Erz­bi­schof Schick beim Ascher­mitt­woch der Künstler

Erzbischof Ludwig Schick
em. Erzbischof Ludwig Schick

„Kir­che ohne Kunst kann ihren Auf­trag nicht erfüllen“

Der eme­ri­tier­te Erz­bi­schof von Bam­berg, Lud­wig Schick, hat beim Ascher­mitt­woch der Künst­ler in Nürn­berg auf die sym­bio­ti­sche Bezie­hung zwi­schen Kir­che und Kunst hin­ge­wie­sen. „Kir­che ohne Kunst kann ihren Auf­trag nicht erfül­len“, sag­te Schick in der Kir­che St. Kla­ra und füg­te hin­zu, dass Kir­che die Kunst der Archi­tek­ten, Maler und Bild­hau­er brau­che, um die Kir­chen so zu bau­en und aus­zu­stat­ten, dass in ihnen bei der Fei­er der Got­tes­dien­ste und dem per­sön­li­chen Gebet die Gegen­wart Got­tes spür­bar werde.

Die Kir­che brau­che aber auch die Kunst außer­halb der Kir­chen, etwa für Kreuz­we­ge, Weg­kreu­ze und lit­ur­gi­sche Gewän­der. Die Kir­chen­mu­sik sei wich­tig, um Gott zu loben und dabei sei­nen Frie­den, sei­nen Trost und sei­ne Lie­be zu spü­ren. „Sicher braucht auch die Kunst die Kir­che, bewusst oder unbe­wusst“, sag­te Schick. „Die Inspi­ra­ti­on der Reli­gi­on wei­tet den Hori­zont und lässt die Unend­lich­keit und das Ewi­ge erah­nen, was für Künst­ler wich­tig ist.“

Schick dank­te im Namen der Kir­che allen Künst­le­rin­nen und Künst­lern, ob mit der Kir­che ver­bun­den oder nicht. „Wir dan­ken für ihre Wer­ke, in denen sie das Wah­re, das Gute und Schö­ne dar­stel­len oder zu Gehör brin­gen. Wir erbit­ten Got­tes Segen für ihr Wir­ken, Leben und Arbei­ten zum Wohl der ein­zel­nen Men­schen und für das Gemeinwohl.“

Der Ascher­mitt­woch der Künst­ler als Begeg­nung zwi­schen Kir­che und Kunst ist eine nach 1945 von Paul Clau­del in Paris gegrün­de­te Tra­di­ti­on. Die Erz­diö­ze­se Bam­berg lädt jedes Jahr Künst­ler, Archi­tek­ten, Publi­zi­sten sowie alle Kunst­in­ter­es­sier­ten zu einem Got­tes­dienst und anschlie­ßen­den Kunst­im­puls, Gesprä­chen und Fasten­im­biss ein. In die­sem Jahr dis­ku­tier­te unter dem Mot­to „Asche und Atem. Bil­der reli­giö­ser Erfah­rung“ Erz­bi­schof Schick mit dem Dich­ter, Essay­isten und Theo­lo­gen Chri­sti­an Leh­nert, der auch aus sei­nem Werk vor­trug. In sei­nem Buch „Ins Inne­re hin­aus“ erkun­det Leh­nert die Rän­der der Erfah­run­gen, wo sie sich öff­nen ins Frem­de, und das radi­kal Frem­de ver­dich­tet sich im Reli­giö­sen. Die­se Befrem­dung sucht er mit sei­nen Gedich­ten in den Phä­no­me­nen der Natur. Es mode­rier­te Pro­fes­sor Erich Gar­ham­mer. Für die musi­ka­li­sche Umrah­mung sorg­te das Vokal­ensem­ble Sonat Vox.