Auf der Suche nach einer DNA für die Bay­reu­ther Innenstadt

Im März star­tet ein dia­log­ori­en­tier­ter Stra­te­gie­pro­zess für die Bay­reu­ther Innenstadt

Auf­bau­end auf den von städ­ti­scher Wirt­schafts­för­de­rung und Stadt­pla­nung in den Jah­ren 2021 und 2022 durch­ge­führ­ten Online­fo­ren und Befra­gun­gen bei Innen­stadt­ak­teu­ren und Bür­ger­schaft, star­tet nun ein vom Stadt­pla­nungs­bü­ro Stadt + Han­del beglei­te­ter Stra­te­gie­pro­zess zur Innenstadtentwicklung.

Die Bay­reu­ther Innen­stadt unter­liegt wie alle Innen­städ­te einem Struk­tur­wan­del, der sich durch die Pan­de­mie, die Ener­gie­kri­se und wei­te­re aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen wie die Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del noch beschleu­nigt. Die bis­he­ri­gen inner­städ­ti­schen Leit­funk­tio­nen wie Han­del und Gastro­no­mie wer­den wei­ter­hin eine hohe Bedeu­tung haben, jedoch bedarf es ergän­zen­der Nut­zun­gen und Ange­bo­te, um die Innen­stadt als den zen­tra­len Ort der Stadt­ge­sell­schaft attrak­tiv und lebens­wert zu gestal­ten. Somit ist eine Neu­po­si­tio­nie­rung und Neu­struk­tu­rie­rung der Innen­stadt, der „guten Stu­be“ der Stadt, not­wen­dig. In leben­di­gen Innen­städ­ten wer­den Woh­nen und Arbei­ten sowie die Wahr­neh­mung unter­schied­lich­ster Kul­tur- und Frei­zeit­an­ge­bo­te an Stel­len­wert gewin­nen. Leben und Akti­vi­tät sol­len hier­bei glei­cher­ma­ßen in öffent­li­chen Räu­men, den Stra­ßen und Gas­sen, in Gebäu­den, den Geschäfts- und Gast­räu­men statt­fin­den. Gera­de die Auf­ent­halts­qua­li­tät der öffent­li­chen Räu­me ist wich­tig, um Men­schen in die Innen­stadt zu holen und zu halten.

Mehr­stu­fi­ger, dia­log­ori­en­tier­ter Pro­zess zur Neupositionierung

Bereits im April 2021 beschloss der Haupt- und Finanz­aus­schuss des Stadt­ra­tes ein mehr­stu­fi­ges, inter­dis­zi­pli­nä­res Vor­ge­hen für eine Innen­stadt der Zukunft. Hier­bei soll­ten die ver­schie­den­sten Innen­stadt­ak­teu­re und Nut­zer­grup­pen aktiv ein­be­zo­gen wer­den. Auf­grund der pan­de­mie­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen waren die Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten bis­lang aber beschränkt. Den­noch konn­ten im Rah­men der Online­fo­ren mit inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, in einem Online-Aus­tausch mit Immo­bi­li­en­ei­gen­tü­mern und Mak­lern sowie bei einer Online­be­fra­gung von Gewer­be­trei­ben­den in der Innen­stadt erste wich­ti­ge Erkennt­nis­se gewon­nen wer­den. Dabei wur­de deut­lich, dass der Struk­tur­wan­del zula­sten der Mul­ti­funk­tio­na­li­tät der Innen­stadt gehen kann. Wer­den bei­spiels­wei­se lang­jäh­ri­ge Frei­zeit- und Ein­zel­han­dels­ein­rich­tun­gen durch Wohn­nut­zun­gen ersetzt, kann die Attrak­ti­vi­tät der Innen­stadt für ein­zel­ne Ziel­grup­pen abneh­men. Die Indi­vi­dua­li­tät der Innen­stadt kann ver­lo­ren gehen, und es kön­nen ver­mehrt Kon­flik­te zwi­schen ein­zel­nen Nut­zun­gen auftreten.

Wohin soll sich die Bay­reu­ther Innen­stadt entwickeln?

Für eine attrak­ti­ve, mul­ti­funk­tio­na­le und lebens­wer­te Innen­stadt, die auch in Zukunft den Mit­tel­punkt der Stadt und der Bay­reu­ther dar­stel­len soll und von allen Grup­pen der Gesell­schaft gern besucht wird, stellt sich die Fra­ge „Wohin soll sich die Bay­reu­ther Innen­stadt ent­wickeln?“ und „Wie könn­ten Leit­li­ni­en für eine gemeinschaftliche
Innen­stadt­ent­wick­lung aus­se­hen und unter­stützt wer­den?“. Hier­bei ist das Span­nungs­feld zwi­schen „Ver­än­de­run­gen als Chan­ce sehen und Räu­me für Inno­va­ti­ves und Alter­na­ti­ves schaf­fen“ und „gewach­se­ne Struk­tu­ren bewah­ren“ im Pro­zess zu berück­sich­ti­gen. Um an die­sen Stra­te­gie­pro­zess mit einem unvor­ein­ge­nom­me­nen Blick und neu­en Impul­sen von außen her­an­zu­ge­hen, wird die­ser durch ein Fach­bü­ro, das Stadt­pla­nungs­bü­ro Stadt + Han­del, mode­riert und gestaltet.

Dia­log­ori­en­tiert und gemein­sam für die Zukunft der Bay­reu­ther Innenstadt

Die­ser Pro­zess kann nun ohne pan­de­mie­be­ding­te Beschrän­kun­gen und mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung durch den Son­der­fonds „Innen­städ­te bele­ben“ des Baye­ri­schen Bau­mi­ni­ste­ri­ums mit allen Innen­stadt­in­ter­es­sier­ten gestar­tet wer­den. Gemein­sam kann aktiv dar­an mit­ge­wirkt wer­den, die „DNA der Bay­reu­ther Innen­stadt zu ent­decken und zu bestim­men“. Der dia­log­ori­en­tier­te Pro­zess beginnt mit einer Impuls­ver­an­stal­tung am 6. März. Hier­zu wur­de ein brei­ter Quer­schnitt von Ver­tre­tern ver­schie­de­ner Nut­zun­gen, Inter­es­sen und Ziel­grup­pen, dem Han­del, der Gastro­no­mie, der Immo­bi­li­en­wirt­schaft, der Kul­tur und Kunst, akti­ver Ver­ei­ne, der Sozi­al­ver­bän­de und Bevöl­ke­rungs­grup­pen ein­ge­la­den. Dar­an anschlie­ßend sol­len wei­te­re For­ma­te fol­gen, um alle Akteu­re ein­zu­be­zie­hen und den Dia­log­pro­zess breit auf­zu­stel­len. Vor­ge­se­hen sind Innen­stadt-Foren, City-Talks, ein Innen­stadt­spa­zier­gang und Work­shops. Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen bezie­hungs­wei­se bei Inter­es­se, sich in den Pro­zess ein­zu­brin­gen kön­nen sich Inter­es­sier­te per E‑Mail an innenstadtprozess@​stadt.​bayreuth.​de melden.