A73 bei Lichtenfels: Verkehrsunsicherer Lkw und illegaler Aufenthalt mit gefälschten Dokumenten
Ein von den Spezialisten der Schwerverkehrkontrollgruppe am Mittwoch kontrollierter Umzugs-Lkw wird nach der technischen Überprüfung vorübergehend stillgelegt.
Die Schwerlastkontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Coburg kontrollierte den sehr vertrauenserweckend wirkenden Umzugs-Lkw einer Berliner Firma am späten Nachmittag des 01.03.2023 auf der A73 bei Lichtenfels und beendete den Umzugsauftrag von Frankfurt a. Main über Bamberg nach Berlin.
Der georgische Fahrer zeigte bei der Kontrolle einen georgischen Führerschein vor, der mittels Tintenstrahldrucker um die erforderliche Fahrerlaubnisklasse C erweitert war. Der Beifahrer wies sich zunächst als bulgarischer Staatsangehöriger mittels Personalausweis aus, zusätzlich besaß der Co-Pilot auch die erforderliche bulgarische Fahrerlaubnis. Beide bulgarischen Dokumente stellten sich jedoch nach einem Anfangsverdacht und einer anschließenden technischen Überprüfung durch den Dokumentenspezialisten der Dienststelle als fast perfekte Totalfälschung heraus. Beim Beifahrer handelte es sich um einen türkischen Staatsangehörigen, der in Deutschland bereits um Asyl bat, aber das Anerkennungsverfahren nicht abwarten wollte. In der Schlafkabine des Lkw versteckte sich dann der türkischstämmige Inhaber des Berliner Umzugsunternehmen.
Verkehrsrechtliche Genehmigungen und Fahrtaufzeichnung fehlten in Gänze. Die Überprüfung des Lkw am Donnerstag endete mit den Worten des Prüferingenieurs: „absolut lebensgefährlich für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer“. Die Federgabeln waren gebrochen, das Druckluftbremssystem war defekt, der Ölaustritt am Motor war immens und das vorhandene Reserverad war so lose, dass es jederzeit auf die Autobahn hätte fallen können.
Da die Fahrt mit diesem Lkw beendet war, ist vom vertrauensvollen Umzugsunternehmen ein Ersatzfahrzeug mit Fahrer nach Lichtenfels beordert worden. Bei dem ebenfalls georgischen Ersatzfahrer konnten wieder Verfahren wegen illegalen Aufenthalts und Beschäftigung zur Anzeige gebracht werden.
In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Coburg und des Zoll werden die Verfahren nach Berlin abgegeben, da die anschließenden Ermittlungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Der Lkw stellt zumindest keine Gefahr mehr für die Autofahrer auf den Autobahnen dar.
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