Gro­ßes Inter­es­se am Bür­ger­dia­log in der Bam­ber­ger Wunderburg

Beim Bürgerdialog in der Wunderburg führte Oberbürgermeister Andreas Starke (Mitte) gemeinsam mit Stadtbau-Geschäftsführer Veit Bergmann (dahinter) die Bürgerinnen und Bürger durch das Wohngebiet Ulanenpark, links Dieter Gramß, Vorsitzender Bürgerverein Wunderburg. Fotonachweis: Stadtarchiv Bamberg, Melina Knobloch
Beim Bürgerdialog in der Wunderburg führte Oberbürgermeister Andreas Starke (Mitte) gemeinsam mit Stadtbau-Geschäftsführer Veit Bergmann (dahinter) die Bürgerinnen und Bürger durch das Wohngebiet Ulanenpark, links Dieter Gramß, Vorsitzender Bürgerverein Wunderburg.Fotonachweis: Stadtarchiv Bamberg, Melina Knobloch

OB Star­ke und wei­te­re Ver­wal­tungs­ver­tre­ter haben ein offe­nes Ohr für die Bür­ger­schaft bei wich­ti­gen Stadtteilthemen

Gro­ßer Andrang und vie­le Fra­gen: Über 100 inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kamen zum Bür­ger­dia­log der Stadt Bam­berg in der Wun­der­burg, der nach der lan­gen Coro­na-Pau­se wie­der statt­fin­den konn­te. Vie­le The­men rund um Bahn­aus­bau, Ver­kehr und Schau­er-Gelän­de beschäf­tig­ten die Bür­ger­schaft. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke bedank­te sich beim Vor­sit­zen­den des Bür­ger­ver­eins Wun­der­burg, Die­ter Gramß, für die Ein­la­dung und signa­li­sier­te vor allem im Zusam­men­hang mit dem Bahn­aus­bau wei­ter­hin eng im Aus­tausch blei­ben zu wol­len: „Wir wer­den eine erneu­te öffent­li­che Ver­an­stal­tung mit den Fachäm­tern zur Pla­nung der Kreis­ver­keh­re orga­ni­sie­ren, bei der wir uns wunsch­ge­mäß auch den Detail­über­le­gun­gen wid­men“, so Star­ke. Die­ser Vor­schlag stieß auf gro­ße Zustim­mung unter den anwe­sen­den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern. Der OB hat ent­spre­chen­de Arbeits­auf­trä­ge bereits erteilt.

Vor der Aus­spra­che im Pfarr­saal Maria Hilf in der Wun­der­burg führ­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke gemein­sam mit Stadt­bau-Geschäfts­füh­rer Veit Berg­mann die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger durch das Wohn­ge­biet Ula­nen­park. Dort sind inzwi­schen 17 Fami­li­en in die neu gebau­ten Rei­hen­häu­ser ein­ge­zo­gen. Wei­te­re sie­ben Ein­hei­ten wer­den ab Herbst 2023 ver­mie­tet. Wei­te­re Bau­ab­schnit­te inklu­si­ve des neu­en Kin­der­gar­tens wer­den fol­gen. Die Brach­flä­che zwi­schen den Gebäu­den (Grün­lin­se) soll noch in die­sem Jahr begrünt werden.

Eben­so erfreu­lich: Die Teil­ge­ne­ral­sa­nie­rung der Wun­der­burg­schu­le, einem der älte­sten Schul­ge­bäu­de im Grund- und Mit­tel­schul­be­reich in Bam­berg, schrei­tet vor­an. „Die Sanie­rung der Schu­len in Bam­berg ist eine Mil­lio­nen-Auf­ga­be, Schritt für Schritt wol­len wir die Gebäu­de sanie­ren“, beton­te OB Star­ke. Dabei geht es nicht nur um die erfor­der­li­che Sanie­rung des Bestands: „Die Schul­ge­bäu­de tech­nisch fit zu machen fürs 21. Jahr­hun­dert, ist eine gro­ße Auf­ga­be und unser Ziel“, so Finanz­re­fe­rent Bert­ram Felix, der den Fort­gang der Arbei­ten skizzierte.

Dem­nach ist im Dezem­ber 2022 der erste Abschnitt der Fas­sa­de und des Dachs auf der Sei­te Holz­gar­ten­stra­ße abge­schlos­sen wor­den. Im Früh­jahr folgt dann die Fas­sa­de im Hof­be­reich. Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung stellt auch die Sanie­rung der Innen­räu­me dar: „Wir müs­sen erheb­li­che Sani­tär­sa­nie­run­gen vor­neh­men. Es wird alles bis auf den Roh­bau zurück­ge­baut, damit wir auch die Lei­tun­gen aus­tau­schen kön­nen“, so Felix. Die Haus­tech­nik wird kom­plett erneu­ert, die Beleuch­tung voll­stän­dig auf ener­gie­spa­ren­de LEDs umge­stellt. Außer­dem wird die Hei­zungs­an­la­ge mit einem Fern­wär­me­an­schluss ver­se­hen, um dem Ziel näher zu kom­men, den öffent­li­chen Gebäu­de­be­stand bis 2040 CO2-neu­tral zu machen. Ins­ge­samt wur­den vom Stadt­rat im Haus­halt für die Sanie­rung der Wun­der­burg­schu­le knapp 6,2 Mil­lio­nen Euro geneh­migt. Der­zeit lie­ge man mit 130.000 Euro unter die­sen Kosten, so Felix. Der Abschluss der Arbei­ten ist für 2025 vorgesehen.

Bahn­aus­bau bewegt die Bürgerschaft

Das The­ma mit den mei­sten Wort­mel­dun­gen des Abends war erwar­tungs­ge­mäß der Bahn­aus­bau mit dem Neu­bau der Eisen­bahn­über­füh­rung. Schließ­lich soll die Wun­der­burg wei­ter erreich­bar, aber eben­so ein attrak­ti­ves Quar­tier mit hoher Auf­ent­halts­qua­li­tät bleiben.

Die Kreu­zun­gen an der Bahn­un­ter­füh­rung Nürn­ber­ger und Geisfel­der Stra­ße bil­den im der­zei­ti­gen Zustand nicht alle Fahr­be­zie­hun­gen ab. „Des­halb haben wir ein Ver­lan­gen mit zwei Kreis­ver­keh­ren in das Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren ein­ge­bracht und dar­über eine Pla­nungs­ver­ein­ba­rung mit der DB Netz abge­schlos­sen“, erklär­te Chri­sti­an Treut­wein, Pro­jekt­lei­ter Bahn­aus­bau im städ­ti­schen Bau­re­fe­rat. Somit kön­ne unter ande­rem erreicht wer­den, dass alle, die am Ver­kehr teil­neh­men, ver­nünf­tig in die Wun­der­burg kom­men. Dabei wird nicht nur der Kfz‑, son­dern auch der Rad- und Fuß­gän­ger­ver­kehr berück­sich­tigt. Über das Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren will die Stadt dem Ver­lan­gen Nach­druck bei der Bahn verleihen.

Beden­ken, dass Grund­stücke für den Bau bean­sprucht wer­den könn­ten, räum­te Stadt­pla­nungs­amts­lei­ter Achim Wel­zel aus: „Der Gel­tungs­be­reich des Bebau­ungs­pla­nes konn­te im Lau­fe des Pro­zes­ses deut­lich redu­ziert wer­den – ins­be­son­de­re auch um angren­zen­de pri­va­te Teil­flä­chen.“ Ein­zig ein Bereich der heu­ti­gen Park­flä­chen des Bau­mark­tes an der Geisfel­der Stra­ße wird benö­tigt, doch auch hier führt die Stadt inten­si­ve Gesprä­che mit der Markt­füh­rung und den Gebäu­de­ei­gen­tü­mern, um zu einer Lösung zu kom­men. Der Wunsch der Wun­der­bur­ger Bevöl­ke­rung ist es, dass mög­lichst der Bau­markt im Quar­tier erhal­ten bleibt. Die­sem Wunsch will auch die Ver­wal­tung nach­kom­men. „Gemein­sam mit den Akteu­ren über­prü­fen wir aktiv und völ­lig ergeb­nis­of­fen alle Mög­lich­kei­ten und Alter­na­ti­ven“, so Wel­zel. Auch die Anwoh­ner der Obe­ren Schild­stra­ße müs­sen nicht befürch­ten, dass die Stra­ße wei­ter für den Ver­kehr geöff­net wird. Die Stadt­pla­nung hat das Ziel, die bis­lang vor­han­de­ne Erschlie­ßung auch zu sichern. OB Star­ke sag­te bei die­ser Gele­gen­heit zu, dass Details der Krei­sel-Pla­nun­gen bei einem wei­te­ren Ter­min mit den Fach­leu­ten bespro­chen wer­den können.

Schau­er-Gebäu­de: Fas­sa­den­ge­stal­tung noch offen

Vor­ge­stellt wur­de auch der Sach­stand bei der Revi­ta­li­sie­rung des ehe­ma­li­gen Schau­er-Gelän­des an der Nürn­ber­ger Stra­ße. Der Inve­stor, der das Gebäu­de zu einem Stu­den­ten­wohn­heim umbau­en will, hat die Bau­ge­neh­mi­gung erteilt bekom­men, aber noch kei­ne Geneh­mi­gung nach der Erhal­tungs­sat­zung. „Es geht nun dar­um, Lösun­gen zu fin­den und sich über die Fas­sa­den­ge­stal­tung zu eini­gen“, erklär­te Wel­zel. Wich­tig war den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, dass aus­rei­chend Park­plät­ze geschaf­fen wer­den. Beim Schau­er-Gelän­de ist jedoch der bau­ord­nungs­recht­li­che Stell­platz­nach­weis geführt – ange­sichts der zukünf­ti­gen Nut­ze­rin­nen und Nut­zer wur­de ein geson­der­ter Wert auf aus­rei­chen­de und qua­li­tät­vol­le Rad­ab­stell­mög­lich­kei­ten gelegt.