Ernäh­rungs­rat Ober­fran­ken ist Grün­dungs­mit­glied im Netz­werk der Ernährungsräte

Am 11. März wur­de das deutsch­land­wei­te Netz­werk der Ernäh­rungs­rä­te e.V. offi­zi­ell gegrün­det! Auch zwei Akti­ve des Ernäh­rungs­rats Ober­fran­ken haben sich auf den Weg nach Köln gemacht, um Teil der ver­eins­recht­li­chen Grün­dung des Netz­werks der Ernäh­rungs­rä­te zu sein. Die­ses gibt es schon seit 2017 als losen Zusam­men­schluss von über 70 Ernäh­rungs­rä­ten im deutsch­spra­chi­gen Raum. Für die offi­zi­el­le Grün­dung tra­fen sich über 60 Dele­gier­te von ins­ge­samt 30 Ernäh­rungs­rä­ten aus dem deutsch­spra­chi­gen Raum vor Ort in Köln.

Fei­er­lich wur­den die Sat­zung ver­ab­schie­det und eine Vor­stands­grup­pe für das Netz­werk gewählt. Der Ernäh­rungs­rat Ober­fran­ken ist nicht nur Grün­dungs­mit­glied, son­dern durch Julia Marx (2.v.l.) auch in der Vor­stands­grup­pe ver­tre­ten. „So brin­gen wir unse­re Erfah­run­gen und Per­spek­ti­ven als Ernäh­rungs­rat auf Bezirks­ebe­ne und des länd­li­chen Rau­mes im Netz­werk aktiv ein“, so Julia Marx. „Wir kön­nen nun Ober­fran­ken und sei­ne Ernäh­rungs- und Land­wirt­schaft auf Bun­des­ebe­ne ver­tre­ten. Was wir hier in der Regi­on tun, ist beson­ders – dafür wur­den wir auf dem Tref­fen der Ernäh­rungs­rä­te aus ganz Deutsch­land oft gelobt.“ Außer­dem gehö­ren Judith Busch (Ernäh­rungs­rat Olden­burg), Gun­du­la Oer­tel (Ernäh­rungs­rat Ber­lin), Karen Sche­wi­na (Ernäh­rungs­rat Frank­furt), Valen­tin Thurn (Ernäh­rungs­rat Köln), Anna Feigl (Ernäh­rungs­rat Mün­chen) und Anna Wiss­mann (Bonn) der Vor­stands­grup­pe an.

War­um brau­chen wir ein bun­des­wei­tes Netz­werk der Ernäh­rungs­rä­te? Ernäh­rungs­rä­te wol­len Ernäh­rungs­po­li­tik von der euro­päi­schen Ebe­ne wie­der auf die kom­mu­nal­po­li­ti­sche Agen­da brin­gen. Aber nicht nur auf loka­ler Ebe­ne ist es wich­tig, die The­men Ernäh­rungs­de­mo­kra­tie, Ernäh­rungs­sou­ve­rä­ni­tät und resi­li­en­te Lebens­mit­tel­ver­sor­gung ein­zu­for­dern. Die Bun­des­po­li­tik arbei­tet seit die­sem Jahr aktiv an der Ernäh­rungs­wen­de. Dr.

Ophe­lia Nick vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft (BMEL) benann­te am Abend vor­her die Wich­tig­keit der Arbeit von Ernäh­rungs­rä­ten und stell­te die Schrit­te des Bun­des für die Ernäh­rungs­wen­de dar: Die­se beinhal­ten neben einer bun­des­wei­ten Ernäh­rungs­stra­te­gie auch das Ein­rich­ten von Pro­jekt­för­de­run­gen für Modell­re­gio­nen in ganz Deutsch­land. Um die­se Schrit­te mit zivil­ge­sell­schaft­li­chen Stim­men zu ergän­zen, braucht es ein Netz­werk, das die Stim­men der Ernäh­rungs­rä­te in ganz Deutsch­land bün­delt. Durch die Grün­dung des Netz­wer­kes gibt es nun einen sol­chen offi­zi­el­len Ansprech- und Ver­hand­lungs­part­ner auf Bun­des­ebe­ne, der die Ernäh­rungs­wen­de mitgestaltet.

Die Ver­an­stal­tung fand zudem unter dem Mot­to „Impul­se für eine bio­re­gio­na­le Gemein­schafts­ver­pfle­gung“ statt. Am Abend zuvor stell­te der Ernäh­rungs­rat Köln sein durch­die DBU geför­der­tes Pilot­pro­jekt zur bio­re­gio­na­len Gemein­schafts­ver­pfle­gung in Kin­der­ta­ges­stät­ten vor. Und auch Dr. Phil­ipp Stie­r­and berich­te­te von sei­nen Erfah­run­gen mit der Kan­ti­ne Zukunft, ein Pro­jekt zur bio­re­gio­na­len Ver­pfle­gung in Ber­lin. Auch der Ernäh­rungs­rat Ober­fran­ken arbei­tet an Struk­tu­ren, die eine bio-regio­na­le Ver­sor­gung in Gemein­schafts­ver­pfle­gungs­ein­rich­tun­gen wie Schu­len, Kitas, Senio­ren­hei­men, Kran­ken­häu­sern und Kan­ti­nen ermög­licht. „Letz­tes Jahr haben wir ins­be­son­de­re Ver­net­zungs­ver­an­stal­tun­gen zu die­sem The­ma ver­an­stal­tet. Seit­dem arbei­ten wir an einer Logi­stik­struk­tur für Ober­fran­ken. Die­se soll eine Abnah­me­ga­ran­tie für ober­frän­ki­sche Landwirt:innen und Lie­fer­si­cher­heit für Groß­kü­chen bie­ten.“ , so Maria-Cla­ra Hoh vom Ernäh­rungs­rat Ober­fran­ken. „Gera­de vor dem Hin­ter­grund des baye­ri­schen Mini­ster­rats­be­schlus­ses ist es wich­tig, öko­lo­gisch wirt­schaf­ten­den Land­wir­ten in Ober­fran­ken die­se Struk­tu­ren anzu­bie­ten und gleich­zei­tig zögern­den Land­wir­ten ein wei­te­res Argu­ment für die Umstel­lung auf Bio auf­zu­zei­gen.“ In wei­te­ren Work­shops zu ver­schie­de­nen The­men konn­ten sich alle betei­lig­ten Ernäh­rungs­rä­te aus­tau­schen und die ersten Arbeits­krei­se wur­den gegrün­det. So nimmt das Netz­werk direkt sei­ne Arbeit auf; ganz nach dem eige­nen Mot­to: Ernäh­rungs­de­mo­kra­tie jetzt!

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Ernäh­rungs­rat Oberfranken: