Die Fraktion Bayreuther Gemeinschaft beantragt eine ausführliche Situationsdarstellung der Bayreuther Festspiele

Fraktion Bayreuther Gemeinschaft: Ausführliche Situationsdarstellung soll in öffentlicher Stadtrats-Sitzung erfolgen

Berichtsantrag nach § 15 Geschäftsordnung; Bayreuther Festspiele

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

der Berichterstattung in den nationalen wie lokalen Medien war zu entnehmen, dass sich die finanzielle Situation der Bayreuther Festspiele verschlechtern wird. Eine der wesentlichen Ursachen dürfte sein, dass die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth nicht mehr über das finanzielle Polster der Vergangenheit verfügt und – so die Berichterstattung – die Einnahme über Mitgliedsbeiträge und Spenden möglicherweise die Größenordnungen vergangenen Jahre nicht mehr erreichen.

Bisher ist die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth einer der vier Gesellschafter der Festspiel GmbH aufgrund ihres finanzielles Engagements mit dem gleichen prozentuellen Anteil ausgestattet wie Bund und Land. Im Gegensatz zur Stadt Bayreuth, die wegen der etwas geringeren finanziellen Beteiligung auch einen geringeren Anteil an der GmbH hat. Wenn nun die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth ihr finanzielles Engagement nicht mehr in der gleichen Größenordnung wie Bund und Land aufzubringen vermag, muss sich logischerweise auch deren prozentualer Anteil innerhalb der GmbH verändern.

Für die Stadt Bayreuth sind die Bayreuther Festspiele identitätsstiftend. Um über die Sachlage qualifiziert diskutieren zu können, beantragen wir, dass Sie, sehr verehrter Herr Oberbürgermeister, als städtischer Vertreter in den Gremien der GmbH dem Stadtrat eine ausführliche Situationsdarstellung geben. Dies hat unserer Einschätzung nach in öffentlicher Sitzung zu erfolgen. Sollten einzelne Punkte aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich behandelt werden müssen, können diese in nicht öffentlicher Sitzung angesprochen werden. Grundsätzlich sind jedoch die Beratung und die Informationen öffentlich zu halten.

Wir bitten auch einen Bericht zu dem Umstand, dass es in diesem Jahr eine „Zweiklassengesellschaft“ bei den Besuchern der Neuinszenierung des „Parsifal“ geben wird. Offensichtlich wurden aus finanziellen Gründen deutlich weniger Augmented-Reality-Brillen angeschafft als das Festspielhaus Plätze anbietet.

Wir bitten Sie, diesen Antrag bereits im März 2023 auf die Tagesordnung des Stadtrates zu nehmen. Falls dies nicht geschieht, bitten wir den Antrag hilfsweise als Dringlichkeitsantrag zu betrachten, damit der Stadtrat entscheiden kann, ob er im März die entsprechenden lnformationen erhält oder nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Müller (Stadtrat, Fraktionsvorsitzender)

Karsten Schieseck (Stadtrat)