Son­der­aus­stel­lung „UNESCO-Welt­erbe in der Ukrai­ne“ in Bamberg

Ukraine Ausstellung
Ukraine Ausstellung Bildnachweis: Zentrum Welterbe Bamberg

Die Aus­stel­lung im Welt­erbe-Besuchs­zen­trum auf den Unte­ren Müh­len endet bald, und zwar am 28. Februar.

Min­de­stens 236 kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen sind den neue­sten Zah­len der UNESCO nach in dem bei­na­he ein Jahr andau­ern­den rus­si­schen Angriffs­krieg in der Ukrai­ne zer­stört oder beschä­digt wor­den. Die hohe Anzahl zeigt: an völ­ker­recht­lich bin­den­de Ver­trä­ge, die zum Kul­tur­gut­schutz im Krieg ver­pflich­ten, hält sich Russ­land nicht. Viel­mehr rich­tet sich der Krieg gezielt gegen die kul­tu­rel­le Iden­ti­tät der Ukrai­ne – und gefähr­det damit auch in hohem Grad die Orte, die zum UNESCO-Welt­erbe gehören.

Seit dem 25. Janu­ar 2023 ver­zeich­net die Ukrai­ne acht Welt­erbe­stät­ten. Der neue­ste Zuzug – die „Alt­stadt von Odes­sa“ – wur­de zeit­gleich mit sei­ner Ernen­nung in die Liste des gefähr­de­ten Mensch­heits­er­bes auf­ge­nom­men. Die­se im Rah­men einer Not­fall­sit­zung des UNESCO-Welt­erbe­ko­mi­tees getrof­fe­ne Ent­schei­dung ver­deut­licht die Gefähr­dung des kul­tu­rel­len Erbes im Krieg und die Not­wen­dig­keit, sei­ne Sicht­bar­keit zu erhöhen.

Aus­stel­lung fin­det reges Interesse

Sicht­bar­keit erhö­hen und Soli­da­ri­tät zei­gen ist auch das Ziel der Son­der­aus­stel­lung „UNESCO Welt­erbe in der Ukrai­ne“ im Trep­pen­haus des Welt­erbe-Besuchs­zen­trums auf den Unte­ren Müh­len, die seit dem 1. April 2022 die zum dama­li­gen Stand sie­ben Welt­erbe­stät­ten der Ukrai­ne vor­stellt. „Die Aus­stel­lung ist eine Ver­nei­gung vor der bedroh­ten kul­tu­rel­len Viel­falt der Ukrai­ne – und eine Geste der Soli­da­ri­tät“, so Patri­cia Alberth, schei­den­de Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe Bam­berg. „Denn Welt­erbe ist kein Tou­ris­mus­sie­gel, son­dern die Beru­fung auf gemein­sa­me, dem Frie­den ver­pflich­te­te Wer­te.“ Über das rege Inter­es­se, das die Aus­stel­lung natio­nal wie inter­na­tio­nal fand, freut sich das Team des Zen­trums Welt­erbe des­halb besonders.

Bis zum 28. Febru­ar 2023 haben Inter­es­sier­te noch die Mög­lich­keit, die Aus­stel­lung zu besu­chen. Wer selbst aktiv wer­den möch­te, kann mit­tels QR-Code zudem für den Kul­tur­gut­schutz in der Ukrai­ne spen­den. Eine wei­te­re Hil­fe für Geflüch­te­te in Bam­berg vor Ort bie­tet die stadt­ei­ge­ne Web­site https://​bam​berg​hilf​t​ukrai​ne​.de/.

Ermög­licht wur­de die Son­der­aus­stel­lung durch die „Denk-Mal-Stif­tung“ Bischberg/​Bamberg, die Agen­tur „h neun“ Ber­lin und „srg_​media“ Bam­berg. Die Bil­der kön­nen täg­lich zwi­schen 11 und 16 Uhr im Welt­erbe-Besuchs­zen­trum auf den Unte­ren Müh­len bei frei­em Ein­tritt besich­tigt wer­den. Füh­run­gen wer­den auf Anfra­ge noch bis zum 28. Febru­ar angeboten.

Info

In der Son­der­aus­stel­lung wer­den die­se, zum Stand 2022 sie­ben ukrai­ni­schen Welt­erbe­stät­ten prä­sen­tiert: Sophien­ka­the­dra­le und Höh­len­klo­ster Lawra Pet­schersk in Kiew, Histo­ri­sches Zen­trum von Lwiw, Geo­dä­ti­scher Bogen von Struve, Alte Buchen­wäl­der und Buchen­ur­wäl­der der Kar­pa­ten, Resi­denz der ortho­do­xen Metro­po­li­ten der Buko­wi­na und Dal­ma­ti­ens, Anti­ke Stadt in der tau­ri­schen Cher­so­nes und ihre Cho­ra sowie Holz­kir­chen der Kar­pa­ten. Die im Janu­ar 2023 in die Liste des Erbes der Mensch­heit hin­zu­ge­füg­te Alt­stadt von Odes­sa ist in der Son­der­aus­stel­lung nicht vertreten.