Bam­ber­ger Gewerk­schaf­ter Wicht fragt: „Wo bleibt die poli­ti­sche Verantwortung?“

Beim Über­gang in eine Akti­en­ge­sell­schaft im Rah­men der Pri­va­ti­sie­rung sicher­te sich die Poli­tik einen Anteil von ca. 30% an der Deut­schen Tele­kom AG. Die all­jähr­li­chen steu­er­frei­en Divi­den­den­zah­lun­gen in Mil­li­ar­den Höhe, wel­che dem Bun­des­haus­halt zuflie­ßen, wer­den sei­tens der Poli­tik gern genom­men. Von einer kon­struk­ti­ven Ein­fluss­nah­me zur Siche­rung der Arbeits­plät­ze will man jedoch nach wie vor nichts wissen.

Johannes Wicht

Johan­nes Wicht

Johan­nes Wicht, Bam­ber­ger Orts­vor­sit­zen­der der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­werk­schaft DPV-Bay­ern, kri­ti­siert die­ses Vor­ge­hen des Staa­tes aufs Schärf­ste. Seit der Pri­va­ti­sie­rung 1996 bis heu­te wird die Deut­sche Tele­kom von der Bun­des­netz­agen­tur gna­den­los regu­liert. Kein ande­res Unter­neh­men wird so gegängelt.

Die Tele­kom ver­la­gert im Gegen­zug ohne Wider­spruch der Poli­tik rie­si­ge Arbeits­pa­ke­te in ost­eu­ro­päi­sche Bil­lig­lohn­län­der (Near-Shore). Die­se Zukunfts­ar­beits­plät­ze sind dann für den Stand­ort Deutsch­land für immer ver­lo­ren. Wel­cher Poli­ti­ker legt hier end­lich beim Vor­stand ein Veto ein?

Im Mai ist die näch­ste Haupt­ver­samm­lung der Tele­kom. Poli­ti­ker soll­ten dann nicht nur die Hän­de auf­hal­ten, son­dern auch ihren gesam­ten Ein­fluss gel­tend machen, um die­sen Aus­ver­kauf zu unterbinden.

Bedenk­lich ist zudem, wenn Sozi­al­part­ner die­sem Trei­ben wider­spruchs­los zuse­hen, es sogar unterstützen.