Psy­cho­so­zia­le Not­fall­ver­sor­gung (PSNV) im BRK Bayreuth

Am Sonn­tag, 26.2.2023 tra­fen sich die Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den der Psy­cho­so­zia­len Not­fall­ver­sor­gung ( PSNV ) im Kreis­ver­band Bay­reuth des Baye­ri­schen Roten Kreu­zes. Zu die­ser Arbeits­grup­pe gehö­ren neben Ange­hö­ri­gen des BRK aus Bay­reuth und Kulm­bach auch Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den des Mal­te­ser Hilfs­dien­stes, des ASB, des Tech­ni­schen Hilfs­wer­kes, der Feu­er­weh­ren und der Notfallseelsorge.

Die Ange­hö­ri­gen der PSNV wer­den immer dann alar­miert, wenn es im Ret­tungs­dienst, im Sani­täts- und Betreu­ungs­dienst, sowie im Rah­men der Was­ser- und Berg­ret­tung zu einer außer­ge­wöhn­li­chen psy­chi­schen Bela­stungs­si­tua­ti­on gekom­men ist. Auf­ga­be der Kri­sen­in­ter­ven­ti­on ist es, Aus­wir­kun­gen psy­chi­scher Trau­men bei direkt Betrof­fe­nen, Ange­hö­ri­gen oder Betei­lig­ten, mög­lichst früh­zei­tig – d.h. noch am Not­fall­ort – durch ent­spre­chen­de Maß­nah­men zu redu­zie­ren. Kri­sen­in­ter­ven­ti­on ist dabei eine Prä­ven­tiv­maß­nah­me gegen das
Ent­ste­hen einer post­trau­ma­ti­schen Bela­stungs­stö­rung als mög­li­che Fol­ge einer aku­ten Bela­stungs­re­ak­ti­on. Auch die Benach­rich­ti­gung von Ange­hö­ri­gen der Opfer eines Unfalls oder einer Straf­tat gehört zu den ori­gi­nä­ren Auf­ga­ben der PSNV.

Ein wei­te­res wich­ti­ges Stand­bein der PSNV ist die Stress­be­wäl­ti­gung für Ein­satz­kräf­te. Nicht erst seit dem Zug­un­glück in Bad Aib­ling ist bekannt, dass vie­le Hel­fe­rin­nen und Hel­fer oft stark unter ihren quä­len­den Erin­ne­run­gen an die Ein­satz­si­tua­ti­on lei­den. Hier ist eine recht­zei­ti­ge und schnel­le pro­fes­sio­nel­le Hil­fe wichtig.

Durch inein­an­der­grei­fen­de Maß­nah­men und Ange­bo­te soll vor allem trau­ma­ti­schem Stress vor­ge­beugt, die­ser gege­be­nen­falls gelin­dert, die Gene­sung beschleu­nigt und die Gesund­heit und das psy­chi­sche Wohl­be­fin­den der haupt- und ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­ter erhal­ten werden.

Im Bereich des Bay­reu­ther und des Kulm­ba­cher BRK Kreis­ver­ban­des sind 41 Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den im Rah­men der PSNV tätig und wer­den bei Bedarf durch die Inte­grier­te Leit­stel­le, meist auf Anfor­de­rung des Ein­satz­lei­ters Ret­tungs­dienst oder der Poli­zei, alarmiert.

Am 26.2.2023 tra­fen sich die „PSN­V­ler“ zu ihrer jähr­li­chen Arbeits­ta­gung in Bay­reuth. Hei­ko Pöhnl, der zustän­di­ge Fach­dienst­lei­ter PSNV des Kreis­ver­ban­des, begrüß­te die Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den und gab einen Über­blick über das Ein­satz­ge­sche­hen 2022.

Ins­ge­samt 41 Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den lei­sten den für das Ein­satz­ge­sche­hen, aber auch die Ein­satz­nach­be­rei­tung wich­ti­gen Dienst. Das PSNV-Team ist mul­ti­pro­fes­sio­nell: 22 Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den gehö­ren dem BRK an, acht dem Mal­te­ser Hilfs­dienst, jeweils drei kom­men von der Feu­er­wehr und vom THW, einer vom Arbei­ter­sa­ma­ri­ter­bund. Auch vier Not­fall­seel­sor­ger arbei­ten mit im Team.

Das PSNV-Team Bayreuth/​Kulmbach lei­ste­te 2022 ins­ge­samt 880 Ein­satz­stun­den. Bei 96 Ein­sät­zen wur­den 342 Per­so­nen betreut. Dies bedeu­tet, dass das PSNV-Team durch­schnitt­lich jeden vier­ten Tag alar­miert wird.

Hei­ko Pöhnl dank­te den Hel­fe­rin­nen und Hel­fern für ihr Enga­ge­ment und den wich­ti­gen Dienst. Zum Abschluss stell­ten zwei Ange­hö­ri­ge der Bay­reu­ther Kri­mi­nal­po­li­zei die Arbeit der poli­zei­li­chen Betreu­ungs­grup­pe vor. Hier ging es vor allem um die Zusam­men­ar­beit im Bereich der Psy­cho­so­zia­len Not­fall­ver­sor­gung zwi­schen Ret­tungs­dienst und Poli­zei. Vor­ge­stellt wur­de das poli­zei­li­che Ein­satz­kon­zept in die­sem Bereich.