Früh­lings­emp­fang der Her­zo­gen­au­ra­cher CSU mit Gesund­heits­mi­ni­ster Klaus Holetschek

Blick in den Saal. Foto: Leo Hildel
Blick in den Saal. Foto: Leo Hildel

„Grün ist eine Far­be, die gut zu Schwarz passt“, sag­te ein­gangs CSU-Orts­ver­bands­vor­sit­zen­de Rut­hild Schre­p­fer beim Früh­lings­emp­fang ihrer Par­tei am Sonn­tag im Ver­eins­haus. Dabei bezog sich die „Far­ben­leh­re“ mehr auf ihr grü­nes Kostüm als auf den poli­ti­schen Geg­ner, der ver­ba­le Prü­gel bezog und zwar vom Ehren­gast Gesund­heits­mi­ni­ster Klaus Holet­schek und von MdL Wal­ter Nussel.

„In unru­hi­gen Zei­ten kann es die CSU bes­ser“, mit die­sen Wor­ten lei­te­te Schre­p­fer zu Wal­ter Nus­s­el über. „Die Oppo­si­ti­on in Bay­ern will ein ande­res Land“, sag­te der Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rungs­be­auf­trag­te. Gas und Öl weg, Wär­me­pum­pen, die man den Bür­gern auf­zwin­gen wol­le, die Erb­schafts­steu­er, die Ent­flech­tung der Kran­ken­häu­ser (Doku­men­ta­ti­on) waren da eini­ge Schlag­wor­te. Es gel­te, was das The­ma Gesund­heit anbe­langt, im Gepräch mit den Ärz­ten zu blei­ben und Wert­schät­zung den­je­ni­gen zu zol­len, die ande­ren helfen.

Es sei nicht alles Wahl­kampf, was die Ampel über uns sagt, so der baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ster Klaus Holet­schek, der sich an der Gesund­heits­re­form der Regie­rung in Ber­lin abar­bei­te­te. Eine gute Medi­zin müs­se in Zukunft für alle bezahl­bar wer­den, straf­fe Struk­tu­ren sei­en zu ver­mei­den. Ein Lob zoll­te er dabei sei­nem Kol­le­gen Wal­ter Nus­s­el, der als Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rer den Pra­xis-Check ein­ge­führt hat. Die­sen hät­te man bei der geplan­ten Gesund­heits­re­form eben­falls machen müs­sen um zu sehen, „wie wir­ken die Geset­ze draußen“.

Holet­schek warf Lau­ter­bach vor, nur die „Groß­stadt­bla­se im Blick zu haben“ und nicht die klei­nen Kran­ken­häu­ser. Bet­ten und Moni­to­re habe man zwar genug, aber es feh­le an Men­schen und an bes­se­ren Arbeits­be­din­gun­gen für die­se. Das Per­so­nal bren­ne zwar für den Beruf, aber irgend­wann bren­ne es aus. Er sprach sich auch für eine Aner­ken­nung aus­län­di­scher Pfle­ge­kräf­te aus, wobei es gel­te, die Ver­fah­ren zu beschleu­ni­gen. Denn: „Pfle­ge­kräf­te sind das Mega­the­ma der Zukunft.“

Kin­der­be­treu­ung, bezahl­ba­rer Wohn­raum, gute Pfle­ge daheim, eine Reform der Pfle­ge­ver­si­che­rung („Men­schen dür­fen nicht in der Sozi­al­hil­fe lan­den“) sowie eine Stär­kung der Arzt­pra­xen auf dem Land, waren wei­te­re Punk­te, die er anschnitt. Bedenk­lich sei, so der anwe­se­ne prak­ti­sche Arzt Dr. Micha­el Deist­ler, dass Inve­sto­ren ihre Hän­de nach Pra­xen aus­streck­ten, was ver­hin­dert wer­den müs­se. Holet­schek dank­te dabei aus­drück­lich den All­ge­mein­ärz­ten für ihren Ein­satz zu Corona-Zeiten.

Die Fir­men im Medi­zin­be­reich for­der­te er auf, wie­der mehr in Deutsch­land zu pro­du­zie­ren. Es kön­ne nicht ange­hen, dass z. B. 40 Pro­zent bestimm­ter Medi­ka­men­te in Chi­na her­ge­stellt wür­den und der Rest in Indi­en. „Wir haben unser System stück­wei­se kaputt gemacht.“

Bezirks­rä­tin Ute Salz­ner brach dann noch eine Lan­ze für das Kreis­kran­ken­haus in Höch­stadt, das wei­ter exi­stie­ren müs­se und beton­te, dass der Bezirk dann ein­sprin­ge und die Kosten über­neh­me für jene, wel­che die Pfle­ge­ko­sten nicht mehr zah­len könne.

Die Ver­an­stal­tung umrahm­te Doris Wiening am Flü­gel. Zuge­gen waren u. a. auch noch MdB Ste­fan Mül­ler und Land­rat Alex­an­der Tritthart.

Leo Hil­del