Hop­fen­an­bau in der frän­ki­schen Schweiz

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Exper­ten vor Ort – Neu­es zum Hopfenanbau

Nach zwei­jäh­ri­ger Zwangs­pau­se erhiel­ten die Hop­fen­pflan­zer aus den Land­krei­sen Forch­heim, Erlan­gen-Höch­stadt und dem Nürn­ber­ger Land wie­der aus erster Hand die neue­sten Infor­ma­tio­nen rund um den Anbau der Dau­er­kul­tur. Auf Ein­la­dung des Amtes für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten Roth-Wei­ßen­burg konn­te der Abtei­lungs­lei­ter für Bil­dung und Bera­tung Wolf­gang Jank vier Exper­tin­nen und Exper­ten der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft (LfL) mit­samt dem Insti­tuts­lei­ter Dr. Peter Dole­schel in Lil­ling, Land­kreis Forch­heim, bei der Pflanz­erfa­mi­lie Pin­gold begrüßen.

Zunächst zeig­te Jakob Mün­sterer Mög­lich­kei­ten und Gren­zen beim Ein­satz alter­na­ti­ver Ener­gie­quel­len in der Hop­f­en­trock­nung auf. Ein gro­ßes Ziel müs­se die Ener­gie­ein­spa­rung vor dem Hin­ter­grund der stark gestie­ge­nen Ener­gie­ko­sten sein. Eine genaue Abstim­mung der vor­han­de­nen Hop­f­en­trock­nung beinhal­tet bereits ein gro­ßes Ein­spar­po­ten­zi­al von rund 20 Pro­zent beim Heiz­öl. Erst im Anschluss dar­an kom­men alter­na­ti­ve Ener­gie­quel­len wie Bio­mas­se oder Wär­me­rück­ge­win­nung als Ergän­zung in Fra­ge. Effi­zi­ent und kosten­gün­stig müs­sen die Alter­na­ti­ven sein, um die Wirt­schaft­lich­keit ins­ge­samt zu steigern.

Eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung für alle Land­wir­te, vor allem aber in unse­rem frän­ki­schen Anbau­ge­biet, stellt der Kli­ma­wan­del dar. Eine Anpas­sungs­mög­lich­keit auf die sin­ken­den Nie­der­schlä­ge und die stei­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren stellt der Ein­satz neu­er Hop­fen­sor­ten dar. Dazu stell­te Anton Lutz die neue Sor­te „Titan“ vor, die ab die­sem Jahr in den Anbau geht. Mit weni­ger Was­ser­be­darf und Resi­sten­zen gegen­über bestimm­ten Krank­hei­ten soll die­se Sor­te eine Alter­na­ti­ve für die Pflan­zer im Hoch­al­pha­be­reich bieten.

Kathrin Lutz informiert über die Verbreitung der Verticillium-Welke

Kath­rin Lutz infor­miert über die Ver­brei­tung der Verticillium-Welke

In ihrer For­schungs­ar­beit wid­met sich Kath­rin Lutz nun schon seit eini­gen Jah­ren der Hop­fen­krank­heit „Ver­ti­cil­li­um-Wel­ke“, die durch einen Boden­pilz aus­ge­löst wird. Dabei tre­ten unter­schied­lich aggres­si­ve Vari­an­ten auf, die zu einem Total­aus­fall der ein­zel­nen Hop­fen­stöcke füh­ren kön­nen. Durch ver­schie­de­ne Ver­brei­tungs­we­ge bedroht die­ser Pilz gan­ze Bestän­de. Mit prak­ti­schen Tipps, wie dem rich­ti­gen Zwi­schen­frucht­an­bau, einer Rodung mit anschlie­ßen­der Anbau­pau­se, dem Umgang mit Reben­häck­seln oder einem Hygie­ne­kon­zept auf den Höfen kann die­ser Krank­heit begeg­net werden.

Abschlie­ßend prä­sen­tier­te Regi­na Obster die aktu­el­len Vor­ga­ben rund um den Pflan­zen­schutz und die Anwen­dungs­be­stim­mun­gen. Ein ein­ge­schränk­tes Ange­bot auf Sei­ten der Wirk­stof­fe in Ver­bin­dung mit inter­na­tio­nal unter­schied­li­chen Rück­stands­höchst­ge­hal­ten engt die­sen Bereich zuse­hends ein.

Im Anschluss an die Vor­trä­ge konn­ten sämt­li­che Fra­gen der gut besuch­ten Ver­an­stal­tung geklärt wer­den. Mit den neue­sten Infor­ma­tio­nen star­ten unse­re Hop­fen­pflan­zer in der Regi­on damit in ein neu­es Hopfenjahr.

Wolf­gang Jank