„Bam­berg fahr­rad­freund­lich? Nur auf dem Papier!“

Pres­se­mit­tei­lung des ADFC-Kreis­ver­band Bam­berg e.V.:

Fahr­rad­bü­gel wer­den redu­ziert statt ausgebaut

Der ADFC Bam­berg hat­te die Stadt Bam­berg schon vor eini­gen Wochen auf­ge­for­dert, die weg­fal­len­den 22 Rad­bü­gel am Grü­nen Markt zeit­gleich, in glei­cher Anzahl und in unmit­tel­ba­rer Umge­bung (50 – 100m Radi­us) zu erset­zen. Um dies zu errei­chen, hat ADFC-Vor­stands­mit­glied Elke Pap­pen­schel­ler auch einen ent­spre­chen­den Antrag auf der Bür­ger­ver­samm­lung ein­ge­bracht. Die­ser stand nun auf der Tages­ord­nung des Bau- und Werks­se­nats am 08.03.2023. „Die Behand­lung des Antrags und der Umgang mit der The­ma­tik waren eine abso­lu­te Far­ce“, so das ver­nich­ten­de Urteil von Pap­pen­schel­ler, die sich nicht damit zufrie­den geben will, dass nun eben kein Ersatz für die­se wich­ti­ge, inner­städ­ti­sche Rad­ab­stell­an­la­ge geschaf­fen wird.

„Ober­bür­ger­mei­ster und Ver­wal­tung sind nicht in der Lage oder wil­lens, kon­kre­te Ersatz­vor­schlä­ge zu machen und einer Mehr­heit aus CSU und SPD im Senat schien das Vor­ge­hen nur recht zu sein“, schil­dert Pap­pen­schel­ler ihre Ein­drücke. Ein­zig die Stadt­rats­mit­glie­der von Grü­nes Bam­berg und BaLi stimm­ten dem­nach gegen die­ses Vorgehen.

„Man stel­le sich nur ein­mal vor, wie groß der Auf­schrei wäre, wenn 22 PKW-Stell­plät­ze weg­fal­len wür­den, um die Auf­ent­halts­qua­li­tät im Stadt­ge­biet zu ver­bes­sern“ so Micha­el Schil­ling aus dem Vor­stands­team. Vor­stands­kol­le­gin Inge Buhl ergänzt: „Wäh­rend hin­ge­nom­men wird, dass gan­ze Plät­ze im Welt­kul­tur­er­be mit Autos zuge­parkt sind, stö­ren abge­stell­te Fahr­rä­der anschei­nend das Stadt­bild einer erst vor kur­zem als fahr­rad­freund­lich aus­ge­zeich­ne­ten Kommune“.

Die Stadt Bam­berg hat sich mit dem Ver­kehrs­ent­wick­lungs­plan und den Bei­tritt zur Arbeits­ge­mein­schaft Fahr­rad­freund­li­cher Kom­mu­nen ver­pflich­tet den Rad­ver­kehr zu för­dern. Dazu gehö­ren auch aus­rei­chend Fahr­rad­ab­stell­plät­ze, um Fahr­rä­der dieb­stahl­si­cher abstel­len zu kön­nen und damit die­se nicht vor Schau­fen­stern abge­stellt wer­den. „Auch in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels wird der Rad­ver­kehr von den Ver­ant­wort­li­chen in der Stadt immer noch als Pro­blem wahr­ge­nom­men und auch so behan­delt. Dabei ist er die Lösung für vie­le Pro­ble­me“ so das Resü­mee des gesam­ten Vor­stands­teams, das ein har­tes Urteil fällt: Mit sol­chen Ent­schei­dun­gen habe man das Sie­gel „fahr­rad­freund­lich“ schlicht­weg nicht verdient.