Bun­tes Faschings­trei­ben Höch­stadt: Gefähr­dung des Kinderfaschings?

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Hal­lo Frau Schieder,

ich fin­de es pri­ma, dass Sie als „Hei­mat­mi­ni­ste­rin“ Ihren Ein­fluss über den Rund­funk nut­zen, um Pro­ble­me unse­rer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus dem Weg zu räumen.

So haben Sie bzw. Anten­ne Bay­ern sich auch der Stadt Höch­stadt ange­nom­men, um am kom­men­den Diens­tag das Faschings­trei­ben am Markt­platz zu ret­ten. Einen tra­di­tio­nel­len Faschings­um­zug wird es lei­der den­noch nicht geben, aber ein „Bun­tes Faschings­trei­ben“. Wir als CSU Höch­stadt haben uns bereits in der letz­ten Woche, als mir die Akti­on von Anten­ne Bay­ern bekannt wur­de, Gedan­ken gemacht, ob wir unter die­sen Bedin­gun­gen unse­ren tra­di­tio­nel­len Kin­der­fa­sching über­haupt durch­füh­ren soll­ten. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren kamen die Kin­der nach dem Faschings­um­zug, der in der Anfangs­zeit von uns selbst ver­an­stal­tet wur­de, zu uns in die Hal­le. Mit dem Faschingstru­bel am Markt­platz sahen wir unse­re Ver­an­stal­tung gefähr­det. Nach inten­si­ven Gesprä­chen mit unse­rem Bür­ger­mei­ster und der Zusa­ge, dass unser Kin­der­fa­sching durch die Ver­an­stal­tung von Anten­ne Bay­ern nicht tan­giert wer­den wür­de, da es für Kin­der kein extra Ange­bot geben soll­te, son­dern die Par­ty sich aus­schließ­lich an Senio­ren wen­den wür­de, haben wir den­noch mit den Pla­nun­gen wei­ter gemacht. Nun muss­ten wir heu­te lei­der aus der Zei­tungs­be­richt­erstat­tung erfah­ren, dass es im Rah­men des Bun­ten Faschings­trei­bens von Anten­ne Bay­ern sehr wohl ein extra Kin­der­pro­gramm, ver­an­stal­tet durch die St.-Hedwigs-Kita, geben wird.

Wir sind sehr ent­täuscht, dass durch die­se Akti­on unser tra­di­tio­nel­ler Kin­der­fa­sching, den wir nun bereits seit über 40 Jah­ren am Faschings­diens­tag ver­an­stal­ten, wohl das letz­te Mal statt­fin­den wird. Gegen ein Zug­pferd wie Anten­ne Bay­ern haben wir lei­der kei­ne Chan­ce. Scha­de, dass sich Anten­ne Bay­ern hier so sehr vor den Kar­ren des Bür­ger­mei­sters span­nen lässt.

Vie­le Grüße

Alex­an­der Schulz
Orts­vor­sit­zen­der CSU Höchstadt

1 Antwort

  1. Simon Feck sagt:

    Fas­sen wir doch noch­mal zusam­men: Ein ohne­hin frag­wür­di­ger Per­so­nal­man­gel in der Stadt lässt es zu Lasten der Hoch­städ­ter Bür­ger zu, dass ein tra­di­tio­nell statt­fin­den­des Fest abge­sagt wird. Das ist einer der wohl lau­sig­sten Grün­de, die man zum Glück sel­ten auch aus ande­ren Gemein­den kennt.
    Sei’s drum, denn Anten­ne Bay­ern bringt zum Glück das Heil der Bür­ger mit sich. Und ver­an­stal­tet, weil ande­re ver­sa­gen. Klar etwas gespon­sert, aber das Pro­gramm klingt für die Kurz­fri­stig­keit doch recht pas­sa­bel. Passt nun end­lich das eine für die einen, ver­zor­nen nun ande­re, weil sie ihre eige­ne Ver­an­stal­tung in Gefahr sehen.

    Bei all dem Hin- und Her fragt man sich aller­dings schon: Was treibt die Poli­tik eigent­lich in Höch­stadt? Bzw. treibt nicht? Und wird hier eigent­lich nicht mit­ein­an­der gesprochen? 

    Auf der einen Sei­te kann das Ober­haupt der Stadt sei­ne Zusi­che­run­gen nicht gel­tend machen. Auf der ande­ren Sei­te war­tet der näch­ste Ver­ein jähr­lich und gespannt auf das Ende der fast schon geg­ne­ri­schen Ver­an­stal­tung, um die eige­nen Hal­len fül­len zu können. 

    Nüch­tern betrach­tet und ver­folgt klingt das alles nach chao­ti­scher Orga­ni­sa­ti­on. Aber zuge­ge­ben, was wäre Höch­stadt ohne halb­her­zig auf die Bei­ne gestell­te Ver­an­stal­tun­gen. Es wäre ein Wun­der, wenn der Fasching die not­wen­di­ge Trend-Wen­de geschafft hät­te. Jähr­lich neh­men die Teil­neh­mer­zah­len bei sämt­li­chen Ver­an­stal­tun­gen aller Art ab, haupt­säch­lich der jähr­lich bröckeln­den Orga­ni­sa­ti­on geschul­det. Den­noch ist es nicht Recht, wenn „Zug­pfer­de“ ihren Job ver­rich­ten und ver­sucht die Bür­ger der Stadt bei Lau­ne zu hal­ten. Zudem die bay­ern-wei­te Publik­ma­chung auch Gäste aus fer­ne­ren Ort­schaf­ten und Gemein­den anzieht. Kann das nicht eine Win-Win Situa­ti­on für bei­de Ver­an­stal­tun­gen sein? Lie­be Ver­ant­wort­li­che, die Rech­nung um die­se Auf­ga­be end­lich mal zu mei­stern, ist doch nicht all­zu schwer? Wie toll das funk­tio­nie­ren kann, machen eure umlie­gen­den Orte und Gemein­den seit Jah­ren vor! Und wenn man sich aus diver­sen Grün­den nicht mehr mes­sen kann, soll­te man lie­ber mal dar­über nach­den­ken, die Grund­la­ge gewal­tig und vor­al­lem schnell zu ändern!