Glo­ba­ler Kli­ma­streik am 3. März unter dem Mot­to „End Fos­sil Finance“

Am 03.03.2023 fin­den erneut welt­weit Demon­stra­tio­nen unter dem Mot­to „End Fos­sil Finan­ce“ statt. Auch die­ses Jahr ruft ein Bünd­nis meh­re­rer Kli­ma­schutz- und Kli­ma­ge­rech­tig­keits-Initia­ti­ven aus Bay­reuth zu einer Kund­ge­bung mit Lauf­de­mon­stra­ti­on durch die Bay­reu­ther Innen­stadt an. Die Demon­stra­ti­on fin­det am 03. März um 14 Uhr statt, Start- und Ziel­punkt ist am Ehren­hof in Bayreuth.

Auch die­ses Mal for­dert die Bewe­gung hier­bei Kli­ma­schutz im Sin­ne der Kli­ma­ge­rech­tig­keit. So sagt Noah (17) vom Kli­ma­baum­haus Bay­reuth: „Die Ver­ur­sa­cher der Kli­ma­ka­ta­stro­phe sind nicht die glei­chen Men­schen wie die von ihr betrof­fe­nen. Die Men­schen im rei­chen glo­ba­len Nor­den haben einen Groß­teil der Treib­haus­gas­emis­sio­nen aus­ge­sto­ßen, gera­de wenn wir die Geschich­te seit der indu­stri­el­len Revo­lu­ti­on mit ein­be­zie­hen.“ Wei­ter erläu­tert Rebec­ca (23) von den Stu­dents for Future Bay­reuth: „Län­der in der Nähe des Äqua­tors wer­den stär­ker von Dür­ren getrof­fen und Län­der mit gro­ßen Gebie­ten unter dem Mee­res­spie­gel lei­der beson­ders stark unter dem Mee­res­spie­gel­an­stieg. Die­se Regio­nen wer­den als „Most affec­ted peo­p­le and are­as“ (MAPA) beschrie­ben. Menschen
in den MAPA-Regio­nen sind bereits seit Jahr­zehn­ten im direk­ten, gewalt­fei­en Wider­stand gegen die Zer­stö­rung ihrer Lebens­grund­la­ge. Um unse­rer histo­ri­schen Ver­ant­wor­tung für die Kli­ma­ka­ta­stro­phe gerecht zu wer­den, müs­sen wir uns auch hier in Deutsch­land dafür ein­set­zen die Emis­sio­nen mög­lichst schnell zu reduzieren.“

Die dies­jäh­ri­gen Demon­stra­tio­nen fin­den unter dem Mot­to „End Fos­sil Finan­ce“ statt. Die For­de­rung der Kli­ma­ge­rech­tig­keits­in­i­ta­ti­ven ist das Ende fos­si­ler Ener­gie und Sub­ven­tio­nen. Die Schü­le­rin Lena (13) von Fri­days for Future Bay­reuth sagt dazu: „Im Jahr 2022 unter ande­rem durch den Bau der LNG-Ter­mi­nals und das Abschlie­ßen von Ener­gie­ver­trä­gen mit Län­dern wie Qua­tar von Sei­ten des deut­schen Staa­tes vie­le Inve­sti­tio­nen in fos­si­le Ener­gien getä­tigt. Außer­dem lau­fen teu­re fos­si­le Sub­ven­tio­nen wie das Dienst­wa­gen­pri­vi­leg oder die feh­len­de Besteue­rung von Kero­sin unver­än­dert wei­ter. Und das obwohl die Fol­gen der Kli­ma­ka­ta­stro­phe immer deut­li­cher wer­den und uns nur noch ein immer klei­ner wer­den­des Zeit­fen­ster bleibt, um die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen anzustoßen.“

„Die Emis­sio­nen müss­ten deut­lich schnel­ler sin­ken, um noch eine Chan­ce zu haben die Zie­le des Pari­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­mens zu errei­chen. Es ist daher unbe­dingt not­wen­dig kein wei­te­res Geld mehr in fos­si­le Infra­struk­tur zu inve­stie­ren. Die­se Infra­struk­tur wird, wenn sie erst­mal vor­han­den ist, auch noch die näch­sten Jahr­zehn­te ver­wen­det wer­den und erschwert damit jeden nach­fol­gen­den Schritt in Rich­tung Kli­ma­schutz.“ sagt Ste­fan Holz­heu von den Sci­en­tist for Future Bayreuth

Die Umstel­lung auf ande­re For­men der Ener­gie­er­zeu­gung und Mobi­li­tät wird auf­wän­di­ger und teu­rer, je län­ger mit der Umstel­lung gewar­tet wird und je mehr fos­si­le Infra­struk­tur ersetzt wer­den muss. Und das Geld, wel­ches durch den Weg­fall der kli­ma­schäd­li­chen Sub­ven­tio­nen ver­füg­bar wird, kann für Kli­ma­schutz­pro­jek­te ver­wen­det wer­den, es wäre also sogar eine Win-Win-Situation.

Ein essen­ti­el­ler Anteil der fos­si­len Inve­sti­tio­nen geht auch vom Ver­kehrs­sek­tor aus. Hier­zu sagt Lia (17) von Fri­days For Future Bay­reuth: „Es ist offen­sicht­lich, dass die bis­he­ri­gen Bemü­hun­gen im Ver­kehrs­be­reich nicht aus­rei­chen, um per­spek­ti­visch Kli­ma­zie­le ein­hal­ten zu kön­nen. Auch eine rei­ne Antriebs­wen­de von Ver­bren­nern auf Elek­tro­mo­to­ren wird nicht rei­chen, es braucht dar­über hin­aus auch einen Kul­tur­wan­del und Ver­än­de­run­gen der Infra­struk­tur.“ Wei­ter betont die Schü­le­rin: „Die Mobi­li­täts­wen­de hat gleich­zei­tig auch das Poten­ti­al unse­re Städ­te viel schö­ner und lebens­wer­ter zu machen.“ Auch Juli­an (22) von den Stu­dents for Future Bay­reuth erläu­tert Vor­tei­le einer Mobi­li­täts­wen­de: „Wie schön könn­te Bay­reuth sein, wenn auch klei­ne Kin­der sicher mit dem Fahr­rad zur Schu­le fah­ren kön­nen oder wenn Park­plät­ze durch Grün­flä­chen und Erho­lungs­ge­bie­te ersetzt wer­den? Städ­te wie Kopen­ha­gen zei­gen, dass eine Umstruk­tu­rie­rung der Ver­kehrs­flä­chen zu Fahr­rad­in­fra­struk­tur und Grün­flä­chen funk­tio­nie­ren kann und die Lebens­qua­li­tät einer Stadt deut­lich auf­wer­tet. Stadt­na­he Grün­flä­chen sind dar­über hin­aus auch ein gutes Mit­tel der Kli­ma­an­pas­sung, weil sie einen Küh­lungs­ef­fekt bewir­ken und damit einem zu star­ken Auf­hei­zen der Tem­pe­ra­tu­ren in der Stadt entgegenwirkt.“

„Es ist Zeit auch lokal ein star­kes Zei­chen zu set­zen, die Kri­se als sol­che anzu­er­ken­nen und sie gemein­sam anzu­ge­hen. Des­halb kommt heu­te mit uns auf die Stra­ße.“ lädt das loka­le Bünd­nis bestehend aus Fri­days for Future Bay­reuth, Sci­en­tists for Future Bay­reuth, Stu­dents for Future Bay­reuth, dem Kli­ma­baum­haus Bay­reuth, Green­peace Bay­reuth und dem Kli­ma­ent­scheid Bay­reuth ein.