Sonn­tags­ge­dan­ken zum Fasching

Symbolbild Religion

… und kom­men auch die toll­sten Sachen, ein Christ hat immer was zu lachen …

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Lie­be Freun­de, Helau!

An die­sem Sonn­tag ist ja der „Faschings­sonn­tag“. Seit eini­gen Jah­ren gestal­tet unser „Fosanochts­ver­ein Herolds­ba­cher Nar­ren“ den Got­tes­dienst. Sie deko­rie­ren unse­re Kir­che, und der gesam­te Ver­ein, ange­fan­gen von der Gar­de bis zum Elfer­rat, kommt in die Kirche.

Aber, ich weiß schon:

„Des warst Du so fei net gewohnt,
denn von der Nar­re­tei blieb man in der Kirch verschont!“

Doch allen, die so den­ken, sage ich:
„Da täuscht Du dich, Du lie­ber Christ,
weil so ein Narr Du sel­ber bist.
Denn ein Narr ist, dass es ihr alle es wisst,
ein Mensch, der ein­fach anders ist.
Ein Christ ist nie­man­dem zu Willen,
Got­tes Gebot will er erfüllen.
Und weil er jeden Tag so handelt,
und immer nach dem Wil­len Got­tes lebt und wandelt,
und somit Got­tes Wort erfüllt
und anders ist, als die Welt oft brüllt,
ganz anders als ein Rudeltier,
des­we­gen sind die wah­ren Nar­ren wir.
So wund­re Dich nicht, du lie­ber Christ,
dass so ein Narr Du sel­ber bist.
Und noch ein Narrenunterschied:
Ein Narr ist einer, der alles oft viel tie­fer sieht.
Wo and­re nur blind und taub für sin’,
dar­auf weist stets der Narr sie hin.
Sein Blick tut doch viel tie­fer gehn,
drum kann er auch die Wahr­heit sehn.
Er bleibt nicht haf­ten an der Schale,
an Ober­flä­chen, am Formale’.
Denn vie­le tun bei allem Stresse,
das Wesent­li­che meist vergesse’.
Drum heißt’s im Evan­ge­li­um: „Stopp,
Geset­zes­mensch, wo ist dein Kopp?“
Es ist für mich so kein Gesetz erfüllen,
wenn ein­fach starr wird abgehakt,
was das Gesetz einem so sagt.
Nein: Denk und hör und schaue tief,
wozu dein Herr dich selbst berief.
Sein Wort will selbst an Dir noch handeln,
zum Lie­bes-Mensch will er Dich wandeln.

Als Christ darfst Du sein Wort verstehn,
wor­auf es ankommt, kannst Du sehn.
So wirst Du – und jetzt kommt der Knüller –
in die­sem Sin­ne zum Gesetz-Erfüller.
Du siehst die Tie­fe, siehst das Wesen,
Du kannst das Eigent­li­che lesen.
Wo ande­re blind, da blickst Du hin,
ein Narr bist Du in die­sem Sinn.
Ich hof­fe, lang­sam glaubst Du mir,
die wah­ren Nar­ren, die sind wir.
Drum ärg­re dich nicht, lie­ber Christ,
son­dern freu’ dich, dass ein Narr Du bist.
Drum schla­ge ich dir ein­fach vor:
Ver­pack als Christ im Schrank nicht dein Humor.
Denn wenn der All­tag dich will schlauchen,
kannst du ihn gewiss gebrauchen.
Denn Lachen trö­stet und befreit,
macht char­mant die Christenheit.
Und für den, der an den Herr­gott glaubt,
ist Lachen jeder­zeit erlaubt.

Einen schö­nen Faschings­sonn­tag und einen guten Beginn der Fastenzeit

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen