Göß­wein­steins Nacht­wäch­ter Man­fred Heckel ist tot

Ein Nach­ruf von Tho­mas Weichert

Der Markt Göß­wein­stein trau­ert um sei­nen Nacht­wäch­ter Man­fred Heckel. Der Göß­wein­stei­ner Kunst­schmie­de­mei­ster und lang­jäh­ri­ge Markt­ge­mein­de­rat Man­fred Heckel starb im Alter von 79 Jah­ren am mor­gen des 6. März. Er schlief zuhau­se fried­lich ein. Man­fred Heckel hin­ter­lässt sei­ne Frau Eli­sa­beth mit der er seit 1967 ver­hei­ra­tet war, Sohn Andre­as und Toch­ter Kath­rin und die Enkel­kin­der Sofie und Paul.

Nachtwächter Manfred Heckel

Nacht­wäch­ter Man­fred Heckel

Gebo­ren wur­de Man­fred Heckel am 28. Dezem­ber 1943 in Pot­ten­stein als Sohn des Schmie­de­mei­sters Hans Heckel, bei dem er auch den Beruf des Schmieds erlern­te. Im August 1976 grün­de­te er sei­ne eige­ne Kunst­schmie­de in Pot­ten­stein, über­nahm 1980 die Fir­ma Sani­tär-Hei­zung Haber­ber­ger in Göß­wein­stein und 1986 erfolg­te dann auch der Umzug der Kunst­schmie­de nach Göß­wein­stein. Den Sani­tär- und Hei­zungs­be­trieb führt seit län­ge­rem sein Sohn Andre­as wei­ter. Von 1984 bis 1987 war Man­fred Heckel für die Frei­en Wäh­ler Stadt­rat in Pot­ten­stein und von 1996 bis 2008 Markt­ge­mein­de­rat in Göß­wein­stein und eben­so lan­ge Ver­bands­rat des Was­ser­zweck­ver­bands der Wies­ent­grup­pe. Man­fred Heckel war in zahl­rei­chen Ver­ei­nen enga­giert. Er war Grün­dungs­mit­glied der Berg­wacht Pot­ten­stein, Sän­ger beim Gesang­ver­ein Pot­ten­stein und beim Män­ner­ge­sang­ver­ein Göß­wein­stein, Mit­glied der Schüt­zen­ver­ei­ne Pot­ten­stein und Göß­wein­stein, des Musik­ver­eins Göß­wein­stein, des Frem­den­ver­kehrs­ver­eins Beh­ring­hers­müh­le und des Deut­schen Alpen­ver­eins Sek­ti­on Bay­reuth. Von 1979 bis 1990 war Man­fred Heckel Prä­si­dent der Faschings­ge­sell­schaft Göß­wein­stein und bis zuletzt füh­ren­des Mit­glied der För­de­ra­ti­on Euro­päi­scher Nar­ren. Sei­ne gro­ße Lei­den­schaft war die Ver­kör­pe­rung des Göß­wein­stei­ner Nacht­wäch­ters. Sein erster Auf­tritt als Göß­wein­stei­ner Nacht­wäch­ter war im Früh­jahr 1991. Zwei Jah­re spä­ter trat er der Euro­päi­schen Nacht­wä­cher- und Tür­mer­zunft bei, was er sei­nem Freund Kurt Kon­rad Knipp­schild aus Grä­fen­berg zu ver­dan­ken hat­te, der fast bis zu sei­nem Tod den Forch­hei­mer Nacht­wäch­ter gab. Danach führ­te Heckel auch Knipp­schilds Erbe fort und trat vie­le Jah­re als Nacht­wäch­ter auch beim Forch­hei­mer Weih­nachts­markt auf. Außer­dem trat Heckel vie­le Jah­re auch beim Für­ther Alt­stadt­weih­nachts­markt auf. Bei schät­zungs­wei­se 1500 Rund­gän­gen hat­te er allei­ne in Göß­wein­stein etwa 10 000 Gäste durch den Ort geführt und ihnen die Geschich­te erklärt. Heckel war auch der ein­zi­ge Nacht­wäch­ter in ganz Euro­pa, der einen ech­ten Rit­ter­helm trug. Mehr als 3000 Ver­se hat­te er in die­sen 31 Jah­ren selbst geschrie­ben. Höhe­punkt sei­nes Nacht­wächter­le­bens war das gro­ße Zunft­tref­fen im Jahr 2000 in Koope­ra­ti­on mit Forch­heim. Mit 80 Jah­ren woll­te er dann als Göß­wein­stei­ner Nacht­wäch­ter in „Pen­si­on“ gehen. Der Trau­er­got­tes­dienst fin­det am 17. März um 14 Uhr in der Basi­li­ka Göß­wein­stein statt. Danach fin­det die Urnen­bei­set­zung auf dem Göß­wein­stei­ner Fried­hof statt.