Vorführung einer „Forstraupe“ in Draisdorf

Mit der Forstraupe mit Mulcher kann man durch Fernsteuerung auch schwer zugängliche Flächen bearbeiten. Foto: Wolfgang Weiß / AELF Coburg-Kulmbach
Mit der Forstraupe mit Mulcher kann man durch Fernsteuerung auch schwer zugängliche Flächen bearbeiten. Foto: Wolfgang Weiß / AELF Coburg-Kulmbach

Mit der Forstraupe zur Wiederbewaldung

Vorführung zeigt Waldbesitzern Einsatz einer Forstraupe mit Mulcher

Wie man eine Forstfläche wiederbewaldet, obwohl sie fast vollständig mit Sträuchern zugewachsen ist – das zeigten Ralf Keller von der WBV Lichtenfels-Staffelstein und Joachim Eßlinger, Förster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach. Bei einer gemeinsamen Schulung im Ebensfelder Gemeindeteil Draisdorf (Landkreis Lichtenfels) kam eine Forstraupe mit Mulcher zum Einsatz, um die Fläche für Neupflanzungen vorzubereiten.

Ferngesteuerte Forstraupe erreicht auch schwer zugängliches Terrain

Trotz strömendem Regen kamen rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an das Waldstück. Ursprünglich war es mit circa 55-jährigen Fichten im Reinbestand bestockt. Nach Borkenkäferbefall musste das Holz eingeschlagen werden und die Fläche konnte betriebsbedingt nicht umgehend wieder angepflanzt werden. Brombeere und Holunder haben sich in der Folge so massiv ausgebreitet, dass es beinahe unmöglich war, die Fläche zu betreten, geschweige denn darauf zu arbeiten, also neue Bäume zu pflanzen.

Unternehmer Karl-Heinz Hesse führte vor, wie der Boden mithilfe einer Forstraupe mit Mulcher für eine Pflanzung vorbereitet werden kann. Mit der Spezialmaschine wurden zunächst Pflanzgassen bzw. -schneisen angelegt. Das Besondere: Nicht die ganze Fläche wurde vom Bewuchs befreit, stattdessen wurde zwischen den Schneisen ein Abstand von etwa eineinhalb Metern gelassen.

Zwischenstreifen wirken sich positiv auf Pflanzungen aus

Diese unbehandelten Zwischenstreifen haben mehrere Vorteile. Zum einen dienen sie dem Erhalt der biologischen Vielfalt in Flora und Fauna. In den Streifen können sich zudem natürlich verjüngte Pioniergehölze wie Birke, Weide oder Aspe, sowie vereinzelt auch Eiche, Hainbuche und Buche entwickeln. Dies hat den positiven Nebeneffekt, dass die auf den freigelegten Flächen neu gepflanzten Bäume im Sommer beschattet werden. Auch der Wasserhaushalt wird reguliert: Die Mulchauflage schützt vor Verdunstung, und die Fläche nimmt das Wasser vorübergehend besser auf, da es direkt auf den Boden gelangt und nicht vorher teilweise an der Blattfläche verdunstet.

Um die Entwicklung der Fläche beurteilen zu können, ist in den kommenden zwei Jahren ein Folgetermin geplant.