Die Lan­des-ASten-Kon­fe­renz Bay­ern (LAK Bay­ern) kri­ti­siert die Ener­gie­preis­pau­scha­le für Studierende

Ener­gie­preis­pau­scha­le für Stu­die­ren­de – mehr Stei­ne im Weg als Hilfe

Zu kom­pli­ziert, umständ­lich und falsch beworben 

End­lich wird mit der Bean­tra­gung der Ener­gie­preis­pau­scha­le für Stu­die­ren­de begon­nen. Mit 200 € sol­len die Stu­die­ren­den in der Ener­gie­kri­se ent­la­stet wer­den. Das wur­de Anfang Sep­tem­ber letz­ten Jah­res im Rah­men des drit­ten bun­des­wei­ten Ent­la­stungs­pa­kets beschlos­sen. Doch die Umset­zung dau­ert viel zu lan­ge, ist kom­pli­ziert und es ist immer noch nicht klar, wann die ersten Stu­die­ren­den ihr Geld erhal­ten wer­den. Zudem ist auch nach all der Zeit ist nicht abseh­bar, ob über­haupt alle Stu­die­ren­den erreicht werden.

“Es ist eine Schan­de, dass Stu­die­ren­de so lan­ge auf die Ent­la­stungs­zah­lun­gen war­ten müs­sen”, betont Johan­na Weid­lich, Spre­che­rin der Baye­ri­schen Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung, “Hier reden wir nicht mal davon, dass der Betrag auch noch viel zu gering ist. Das wur­de von uns bereits im Okto­ber bemän­gelt.” Für die Aus­zah­lung ist eine Regi­strie­rung bei der Bund­ID not­wen­dig. Danach muss der eigent­li­che Antrag auf einer zusätz­li­chen Platt­form gestellt wer­den. “Es ent­steht der Ein­druck, dass der Bund mit die­ser Akti­on sei­ne bis­her unbe­kann­te Platt­form Bund­ID stär­ker bewer­ben möch­te.”, so Tor­sten Utz, Spre­cher der Baye­ri­schen Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung. Für die Veri­fi­zie­rung der Bund­ID muss ein Elster-Zer­ti­fi­kat, die Online­aus­weis­funk­ti­on des Per­so­nal­aus­wei­ses oder eine per­sön­li­che PIN der Hoch­schu­le ver­wen­det werden.

“Ein Elster-Zer­ti­fi­kat hat kaum ein Stu­die­ren­der, weil die­ses, wenn über­haupt, nur für Steu­er­erklä­run­gen benö­tigt wird.”, erläu­tert Lena Härtl, Spre­che­rin der Baye­ri­schen Lan­des­stu­die­ren­den­ver­tre­tung. “Die Bean­tra­gung kann aber meh­re­re Wochen dau­ern. Im schlimm­sten Fall muss der Stu­die­ren­de im Vor­feld auch erst sei­ne Steu­er­iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer anfor­dern, was auch noch­mal Zeit in Anspruch nimmt.“ Die Online­aus­weis­funk­ti­on ist auch nicht stan­dard­mä­ßig im Per­so­nal­aus­weis akti­viert. Eine Frei­schal­tung muss unter Umstän­den nach­träg­lich vor­ge­nom­men wer­den. “Außer­dem müs­sen Stu­die­ren­de dafür bei ihrem Bür­ger­amt per­sön­lich auf­tau­chen, obwohl sie für ihr Stu­di­um gera­de in einer ande­ren Stadt sind.” gibt Johan­na Weid­lich zu bedenken.

Was dage­gen kaum ver­brei­tet wird: Die Veri­fi­zie­rung kann auch ganz unkom­pli­ziert mit einer PIN der Hoch­schu­le durch­ge­führt wer­den. “Wenn man sich die Mar­ke­ting­maß­nah­men des BMBF anschaut, taucht die­se Mög­lich­keit gar nicht auf.”, kri­ti­siert Tor­sten Utz, “Gera­de inter­na­tio­na­le Stu­die­ren­de aus Nicht-EU-Län­dern kön­nen kei­ne eID besit­zen. Damit ist die PIN die ein­zi­ge Mög­lich­keit, an die Ent­la­stungs­zah­lung zu kom­men. Ohne die ent­spre­chen­de Auf­klä­rung geht die Ent­la­stung bei inter­na­tio­na­len Stu­die­ren­den kom­plett vor­bei.” “Wir for­dern die Staats­re­gie­rung und den Bund auf, so schnell wie mög­lich an der Aus­zah­lung zu arbei­ten und auch die Mar­ke­ting­maß­nah­men trans­pa­ren­ter für alle Veri­fi­zie­rungs­mög­lich­kei­ten zu gestal­ten”, for­dert Lena Härtl.