Pup­pen­ma­cher­hand­werk im Land­kreis Coburg soll imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be werden

Mit Hei­mat­pfle­ge­rin Ingrid Ott an der Spit­ze wird sich der Land­kreis Coburg wei­ter um die Auf­nah­me des Hand­werks der Pup­pen­her­stel­lung in die Lan­des­li­ste des imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes bemü­hen. Wie die Bemü­hun­gen zu einem Erfolg füh­ren kön­nen, hat Ingrid Ott dem Kreis­aus­schuss für Bil­dung, Kul­tur und Sport bei einer Sit­zung im Neu­stadter Arnold-Gym­na­si­um vorgestellt.

Lang, lang ist’s her: Ganz so traditionell wie auf diesem Bild aus dem Archiv des Neustadter Museums der Deutschen Spielzeugindustrie muss es nicht zugehen. Aber wenn die Puppenherstellung Teil des immateriellen Kulturerbes werden soll, braucht es Gruppen oder Vereine im Coburger Land, die dieses Handwerk noch aktiv betreiben.Repro: Museum der Deutschen Spielzeugindustrie Neustadt.

Lang, lang ist’s her: Ganz so tra­di­tio­nell wie auf die­sem Bild aus dem Archiv des Neu­stadter Muse­ums der Deut­schen Spiel­zeug­indu­strie muss es nicht zuge­hen. Aber wenn die Pup­pen­her­stel­lung Teil des imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes wer­den soll, braucht es Grup­pen oder Ver­ei­ne im Cobur­ger Land, die die­ses Hand­werk noch aktiv betrei­ben. Repro: Muse­um der Deut­schen Spiel­zeug­indu­strie Neustadt.

Der jüng­ste Erfolg für das Cobur­ger Land, wenn es um das imma­te­ri­el­le Kul­tur­er­be in Bay­ern geht, liegt ja nicht lan­ge zurück: Erst Ende Janu­ar ist das Neu­stadter Kin­der­fest in die Lan­des­li­ste auf­ge­nom­men wor­den. Die eben­falls für eine Ein­stu­fung als imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be vor­ge­schla­ge­ne Pup­pen­her­stel­lung hin­ge­gen nicht. Dabei hat­te Ingrid Ott (Röden­tal) als zustän­di­ge Hei­mat­pfle­ge­rin für den Bereich „Brauch­tum und Tra­di­ti­on“ schon jede Men­ge Vor­ar­beit für eine stim­mi­ge Bewer­bung geleistet.

Wie Ingrid Ott dem Aus­schuss berich­te­te, habe das in Bay­ern zustän­di­ge Prü­fungs­ko­mi­tee „durch­aus Poten­zi­al“ in der Bewer­bung gese­hen. Des­halb wur­de der Vor­schlag auch nicht abge­lehnt, son­dern mit der Bit­te um eine Nach­be­ar­bei­tung zurück­ge­stellt. Sehr wich­tig sei dem Prü­fungs­ko­mi­tee gewe­sen, dass das Hand­werk der Pup­pen­her­stel­lung im Cobur­ger Land noch aktiv aus­ge­übt oder gepflegt wer­de. Um die­se zen­tra­le Anfor­de­rung zu erfül­len, sucht die Kreis­hei­mat­pfle­ge­rin mit Unter­stüt­zung des Fach­be­rei­ches „Bil­dung, Kul­tur, Sport“ am Land­rats­amt der­zeit nach geeig­ne­ten Partnern.

So ganz über­ra­schend kam die abwar­ten­de Hal­tung des Prü­fungs­ko­mi­tees für die Kreis­hei­mat­pfle­ge­rin nicht – schließ­lich wur­de ja nicht nur das Neu­stadter Kin­der­fest in die Liste des imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes auf­ge­nom­men, auch das Frie­dens­fest in Mee­der hat erst seit dem ver­gan­ge­nen Jahr die­ses Sta­tus. Des­halb nahm Ingrid Ott die Absa­ge sport­lich: „Bei drei Bewer­bun­gen aus einem Land­kreis muss­te ein­fach erst ein­mal eine rausfallen.“

Ziel der Hei­mat­pfle­ge­rin ist es, in den näch­sten Mona­ten eine erfolg­ver­spre­chen­de Bewer­bung zur Auf­nah­me in die Lan­des­li­ste des imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes auf den Weg zu brin­gen. Die näch­ste Aus­wahl­run­de wird dann im Jahr 2024 stattfinden.

Land­rat Seba­sti­an Straubel ist opti­mi­stisch, dass es mit der Auf­nah­me in die Lan­des­li­ste klap­pen kann: „Ich fin­de es gut, dass wir bei der Bewer­bung am Ball blei­ben. Die Pup­pen­her­stel­lung war ein Hand­werk, das über Gene­ra­tio­nen hin­weg unser Cobur­ger Land geprägt hat. Bei der Spiel­wa­ren­mes­se in Nürn­berg haben unse­re hei­mi­schen Fir­men aber gera­de erst gezeigt, dass Pup­pen aus dem Cobur­ger Land auch heu­te noch welt­weit bekannt und geschätzt sind.“ Er kön­ne sich gut vor­stel­len, dass die Pup­pen­her­stel­lung wie unser Frie­den­fest in Mee­der und das Neu­stadter Kin­der­fest als Teil des imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes aner­kannt wer­de, sag­te der Land­rat: „Auf dem Weg dahin wer­den wir unse­re Kreis­hei­mat­pfle­ge­rin Ingrid Ott nach Kräf­ten unterstützen.“