AWO Bay­reuth kri­ti­siert Sanie­rungs­stau und Raummangel

Schü­ler­be­treu­ung an der Luit­pold­schu­le wird nicht ernstgenommen

Die Luit­pold­schu­le in Bay­reuth ist sanie­rungs­be­dürf­tig, mitt­ler­wei­le packen sogar Eltern an, wenn es um Aus­bes­se­rungs­ar­bei­ten – z.B. in den Umklei­de­ka­bi­nen der Turn­hal­le – geht. So war es am 13. Febru­ar im Nord­baye­ri­schen Kurier zu lesen. „Das ist ja im End­ef­fekt nur die Spit­ze des Eis­bergs“, sagt Mari­on Tost, Vor­stän­din der AWO Bay­reuth-Stadt, dazu. Denn nicht nur vie­le Klas­sen­räu­me sei­en in einem schlech­ten Zustand, auch die Räu­me der Schü­ler­be­treu­ung sei­en seit mehr als 2 Jah­ren mehr Bau­stel­le als Raum für die Kinder.

Unter­ge­bracht waren der Spei­se­raum sowie eini­ge Räu­me der Schü­ler­be­treu­ung der AWO an der Luit­pold­schu­le in den Kel­ler­räu­men der Schu­le. Eigent­lich. Denn nach mas­si­vem Befall von Sal­pe­ter­aus­blü­hun­gen und der Gefahr von Schim­mel­bil­dung im Spei­se­raum ist der Raum nicht nutz­bar. Weder für die Schü­ler­be­treu­ung noch für das Mit­tag­essen für die Schü­ler. „Geplant war, dass dort eine neue Küche ein­ge­baut wird, damit die Kin­der ordent­lich ver­sorgt wer­den kön­nen“, erklärt Tost. Umge­setzt wur­de das aber nicht – zunächst habe es lan­ge gedau­ert, bis sich die Stadt über­haupt für die Män­gel im Raum inter­es­siert hät­ten, danach wur­den befal­le­ne Stel­len nur not­dürf­tig aus­ge­bes­sert, sodass der Befall kur­ze Zeit spä­ter wie­der durch die Wand drang. Zum Beginn des neu­en Schul­jahrs wur­de der befal­le­ne Putz kom­plett abge­tra­gen, sodass nun teil­wei­se das Mau­er­werk frei liegt. Seit­dem ist nichts mehr pas­siert. An die neue Küche wie auch an ein gemein­sa­mes Mit­tag­essen der Kin­der ist nicht zu denken.

Fol­ge: Die Kin­der konn­ten zwar in der ehe­ma­li­gen Haus­mei­ster­woh­nung im Unter­ge­schoss und zwei Klas­sen­zim­mern im ersten Stock betreut wer­den, das Mit­tag­essen, Geschirr und Besteck müs­sen nun aber über die Stock­wer­ke in die ver­schie­de­nen Grup­pen und danach zurück in die Küchen gebracht wer­den. „Für unse­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ist das logi­stisch schon eine gro­ße Her­aus­for­de­rung, für die Kin­der ist es kei­ne opti­ma­le Situa­ti­on“, sagt Anke Funk, Hort­lei­tung an der
Luitpoldschule.

Auf­grund die­ser Küchen­pro­ble­ma­tik sieht sich die Arbei­ter­wohl­fahrt mitt­ler­wei­le gezwun­gen, das Mit­tag­essen­an­ge­bot zu been­den, solan­ge der Spei­se­raum im Unter­ge­schoss nicht wie­der nutz­bar ist. Hin­zu käme ein ekla­tan­tes Platz­pro­blem: 80 Schul­kin­der wer­den der­zeit von der AWO am Nach­mit­tag betreut. Ten­denz stark stei­gend, ab kom­men­dem Schul­jahr wer­den vor­aus­sicht­lich mehr Erst­kläss­ler ein­ge­schult, wodurch nach der­zei­ti­gen Pla­nun­gen einer der bis­he­ri­gen Hort­räu­me als Klas­sen­zim­mer umfunk­tio­niert wer­den muss. Zeit­gleich steigt der Bedarf an Hort­plät­zen bei wach­sen­den Schü­ler­zah­len. Ab 2026 kommt der Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung in der Grund­schu­le schritt­wei­se hin­zu. Bedeu­tet: Ab August 2026 sol­len erst ein­mal alle Kin­der der 1. Klas­se einen Anspruch haben, ganz­tä­gig betreut zu wer­den. Bis 2029 sol­len dann alle Grund­schul­kin­der von der ersten bis vier­ten Klas­se die­sen Anspruch haben. „Wir sehen nicht, dass die Stadt das – beson­ders für die Luit­pold­schu­le – im Blick hat und uns da allein lässt mit die­ser Her­aus­for­de­rung“, kri­ti­siert Tost. Denn: Räu­me für die vie­len Kin­der sind an der Luit­pold­schu­le nicht vor­han­den. Die Räum­lich­kei­ten im Kel­ler sind schon jetzt für die der­zei­ti­ge Kin­der­zahl zu klein, wei­te­re Räu­me wie auch Klas­sen­zim­mer kön­ne die Schul­lei­tung aus meh­re­ren Grün­den nicht frei­ge­ben – hier spie­len auch die gestie­ge­nen Schü­ler­zah­len der ver­gan­ge­nen Jah­re eine Rol­le. „Wir als Trä­ger sind aber nicht dafür zustän­dig, geeig­ne­te Räu­me für die Schü­ler­be­treu­ung der Kin­der zu fin­den und bereit­zu­stel­len. Das ist ganz klar Auf­ga­be der Stadt. Wir kön­nen nicht ein­fach so mal schnell ein Haus neben der Schu­le kau­fen, wie uns das schon ange­bo­ten wur­de“, sagt Tost. Die Arbei­ter­wohl­fahrt sei bereit, gemein­sam mit der Stadt Lösun­gen für die­se Pro­ble­me zu fin­den. Von der Sozi­al­re­fe­ren­tin der Stadt kämen da auch regel­mä­ßig posi­ti­ve Signa­le, jedoch mer­ke man, dass von­sei­ten des Bau­re­fe­rats die Schü­ler­be­treu­ung an der Luit­pold­schu­le augen­schein­lich nicht ernst­ge­nom­men wer­de, erklärt die Vorständin.