­ger aus Tune­si­en sol­len die Pfle­ge­ab­tei­lun­gen ab sofort lang­fri­stig ver­stär­ken. Der­zeit wer­den die neun Män­ner und drei Frau­en in der Pfle­ge­fach­schu­le im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz im Rah­men eines sechs­mo­na­ti­gen Inten­siv­kur­ses in Theo­rie und Pra­xis auf die vor­ge­schrie­be­ne Kennt­nis­prü­fung vor­be­rei­tet. Schon ab Herbst sol­len die Kan­di­da­ten, die alle bereits über ein­schlä­gi­ge Vor­bil­dun­gen und deut­sche Sprach­kennt­nis­se ver­fü­gen, als Voll­zeit­kräf­te den Pfle­ge­dienst am Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz unterstützen.

Zum Start des Inten­siv­kur­ses hat Andre­as Schnei­der, Lei­ter der Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge am Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz, die Bedeu­tung der inter­na­tio­na­len Fach­kräf­te für das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz erklärt. „Unse­re zwölf neu­en Pfle­ge­kräf­te aus Tune­si­en kön­nen allein rund 1800 Stun­den pro Monat in der direk­ten Pati­en­ten­ver­sor­gung lei­sten“, sag­te Schnei­der bei der Begrü­ßung der neu­en Pfle­ge­kräf­te aus Tune­si­en. Nicht nur die Pati­en­ten wür­den die inter­na­tio­na­le Ver­stär­kung schnell posi­tiv erfah­ren kön­nen. Auch im Kli­nik­all­tag wer­de sich die zusätz­li­che Unter­stüt­zung sicher bald auszahlen.

„Ich habe ein­fach eine neue Her­aus­for­de­rung gesucht“, sag­te Maram Said zum Hin­ter­grund ihrer erfolg­rei­chen Bewer­bung. Nach der bestan­de­nen Kennt­nis­prü­fung wol­le die 25-jäh­ri­ge Tune­sie­rin „sehr ger­ne lang­fri­stig“ im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz arbei­ten. „Pfle­ge­fach­kräf­te sind das Rück­grat in jedem Kran­ken­haus. Ohne Pfle­ge­fach­kraft kann kei­ne Ope­ra­ti­on und kei­ne Nach­sor­ge statt­fin­den“, sag­te Sabi­ne Jacob, die Lei­te­rin des Pfle­ge­dien­stes. Fast 250 Pfle­ge­kräf­te sei­en der­zeit im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz tätig. Zusätz­lich bil­det das Kli­ni­kum aktu­ell rund 50 Pfle­ge­kräf­te aus. „Die Anfor­de­run­gen an das Pfle­ge­per­so­nal wer­den in Zukunft noch wei­ter stei­gen. Des­we­gen brau­chen wir noch mehr qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter“, sag­te Jacob und beton­te, dass die Freu­de über die fach­li­chen Fähig­kei­ten und mensch­li­chen Qua­li­tä­ten der neu­en Mit­ar­bei­ter auf den Sta­tio­nen bereits rie­sen­groß sei. Auch Andre­as Schnei­der ist von der Lern­be­reit­schaft und Moti­va­ti­on der neu­en Mit­ar­bei­ter begei­stert. Für die neun Män­ner und drei Frau­en sei der Schritt nach Forch­heim nicht nur ein gro­ßer Mei­len­stein, son­dern auch ein gro­ßes Wag­nis gewesen.

Beson­ders beim Beherr­schen der deut­schen Spra­che wol­le der Schul­lei­ter die neu­en Mit­ar­bei­ter in den näch­sten sechs Mona­ten unter­stüt­zen. Natür­lich sei es gera­de in den ersten Mona­ten auf­wän­dig, sich sprach­lich sicher zu ver­stän­di­gen. „Hier ist Geduld, Rück­ver­si­che­rung und ste­ti­ges Trai­ning, ins­be­son­de­re in der medi­zi­nisch-pfle­ge­ri­schen Fach­spra­che, gefragt. Das unter­stüt­zen wir im Rah­men des sechs­mo­na­ti­gen Kennt­nis­lehr­gan­ges an der Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge im Kli­ni­kum Forch­heim“, sag­te Schul­lei­ter Schnei­der und erklär­te, dass der Inten­siv­kurs beglei­tend zu den Prak­ti­kums­ta­gen auf den Pfle­ge­sta­tio­nen statt­fin­den wer­de. „Hoch­deutsch kön­nen unse­re neu­en Kol­le­gen schon rela­tiv gut – jetzt müs­sen sie nur noch g´scheit Frän­kisch ler­nen“, freu­te sich Pfle­ge­dienst­lei­te­rin Jacob.

Alle neu­en Mit­ar­bei­ter aus Tune­si­en haben in ihrem Hei­mat­land neben deut­schen Sprach­kennt­nis­sen bereits ein drei­jäh­ri­ges Bache­lor-Stu­di­um „Pfle­ge­pra­xis und Pfle­ge­wis­sen­schaft“ erfolg­reich absol­viert und danach in ver­schie­de­nen kli­ni­schen Berei­chen gear­bei­tet. Weill der Abschluss nicht kom­plett den bun­des­ge­setz­li­chen Bestim­mun­gen ent­spricht, müs­sen die zwölf Pfle­ge­kräf­te aus Tune­si­en noch eine Kennt­nis­prü­fung in Deutsch­land able­gen. Mit der erfolg­rei­chen Prü­fung im Herbst soll den zwölf neu­en Pfle­ge­fach­kräf­ten die Urkun­de als „Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ger“ über­reicht werden.

„Ich freue mich, dass der Kurs jetzt end­lich los­ge­hen kann“, sag­te Schnei­der. Vom Vor­stel­lungs­ge­spräch bis zum Stel­len­an­tritt sei­en durch büro­kra­ti­sche Bestim­mun­gen rund sechs Mona­te ver­gan­gen. „Von den Sta­tio­nen habe ich bis­lang nur tol­les Feed­back bekom­men – alle sind von den neu­en Kol­le­gen total begei­stert“, freu­te sich Pfle­ge­dienst­lei­te­rin Jacob und wünsch­te den neu­en Pfle­ge­kräf­ten aus Tune­si­en gemein­sam mit Schul­lei­ter Schnei­der einen her­vor­ra­gen­den Start am Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz.