Der etwas ande­re poli­ti­sche Ascher­mitt­woch in Kirchehrenbach

Der Heiner (l.) und der Görch sitzen endlich wieder auf dem Rentnerbänkla am Dorfplatz. Foto: Thomas Weichert
Der Heiner (l.) und der Görch sitzen endlich wieder auf dem Rentnerbänkla am Dorfplatz. Foto: Thomas Weichert

Der Görch und der Heiner

Nach zwei Jah­ren Coro­na­pau­se sit­zen sie end­lich wie­der auf dem „Rent­ner­bänk­la“ am Dorf­platz vor der Kir­che und sin­nie­ren über Gott und die Welt und die Vor­komm­nis­se in der Ver­wal­tungs­ge­mein­schaft. Die Rede ist von den Rent­nern Görch (Sig­gi Ada­mi) und Hei­ner (Ger­hard Hof­mann) die schon vor der Coro­na­zeit ein fester Bestand­teil des poli­ti­schen Ascher­mitt­wochs der SPD im Sport­heim waren.

Der Görch hat sich in der Coro­na­zeit einen klei­nen Hund zuge­legt der nun zum The­ra­pie­hund für die SPD umge­schult wird. Die Anja mag aber kei­ne Hun­de, hat sie doch im Gemein­de­rat gegen die Hun­de­spiel­wie­se gestimmt, klagt der Görch. Rich­tig still ist es vor dem Rent­ner­bänk­la gewor­den. Der Dorf­la­den hat zuge­macht, kein Mensch kommt mehr vor­bei, nicht mal eine Kuh. Tot ist er, der Dorf­platz. Außer wenn eine Beer­di­gung ist und der Pfar­rer mit den Trau­er­gä­sten aus der Kir­che kommt. Dann lebt er wie­der, der Dorf­platz. Im März hört auch noch die Rena­te mit ihrem Läd­chen auf. Die Post­stel­le kommt dann ins Gast­haus „Schwar­zer Adler“, das dann in „Gast­haus Zur Post“ umbe­nannt wird. Falls dann auch noch der Traut­ner im Som­mer zu macht, gibt‚s nur noch den Spon­sel als Wirts­haus. Einen Schnaps­la­den haben wir aber noch, weiß der Hei­ner. Außer­dem sind die Ehrabo­cher erfin­de­risch. Der neu­ste Trend sind Gara­gen­wirt­schaf­ten. Die erkennt man dar­an, das die Autos vor der Gara­ge ste­hen. Die Bür­ger­mei­ste­rin hat eine neue Lei­den­schaft, weiß der Görch. Sie sam­melt alte Lam­pen. Kürz­lich hat die Anja sogar die Decken­lam­pe vom alten Feu­er­wehr­haus erstei­gert. Ihr gan­zer Dach­bo­den ist schon vol­ler anti­ker Lam­pen. Außer­dem war sie neu­lich so komisch ange­zo­gen. Oran­ge Hose und rotes Ober­teil. Wie eine von den Bhag­wan-Jün­ge­rin­nen. Sogar ihr BH war rot, wuss­te der Görch. Joga, Sex und Rolls-Roy­se lässt grü­ßen. Essen auf Rädern soll es ja nun auch für unter 60-jäh­ri­ge mit Beein­träch­ti­gung geben. Ein Wei­lers­ba­cher mein­te dass da halb Wei­lers­bach dazu­ge­hö­ren müss­te. Zur Senio­ren­weih­nacht darf man jetzt erst ab 75, hat der Gma­rat beschlos­sen. Ein bis­serl Spaß ist den Alten dann nur noch ver­gönnt wenn sie nicht mehr so fit sind. Die Leu­ten­ba­cher müs­sen viel Geld haben. Kauft der Gemein­de­rat im Nach­bar­ort doch jede Schrott­im­mo­bi­lie und zahlt für ein altes Wirts­haus auch mal das Dop­pel­te. „Meinst du wir soll­ten denen mal den Nah­kauf oder den Den­ner­schwarz anbie­ten ?“ Frag­te der Hei­ner. „Ob das mal gut geht, mei­ne lie­ben Geheim­rä­te von Leu­ten­bach“, ant­wor­te­te der Görch. Aber die Ehrabo­cher Gma hat anschei­nend auch noch zu viel Geld. Haben die doch neu­lich beschlos­sen, kei­ne Rech­nun­gen für Feu­er­wehr­ein­sät­ze mehr zu schrei­ben. Auch der anwe­sen­de Forch­hei­mer OB Uwe Kirsch­stein bekam sein Fett ab. Sind doch in Forch­heim die Weg­wei­ser unle­ser­lich und kosten vier Minu­ten par­ken im Hal­te­ver­bot vor der Forch­hei­mer Kli­nik 55 Euro. So sind die paar Mil­lio­nen die die Sanie­rung des Forch­hei­mer Rat­hau­ses mehr kostet, gleich wie­der drin.

Einen wei­te­ren Sket­sch boten Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt und ihre Schwe­ster Ali­ce Pley­er dar. Die Bür­ger­mei­ste­rin spiel­te sich selbst und brauch­te für die Gemein­de jede Men­ge neu­er Ver­si­che­run­gen. Bei ihrer Schwe­ster war sie da in besten Hän­den, ist die­se doch tat­säch­lich Ver­si­che­rungs­ver­tre­te­rin. Ein Gemein­de­rat ist nun auf den Hund gekom­men. Der ist aber so klein dass der Schot­ter am Wan­der­weg zu grob­kör­nig ist. Ist die Gemein­de ver­si­chert, wenn sich das Tier den Fuß bricht ? Da braucht man die Tat­zen- und Prat­zen­ver­si­che­rung zu der es als Wer­be­ge­schenk noch eine mobi­le Hun­de­toi­let­te dazu bekommt, wuss­te die Ver­si­che­rungs­exper­tin Rat. Was eine Bür­ger­mei­ste­rin unbe­dingt braucht ist eine „Gedächt­nis­aus­fall­ver­si­che­rung“. Das hat sich mit dem Rump­ler­haus in Leu­ten­bach gezeigt. Zuerst stimmt der Gemein­de­rat für den Kauf, zwei Wochen spä­ter dann dage­gen. Oder beim Hal­len­bad. Als ein Gemein­de­rat noch Käm­me­rer war, riet er zu Abriss und Neu­bau. Nun ist er Poli­ti­ker und weiß davon nichts mehr. Der „Bür­ger­mei­ster“ aus Rei­fen­berg (Man­fred Kem­merth), der auch der Musi­kant des Abends war, und Bet­ti­na Drum­mer aus Wei­lers­bach wuss­ten viel Kurio­ses in frän­ki­scher Reim­form aus der Nach­bar­ge­mein­de zu berich­ten. Kreis­rat Wolf­gang Fees berich­te­te aus dem Kreis­tag und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Andre­as Schwarz über die Bundespolitik.