Ein­kau­fen fürs Kli­ma mit der Georg-Hart­mann Real­schu­le Forchheim

Bauernmarkt in Forchheim. Foto: Stadt Forchheim
Bauernmarkt in Forchheim. Foto: Stadt Forchheim

Äpfel aus Neu­see­land, Schnitt­lauch aus Indi­en, Toma­ten aus Spa­ni­en – wer beim Ein­kau­fen die Her­kunfts­an­ga­ben von Obst und Gemü­se liest, meint gar, eine Welt­rei­se zu unter­neh­men. Vie­les, was in Super­märk­ten an Obst und Gemü­se ange­bo­ten wird, legt lan­ge Strecken zurück, damit Ver­brau­cher beim Ein­kauf auf nichts ver­zich­ten müs­sen. Erd­bee­ren zum Bei­spiel gibt es mitt­ler­wei­le das gan­ze Jahr über. Was die Men­schen freut, aber fürs Kli­ma äußerst schäd­lich ist. Dass es auch anders geht, zeigt die Umwelt-AG der Georg-Hart­mann-Real­schu­le unter Lei­tung von Vanes­sa Fel­ber-Eschen­fel­der, die die Stadt­bü­che­rei Forch­heim mit ins Pro­jekt hol­te. Die­se ist seit 2019 Koope­ra­ti­ons­part­ne­rin der Schule.

„Der Plan war es, Sai­son­ka­len­der zu bestel­len und in den Klas­sen auf­zu­zei­gen, wie schlecht CO2- und Öko­bi­lanz von Obst und Gemü­se sind, wenn sie um die hal­be Welt gekarrt wer­den“, schil­dert Vanes­sa Fel­ber-Eschen­fel­der die Anfän­ge des Pro­jek­tes ihrer Umwelt-AG, „dann soll­ten die Sai­son­ka­len­der ver­teilt wer­den – als Anreiz mehr regio­nal und sai­so­nal ein­zu­kau­fen und zu essen. Dass Plä­ne sich ganz schnell ändern kön­nen, erfuhr die Umwelt-AG kurz dar­auf selbst, da die bestell­ten Sai­son­ka­len­der zwar kosten­los, aber kei­nes­wegs über­sicht­lich gestal­tet waren!“

„Das kön­nen wir bes­ser!“, war die ein­hel­li­ge Mei­nung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Der Plan hat­te sich also geän­dert, ver­merk­te die Leh­re­rin, denn bevor die Sai­son­ka­len­der ver­teilt wer­den kön­nen, müs­sen sie erst ein­mal über­sicht­li­cher wer­den. Die Her­aus­for­de­rung erwies sich als grö­ßer als zunächst ange­nom­men, da mög­lichst viel Obst und Gemü­se auf­ge­nom­men wer­den soll­te und auch das For­mat eini­ge Dis­kus­sio­nen her­vor­rief. Doch schließ­lich, in vie­len Stun­den ihrer Frei­zeit, hat­ten es die Schü­le­rin­nen und Schü­ler geschafft ihren eige­nen Sai­son­ka­len­der zu gestalten.

Das wei­te­re Vor­ge­hen beinhal­te­te, die erstell­ten Kalen­der drucken zu las­sen und beim Schul­fest im April zu ver­kau­fen. Der Erlös soll an ein Kli­ma- oder Umwelt­schutz­pro­jekt fließen.

Die Buch­drucke­rei F. A. Streit erklär­te sich sofort bereit, die Kosten für den Druck zu über­neh­men. Dann wur­de noch Kon­takt zur Stadt Forch­heim auf­ge­nom­men, da die­ser Sai­son­ka­len­der auch eini­ge Tipps ent­hält, wo in Forch­heim und Umge­bung regio­nal und sai­so­nal ein­ge­kauft wer­den kann. Dar­auf­hin mel­de­te sich die Lei­te­rin der Stadt­bü­che­rei, Doris Koschyk: „Wir haben mit der die Georg-Hart­mann-Real­schu­le seit 2019 eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung. Der Sai­son­ka­len­der wird also ab dem kom­men­den Sams­tag, 25.02.23, dem Eröff­nungs­tag der Saat­gut­bi­blio­thek, zum Mit­neh­men aus­ge­legt und wir wer­den ihn auf unse­rer Home­page verlinken.“

Fel­ber-Eschen­ber­ger und ihre Schü­le­rin­nen und Schü­ler sind begei­stert: „Und so wur­de aus etwas, das ganz schnell und unkom­pli­ziert von­stat­ten­ge­hen soll­te, ein grö­ße­res Pro­jekt, bei dem die Umwelt-AG viel Unter­stüt­zung erfah­ren durf­te und nun glück­lich ist, durch die Eröff­nung der Sai­son in der Saat­gut­bi­blio­thek, die Down­load-Opti­on und das Schul­fest die Mög­lich­keit zu bekom­men, den Sai­son­ka­len­der an Inter­es­sier­te zu ver­tei­len. Denn eines ist klar, essen wir Ver­brau­cher sai­so­nal und regio­nal, schrumpft unser CO2-Abdruck gewal­tig. Je län­ger der Trans­port­weg, desto grö­ßer der Aus­stoß von Treib­haus­ga­sen. Und, wenn etwas bei uns nicht Sai­son hat, und trotz­dem im Super­markt zu kau­fen ist, dann hat es unwei­ger­lich einen lan­gen Trans­port­weg hin­ter sich, z.B. eben Erd­bee­ren, die im Dezem­ber im Super­markt­re­gal zu fin­den sind. Der Sai­son­ka­len­der soll dabei hel­fen, sich zu ori­en­tie­ren, was gera­de Sai­son hat. Vor­sicht ist trotz­dem gebo­ten, denn auch, wenn bei uns z.B. Erd­bee­ren Sai­son haben, kön­nen die im Super­markt­re­gal trotz­dem aus Spa­ni­en kom­men. Ein Blick aufs Her­kunfts­land kann hel­fen. Und jetzt bleibt der Umwelt-AG nur noch, viel Spaß mit dem Sai­son­ka­len­der zu wünschen!“