Grü­ne ent­setzt über Baum­ro­dun­gen im Bam­ber­ger Osten

Dring­lich­keits­an­trag soll klä­ren, wer im Rat­haus die Maß­nah­me ver­an­lasst hat und ver­ant­wor­ten muss

Grü­nes Bam­berg zeigt sich ent­setzt über die mas­si­ven Baum­ro­dun­gen im Bam­ber­ger Osten ent­lang der so genann­ten Pan­zer­stra­ße auf dem ehe­ma­li­gen Armee-Gelän­de nahe dem Golf­platz. Einen gan­zen Fra­gen­ka­ta­log haben sie des­halb an den Ober­bür­ger­mei­ster gerich­tet, den sie per Dring­lich­keits­an­trag in der nächst­mög­li­chen Sit­zung des Stadt­rats beant­wor­tet haben wollen.

„Die Fäl­lung kam völ­lig aus dem Nichts. Es ist uns kom­plett unklar, wer die­se Ent­schei­dung getrof­fen hat und wel­che Fach­dienst­stel­len dar­an betei­ligt waren bzw. ob die­se über­haupt betei­ligt waren“, kri­ti­siert Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ulri­ke Sän­ger. Ste­fan Kurz, selbst Bewoh­ner von Bam­berg-Ost und natur­schutz­po­li­ti­scher Spre­cher sei­ner Frak­ti­on, ist bestürzt über „die­sen Kahl­schlag und emp­find­li­chen Ein­griff in gewach­se­nen Wald und Baum­be­stand“. Er ver­misst jeg­li­ches „behut­sa­mes und ver­hält­nis­mä­ßi­ges Vorgehen“.

Die Grü­nen wol­len des­halb nicht nur wis­sen, war­um die Rodung auf – wie es heißt – der Gesamt­grö­ße eines Fuß­ball­fel­des nötig war und wer deren Not­wen­dig­keit fest­ge­stellt hat. Sie fra­gen auch danach, wel­che Baum­fäl­lun­gen von der Bun­des­po­li­zei genau ange­for­dert wur­den, und ob es noch wei­te­re Bedar­fe für Baum­fäl­lun­gen gab. Und sie wol­len wis­sen, wo wie vie­le Bäu­me und Busch­werk mit wel­chen Aus­wir­kun­gen auf das Öko­sy­stem besei­tigt wur­den. „Wie kann man in der heu­ti­gen Zeit noch so eine Maß­nah­me mit einem ein­zi­gen Hand­streich durch­zie­hen?“ zeigt sich Kurz fassungslos.

Aber im Fokus der grü­nen Kri­tik steht auch die Kom­mu­ni­ka­ti­on der Stadt­ver­wal­tung, sowohl intern als auch extern. „Wur­den Anwoh­nen­de oder der Bür­ger­ver­ein infor­miert?“ fragt Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Chri­sti­an Hader. „Waren die Expert:innen aus der Zivil­ge­sell­schaft ein­ge­bun­den, wie etwa Bund Natur­schutz oder Lan­des­bund für Vogelschutz?“

Wenn es nach den Stadträt:innen von Grü­nes Bam­berg geht, wer­den sich die Ver­ant­wort­li­chen im Rat­haus mit ihrem eigen­mäch­ti­gen Han­deln noch einer Rei­he kri­ti­scher Fra­gen stel­len müssen.