The­men der BR Fran­ken­schau am Sonntag

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Gleich­be­rech­ti­gung heu­te: von Teil­zeit­fal­le bis Alters­ar­mut (Bamberg/​Oberfranken)

Frau­en haben ein höhe­res Armuts­ri­si­ko im Alter, ver­die­nen weni­ger, weil sie oft Teil­zeit arbei­ten oder sich um Kin­der und älte­re Ange­hö­ri­ge küm­mern. So nimmt in Bay­ern knapp ein Drit­tel aller Väter Eltern­zeit – Ten­denz stei­gend. Aber die mei­sten neh­men nur die Min­dest­an­zahl von zwei Mona­ten. Müt­ter set­zen im Job im Schnitt mehr als ein Jahr aus. Noch immer bestim­men alte Rol­len­mo­del­le den All­tag – auch 2023 noch.

Nürn­berg als Vor­rei­ter: Chan­cen für alle (Nürnberg/​Mittelfranken)

Die Stadt Nürn­berg ist für vor­bild­li­che Gleich­stel­lungs­ar­beit aus­ge­zeich­net wor­den. Im bun­des­wei­ten Ver­gleich hat sie sich durch­ge­setzt und erhält den „Gen­der Award – Kom­mu­ne mit Zukunft 2023“, ver­lie­hen von der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft kom­mu­na­ler Frau­en­bü­ros und Gleich­stel­lungs­stel­len. Nicht nur Frau­en, auch Män­ner wür­den „als Akteu­re und Adres­sa­ten von Gleich­stel­lung ange­spro­chen“, so die Jury. Seit 2016 gibt es bei der Stadt Nürn­berg einen eige­nen Ansprech­part­ner für Män­ner. Zudem hob die Jury die Ver­knüp­fung von Gleich­stel­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung bei der Stadt hervor.

Balan­ce­akt Unter­neh­mer­frau: Finan­zen, Manage­ment und Per­so­nal (Wai­zen­dorf, Wei­hen­zell, Brodswinden/​Mittelfranken)

In vie­len Fami­li­en­be­trie­ben des Hand­werks sor­gen im Büro die Frau­en dafür, dass der Laden läuft. Oft müs­sen sie Arbeit, Fami­lie und Aus­bil­dung unter einen Hut brin­gen. Im bun­des­wei­ten Netz­werk „Unter­neh­mer­frau­en im Hand­werk“ haben sie sich zusammengetan.

Das Schach-Genie: Groß­mei­ste­rin Jana Schnei­der (Bad Königshofen/​Unterfranken)

Schach als Män­ner­do­mä­ne? Nicht bei Jana Schnei­der aus Asch­feld: Die 20-jäh­ri­ge Psy­cho­lo­gie-Stu­den­tin ist „Groß­mei­ste­rin“ im Schach. Nur rund 20 Frau­en tra­gen in Deutsch­land die­sen Titel, der vom Welt­schach­bund FIDE ver­lie­hen wird. Janas Vater brach­te ihr das Schach­spie­len bei, als sie vier Jah­re alt war. Zehn Jah­re lang spiel­te sie im Ver­ein, bei der SpVgg Stet­ten 1946. 2017 wur­de die Unter­frän­kin mit 14 Jah­ren deut­sche Mei­ste­rin im Frau­en­schach. Im August 2022 gewann die Natio­nal­spie­le­rin bei der Schach­olym­pia­de im indi­schen Chen­nai die Gold­me­dail­le für die beste Indi­vi­du­al-Lei­stung. Die erste Frau, die bei einer inter­na­tio­na­len Schach­olym­pia­de Gold bekam. Heu­te spielt Jana Schnei­der für Regens­burg und Bad Königs­ho­fen in der Liga. Ihr gro­ßes Ziel: wei­te­re inter­na­tio­na­le Titel sammeln.

Nackt und pro­vo­kant: die Kunst von Bar­ba­ra Gra­ber (Schwabach/​Mittelfranken)

Der David von Michel­an­ge­lo, die Venus von Milo von Bot­ti­cel­li – berühm­te Bei­spie­le für die Dar­stel­lung des Men­schen in der Kunst. Die Kör­per sind per­fekt, die Pro­por­tio­nen pas­sen. Für die Schwa­ba­cher Künst­le­rin Bar­ba­ra Gra­ber nicht wirk­lich inter­es­sant. Sie stellt mit ihren Bil­dern den Men­schen nicht per­fekt dar: Mit Über­ge­wicht und Fal­ten, aber auch mit unschö­nen Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten wie Neid, Ego­is­mus oder Arro­ganz. Damit schafft sie Kunst, die vie­le Men­schen fas­zi­niert, ande­re aber auch abstößt.

Das Rin­gen um glei­che Rech­te: Frau­en in der Kunst (Nürnberg/​Mittelfranken)

Weni­ger Lohn, weni­ger Prä­senz in Muse­en und Gale­rien und damit auch weni­ger Aner­ken­nung: Seit Jahr­hun­der­ten kämp­fen Künst­le­rin­nen um Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit in ihrem Beruf. Lan­ge war künst­le­ri­sches Talent fast aus­schließ­lich Män­nern vor­be­hal­ten. Fragt man nach gro­ßen Kunst­schaf­fen­den aus der Geschich­te, fal­len schnell Namen wie Picas­so, Da Vin­ci oder Rem­brandt. Aktu­el­le Stu­di­en­ergeb­nis­se zei­gen: Trug ein Gemäl­de die Signa­tur eines Man­nes, bewer­te­ten die Befrag­ten es höher – stand der Name einer Frau dar­un­ter, fiel die Bewer­tung des Kunst­werks gerin­ger aus.

BR Fern­se­hen – Frankenschau

  • Sonn­tag, 5. März 2023, 17.45 Uhr
  • Mode­ra­ti­on: Dag­mar Fuchs
  • Redak­ti­on: Tho­mas Rex
  • ARD Media­thek: nach Sen­dung 12 Monate