Weiß­stör­che keh­ren aus dem Süden zurück

Weißstorch (via Pixabay)
Weißstorch

Schon über 50 ein­ge­flo­ge­ne Weiß­stör­che dem LBV gemel­det – Stör­che sind nun am baye­ri­schen Him­mel zu beobachten

Den baye­ri­schen Natur­schutz­ver­band LBV (Lan­des­bund für Vogel- und Natur­schutz) erreich­ten schon über 50 Mel­dun­gen von bereits besetz­ten Weiß­stor­chen­ne­stern im Frei­staat. Ehren­amt­li­che Horstbetreuer*innen und Anwoh­nen­de haben die vor­zei­ti­gen Früh­lings­bo­ten zum Bei­spiel in Pett­stadt (Lkr. Bam­berg) und in Schier­ling (Lkr. Regens­burg) schon vor dem 1. März gesich­tet. „Rund 300 Weiß­stör­che über­win­tern mitt­ler­wei­le im Frei­staat. Nun keh­ren auch die ersten Stör­che aus den süd­eu­ro­päi­schen Über­win­te­rungs­ge­bie­ten zurück“, erklärt Oda Wie­ding, LBV-Weiß­storch­ex­per­tin. Die Zug­rou­ten der in Zusam­men­ar­beit mit dem Max-Planck-Insti­tut in Radolf­zell mit Satel­li­ten­sen­dern aus­ge­stat­te­ten Stör­che las­sen sich ver­fol­gen unter www​.lbv​.de/​s​e​n​d​e​r​s​t​o​e​r​che.

Als klas­si­sche Zug­vö­gel ver­brach­ten die mei­sten Weiß­stör­che bis in die 1980er Jah­re das Win­ter­halb­jahr in West- und Ost­afri­ka. Die bereits jetzt zurück­ge­kehr­ten Stör­che haben ver­mut­lich in Spa­ni­en über­win­tert oder sogar noch kür­ze­re Strecken, wie zum Bei­spiel aus der Rho­ne­mün­dung in Süd­frank­reich, zurück­ge­legt. „Man­che Stör­che zie­hen nur bei ech­tem Win­ter­ein­bruch, als soge­nann­te Win­ter­flucht, für eini­ge Wochen zum Bei­spiel ins Rhein­tal. Wird das Wet­ter wie­der mil­der kom­men sie zurück nach Bay­ern, oft schon Ende Janu­ar oder Anfang Febru­ar“, so die LBV-Weißstorch-Expertin.

Weiß­stör­che bin­den sich stär­ker an ihre Nester als an ihre Part­ner und füh­ren eine soge­nann­te „Sai­son­ehe“. Meist kom­men die Männ­chen zuerst aus dem Süden zurück und begin­nen, das alte Nest aus­zu­bes­sern. Vor­zei­tig zurück­ge­kehr­te West­zie­her, die nur in Spa­ni­en über­win­tert haben und somit einen kür­ze­ren Rück­weg ins baye­ri­sche Brut­ge­biet haben, sind dabei im Vor­teil. „Ost­zie­her flie­gen über die Tür­kei und Isra­el und suchen dann Win­ter­quar­tie­re in Zen­tral­afri­ka oder noch süd­li­cher auf. Sie machen sich meist erst Ende Febru­ar oder Anfang März auf den vier­wö­chi­gen Rück­flug nach Bay­ern und kom­men im April im Brut­ge­biet an. In die­sem Win­ter hat sich einer unse­rer baye­ri­schen Sen­der­stör­che im Tschad auf­ge­hal­ten, dem klas­si­schen Über­win­te­rungs­be­reich in Nord­afri­ka“, sagt Oda Wie­ding. Alle Weiß­stör­che umflie­gen das Mit­tel­meer, weil ihnen dort die fürs Flie­gen nöti­ge Ther­mik fehlt.

Ganz Bay­ern kann in den näch­sten Wochen die Rück­kehr der bekann­ten Früh­lings­bo­ten beob­ach­ten. Wann und wo in Bay­ern wie­der Stör­che zu sehen sind, zeigt die Ver­brei­tungs­kar­te der Weiß­stör­che für Bay­ern unter: www​.lbv​.de/​s​t​o​rch. Wer ein neu­es Stor­chen­paar sieht, kann dies ger­ne an weissstorch@​lbv.​de melden.