Erfolg­rei­che Vor­trags­rei­he zur Ener­gie­wen­de in Bamberg

Referent Michael Remy vom BN Bayern mit den Veranstaltern Erich Spranger (li) und Joachim Schön (Leiter der VHS Bamberg-Land, re.) Foto: BN Bamberg
Referent Michael Remy vom BN Bayern mit den Veranstaltern Erich Spranger (li) und Joachim Schön (Leiter der VHS Bamberg-Land, re.) Foto: BN Bamberg

Zu Kli­ma­schutz und Ener­gie­wen­de – zen­tra­len Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit – ver­an­stal­te­te der BUND Natur­schutz (BN) Bam­berg gemein­sam mit der VHS Bam­berg-Land in den ver­gan­ge­nen Wochen eine drei­tei­li­ge Vor­trags­rei­he in der KUFA. Als Refe­ren­ten waren MdB Lisa Badum, BN-Ener­gie­re­fe­rent Micha­el Remy, Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Dr. Micha­el Fie­del­dey sowie But­ten­heims Bür­ger­mei­ster Micha­el Kar­mann ein­ge­la­den. Durch die Aus­wahl der Refe­ren­ten konn­ten die Her­aus­for­de­run­gen auf der Bundes‑, Lan­des- und kom­mu­na­len Ebe­ne dar­ge­stellt werden.

MdB Lisa Badum beim ersten der Vorträge über die Bundespolitik. Foto: BN Bamberg

MdB Lisa Badum beim ersten der Vor­trä­ge über die Bun­des­po­li­tik. Foto: BN Bamberg

Lisa Badum erin­ner­te zunächst an die schwie­ri­ge Situa­ti­on, in die die neue Bun­des­re­gie­rung gestellt war: Zum jah­re­lan­gen Rück­stand bei der Ener­gie­wen­de und der sich zuspit­zen­den Kli­ma­kri­se kam noch die Ener­gie­kri­se durch den rus­si­schen Angriffs­krieg hinzu.

Zum schnel­len Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien habe die Bun­des­re­gie­rung bereits gute Rah­men­be­din­gun­gen geschaf­fen. „Erneu­er­ba­re ste­hen jetzt im über­ra­gen­den öffent­li­chen Inter­es­se, Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik wird mehr Flä­che ein­ge­räumt, die Bedin­gun­gen für Pho­to­vol­ta­ik-Dach­an­la­gen wur­den ver­bes­sert, Pla­nungs­ver­fah­ren beschleu­nigt und Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten für Kom­mu­nen und Bür­ger gestärkt“, erklär­te Badum.

Wei­te­re Geset­ze sei­en zu Ener­gie­ef­fi­zi­enz und im Wär­me­be­reich in Vorbereitung.

Erich Spran­ger vom BN Bam­berg, der durch die Ver­an­stal­tun­gen führ­te, lob­te das bemer­kens­wer­te Tem­po auf Bun­des­ebe­ne im Strom­be­reich, mahn­te aber zugleich eine drin­gend not­wen­di­ge Ver­kehrs­wen­de an.

„100% Erneu­er­ba­re für Bay­ern sind mög­lich, aber anspruchs­voll.“ Das mach­te Micha­el Remy in sei­nem Vor­trag deut­lich. Not­wen­dig hier­für sind eine deut­li­che Ener­gie­ein­spa­rung und ein star­ker Zubau von Pho­to­vol­ta­ik, Wind­kraft und Ener­gie­spei­chern. Auch die Strom­ver­teil­net­ze müss­ten drin­gend aus­ge­baut wer­den. Durch die zuneh­men­de Ver­wen­dung von Strom im Wär­me- und Ver­kehrs­be­reich wer­de Strom die Schlüs­sel­rol­le in der zukünf­ti­gen Ener­gie­ver­sor­gung ein­neh­men. So begrüß­te es Remy auch, dass in Bay­ern 1,8% der Lan­des­flä­che als Wind­vor­rang­ge­bie­te aus­ge­wie­sen werden.

Micha­el Fie­del­dey ging in sei­nem Vor­trag auf das Vor­zei­ge­pro­jekt Lag­ar­de mit dem inno­va­ti­ven Mobi­li­täts- und Ener­gie­kon­zept ein. Durch Geo­ther­mie, Abwas­ser­wär­me­nut­zung und Pho­to­vol­ta­ik wird eine Ener­gie­ei­gen­ver­sor­gung von über 70% erreicht. Die­ses Kon­zept soll als Vor­la­ge für ande­re Quar­tie­re sowohl in der Sanie­rung als auch beim Neu­bau genutzt wer­den. Auch bei der Strom­erzeu­gung haben die Stadt­wer­ke viel vor: Im Land­kreis ist die Errich­tung von meh­re­ren gro­ßen Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen als auch von meh­re­ren Wind­parks geplant.

Die kommunale Ebene beleuchteten Michael Karmann (li.) und Dr. Michael Fiedeldey. Foto: BN Bamberg

Die kom­mu­na­le Ebe­ne beleuch­te­ten Micha­el Kar­mann (li.) und Dr. Micha­el Fie­del­dey. Foto: BN Bamberg

Die viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten der Gemein­de But­ten­heim stell­te Micha­el Kar­mann vor. Dazu zäh­len die För­de­rung der E‑Mobilität, der Rad­we­ge­aus­bau, die Ver­wen­dung von LED-Beleuch­tung und ener­gie­spa­ren­der Gerä­te in der Gemein­de sowie die kon­se­quen­te Nut­zung der Dächer für Pho­to­vol­ta­ik. Für ein neu­es Bau­ge­biet ist die Wär­me­ver­sor­gung durch Erd­son­den vor­ge­se­hen und auf den Höhen des Juras sind nörd­lich von Tie­fen­höch­stadt 2 bis 3 Wind­rä­der geplant.

„Auf dem Weg in die Kli­ma­neu­tra­li­tät ste­hen wir noch ganz am Anfang. Die Her­aus­for­de­run­gen sind enorm. Wir brau­chen jetzt auf allen Ebe­nen den poli­ti­schen Wil­len die Ener­gie­wen­de vor­an­zu­trei­ben“, so das Resü­mee von Spran­ger. Zu den gut besuch­ten Vor­trä­gen kamen ins­ge­samt über 150 Inter­es­sier­te, die sich mit Fra­gen und Bei­trä­gen inten­siv in den Aus­tausch mit den Refe­ren­ten einbrachten.