Ver­trags­na­tur­schutz in der Land­wirt­schaft im Land­kreis Bayreuth

Fast 500.000 Euro für Neu­ab­schlüs­se im Landkreis

Am 28. Febru­ar ende­te für die Land­wir­te der dies­jäh­ri­ge Zeit­raum für die Antrag­stel­lung der Agrar­um­welt­maß­nah­men. Die Fest­le­gun­gen der EU zur „gemein­sa­men Agrar­po­li­tik“ (GAP), in der grö­ße­re Ände­run­gen in der Agrar­för­de­rung für die näch­sten 5 Jah­re beschlos­sen wur­den, hat­ten einen enor­men Bera­tungs­be­darf zur Fol­ge. Daher hat­ten die Mit­ar­bei­ter der Natur­schutz­be­hör­de im Land­rats­amt, die für die Bera­tung und Abschlüs­se im Rah­men des Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gram­mes (VNP) zustän­dig sind, in den letz­ten Wochen alle Hän­de voll zu tun.

Im Land­kreis Bay­reuth befin­den sich aktu­ell 4.781 land­wirt­schaft­li­che Flä­chen mit rund 4.300 Hekt­ar von mehr als 840 Land­wir­ten im Ver­trags­na­tur­schutz. Aus­ge­zahlt wer­den dafür jähr­lich 2,3 Mil­lio­nen Euro. Allei­ne in die­sem Jahr wur­den 111 Ver­ein­ba­run­gen für eine För­der­sum­me von 487.000 Euro neu abge­schlos­sen. Die­se hohe Anzahl an Neu­ab­schlüs­sen drückt die gro­ße Akzep­tanz die­ser nach­hal­ti­gen Bewirt­schaf­tungs­for­men aus.

Im baye­ri­schen Ver­trags­na­tur­schutz (VNP) wird die beson­ders natur­ver­träg­li­che exten­si­ve Bewirt­schaf­tung von Wie­sen, Wei­den, Äckern und Tei­chen in öko­lo­gisch wert­vol­len Gebie­ten finan­zi­ell unter­stützt. Land­wir­te und ande­re Land­nut­zer ver­pflich­ten sich, fünf Jah­re lang die Flä­chen nach den Vor­ga­ben des Natur­schut­zes zu bewirtschaften.

Die Natur­schutz­fach­kräf­te prü­fen dazu jede ein­zel­ne Flä­che auf ihre grund­sätz­li­che Taug­lich­keit und legen dann zusam­men mit dem Bewirt­schaf­ter aus einem vor­ge­ge­be­nen Kata­log die pas­sen­den Pfle­ge­maß­ah­men fest. Dies kön­nen z.B. für Wie­sen ein bestimm­ter Schnitt­zeit­punkt und der Ver­zicht auf Dün­gung und Pesti­zi­de sein. Dabei sind die Bedürf­nis­se von ganz bestimm­ten Tie­ren oder auch Pflan­zen, wie ver­schie­de­ne Orchi­deen­ar­ten, aus­schlag­ge­bend. Ins­be­son­de­re durch Belas­sen von Alt­gras­strei­fen über den Win­ter und die Ver­wen­dung von Mes­ser­mäh­wer­ken anstel­le von Krei­sel­mä­hern kann die Viel­falt der Insek­ten geför­dert wer­den. Bei Äckern fin­den die Belan­ge von Acker-Wild­kräu­tern oder auch der acker­brü­ten­den Vögel ihren Nie­der­schlag. Auch der Erhalt von Streu­obst­bäu­men kann Teil des Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gram­mes sein.

Wer sich ein­ge­hen­der mit dem The­ma Ver­trags­na­tur­schutz beschäf­ti­gen will, kann sich unter fol­gen­der Inter­net­adres­se des Mini­ste­ri­ums für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz informieren:
Baye­ri­sches Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm (VNP) (bay​ern​.de)