Uni­ver­si­tät Bay­reuth feder­füh­rend betei­ligt am Auf­bau einer Natio­na­len For­schungs­da­ten­in­fra­struk­tur für die Informatik

Logo der Universität Bayreuth

Die Natio­na­le For­schungs­da­ten­in­fra­struk­tur (NFDI), die auf eine Bund-Län­der-Ver­ein­ba­rung von 2018 zurück­geht, will die Daten­be­stän­de von Wis­sen­schaft und For­schung syste­ma­tisch erschlie­ßen, nach­hal­tig sichern, zugäng­lich machen sowie inter­na­tio­nal ver­net­zen. Mitt­ler­wei­le sind 27 Kon­sor­ti­en aus allen Wis­sen­schafts­be­rei­chen an der NFDI betei­ligt. Das für Infor­ma­tik (Com­pu­ter Sci­ence) zustän­di­ge Kon­sor­ti­um NFDIxCS wird von der DFG seit dem 1. März 2023 in den näch­sten fünf Jah­ren mit ins­ge­samt rund 13 Mil­lio­nen Euro geför­dert. Ko-Spre­che­rin ist Prof. Dr. Agnes Koschmi­der vom Lehr­stuhl für Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Pro­cess Ana­ly­tics an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, die rund 593.000 Euro erhält.

Prof. Dr. Agnes Koschmider, Universität Bayreuth. Foto: UBT.

Prof. Dr. Agnes Koschmi­der, Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Foto: UBT.

Die an NFDIxCS mit­wir­ken­den Uni­ver­si­tä­ten und außer­uni­ver­si­tä­ren Ein­rich­tun­gen, dar­un­ter die Gesell­schaft für Infor­ma­tik (GI), ver­tei­len sich auf 16 Stand­or­te in Deutsch­land. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird ihre For­schungs­bei­trä­ge vor allem auf die The­men „Seman­ti­sche Aspek­te“ und „Meta­da­ten und Pro­to­kol­le“ fokus­sie­ren, die sich fach­lich sehr gut ergän­zen. Ins­be­son­de­re sol­len Meta­da­ten­sche­ma­ta ent­wickelt wer­den, um Daten der Infor­ma­tik, Soft­ware und ande­re Arte­fak­te leich­ter find­bar zu machen und ihre Wie­der­ver­wen­dung zu erleich­tern. Von zen­tra­ler Bedeu­tung für die gemein­sa­me Arbeit im NFDIxCS-Netz­werk sind die FAIR-Prin­zi­pi­en: Wis­sen­schaft­li­che Daten sol­len auf­find­bar (findable), zugäng­lich (acce­s­si­ble), unein­ge­schränkt kom­pa­ti­bel (inter­ope­ra­ble) und wie­der­ver­wert­bar (re-usable) sein. „In unse­rem Netz­werk wol­len wir dar­auf hin­ar­bei­ten, dass die FAIR-Prin­zi­pi­en im Bereich der Infor­ma­tik lücken­los umge­setzt wer­den. Dabei sol­len wie­der­ver­wend­ba­re Daten­ob­jek­te nicht nur fach­spe­zi­fi­sche Daten aus der Infor­ma­tik und die zuge­hö­ri­gen Meta­da­ten ent­hal­ten, son­dern auch all­ge­mei­ne­re Daten ein­be­zie­hen, die bei­spiels­wei­se für die tech­ni­sche Ver­ar­bei­tung und die Anwen­dung von Infor­ma­tio­nen rele­vant sind,“ sagt Prof. Dr. Agnes Koschmider.

Die For­schungs­ar­bei­ten im neu­en Ver­bund sind von vorn­her­ein auf inter­dis­zi­pli­nä­re Ver­net­zung ange­legt: Die Infor­ma­tik soll gemein­sam mit ande­ren wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen die Anwen­dung inno­va­ti­ver Metho­den und Tech­no­lo­gien auf den Gebie­ten Big Data, Künst­li­che Intel­li­genz und Maschi­nel­les Ler­nen vor­an­brin­gen. Zudem sol­len ande­re Dis­zi­pli­nen vom Fach­wis­sen und den fach­spe­zi­fi­schen Erfah­run­gen der „Infor­ma­tik-Com­mu­ni­ty“ pro­fi­tie­ren kön­nen – bei­spiels­wei­se im Hin­blick auf wis­sen­schaft­li­che Publi­ka­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sy­ste­me, System­ar­chi­tek­tu­ren oder Stan­dards für die Kom­pa­ti­bi­li­tät von Forschungsdaten.

Über­grei­fen­des Ziel von NFDIxCS ist der Auf­bau einer orga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Infra­struk­tur, wel­che die bereits exi­stie­ren­den Dienst­lei­stun­gen auf dem Gebiet des Manage­ments wis­sen­schaft­li­cher Daten für die Infor­ma­tik bün­delt und unter dem Aspekt der Nach­hal­tig­keit wei­ter­ent­wickelt. „Bei allen Akti­vi­tä­ten inner­halb unse­res Netz­werks wol­len wir den wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs unter­stüt­zen und in der Gesell­schaft ins­ge­samt die Kom­pe­ten­zen für einen metho­disch reflek­tier­ten Umgang mit For­schungs­da­ten stär­ken. Inso­fern wird NFDIxCS auch not­wen­di­ge kul­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen ansto­ßen, damit wir die gro­ßen Chan­cen der Digi­ta­li­sie­rung und des Maschi­nel­len Ler­nens ver­ant­wor­tungs­voll nut­zen kön­nen“, sagt Koschmider.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu NFDIxCS:

Natio­na­le For­schungs­da­ten­in­fra­struk­tur für und mit Com­pu­ter Sci­ence https://​nfdixcs​.org/