Weni­ger Eich­hörn­chen in Bamberg?

Seit drei Jah­ren sam­melt der BUND Natur­schutz mit Hil­fe von Bür­gern und Bür­ge­rin­nen Daten über Eich­hörn­chen. Über 45.300 Eich­hörn­chen wur­den in Bay­ern seit­dem gemel­det. Der Jah­res­ver­gleich zeigt, dass die Eich­hörn­chen­zah­len stark schwan­ken. Grün­de dafür gibt es vie­le. Das Pro­jekt läuft wei­ter, die besten Beob­ach­tungs­chan­cen hat man jetzt!

Im Früh­jahr 2020 star­te­te der BUND Natur­schutz das groß­an­ge­leg­te Citi­zen Sci­ence Pro­jekt „Eich­hörn­chen in Bay­ern“. Inter­es­sier­te kön­nen über eine App oder die BN-Web­sei­te mel­den, wann und wo sie Eich­hörn­chen ent­deckt haben. Bis heu­te kamen so über 35.500 Mel­dun­gen mit ins­ge­samt 45.300 Tie­ren zusam­men. Allein in Bam­berg wur­den seit Pro­jekt­start über 595 Tie­re gemel­det. „Das ist ein groß­ar­ti­ges Ergeb­nis und zeigt, dass sich vie­le Men­schen für Eich­hörn­chen begei­stern“, erklärt Chri­sti­an Luplow von der BN-Kreis­grup­pe Bam­berg. Bis­her jedoch schwan­ken die Zah­len extrem. „Das kann vie­le Grün­de haben. Die Wahr­schein­lich­keit ist aber hoch, dass Lebens­raum­ver­än­de­run­gen, Nah­rungs­eng­päs­se und die lan­gen Hit­ze­pe­ri­oden der letz­ten zwei Som­mer eine Mit­schuld tra­gen“, so Luplow. Grund­sätz­lich gilt: Eich­hörn­chen fol­gen dem Nah­rungs­an­ge­bot und die Tie­re brau­chen samen­tra­gen­de Bäu­me, um zu über­le­ben. „Der­zeit mel­den uns die Teil­neh­mer und Teil­neh­me­rin­nen ihre Beob­ach­tung über­wie­gend aus dem städ­ti­schen Gebiet, aus Gär­ten und Parkan­lan­gen. Gibt es dort durch lan­ge Trocken­pe­ri­oden kaum Nah­rung und Was­ser, wan­dern vie­le Jung- und Alt­tie­re ab. Nach drei Jah­ren Pro­jekt­lauf­zeit sind Inter­pre­ta­tio­nen aber schwie­rig. Gute Aus­sa­gen las­sen sich erst tref­fen, wenn wir über die näch­sten Jah­re hin­weg vie­le Daten aus allen Natur­räu­men erhal­ten und die­se dann mit­ein­an­der ver­glei­chen“, so Chri­sti­an Luplow.

Neue App noch in die­sem Jahr

Die Teil­nah­me am Pro­jekt soll noch­mals wei­ter ver­bes­sert wer­den. Des­halb plant der BN sei­ne Mel­de-App zu über­ar­bei­ten und die Daten­ab­fra­ge anzu­pas­sen. „Wir haben vie­le Rück­mel­dun­gen zu über­fah­re­nen Eich­hörn­chen bekom­men. Die­se Mel­de­op­ti­on gibt es bis­her nicht. Das möch­ten wir ger­ne ändern. Eben­so ist die Infor­ma­ti­on inter­es­sant, an wel­chen Orten frü­her häu­fig Eich­hörn­chen beob­ach­tet wur­den und heu­te nicht mehr. Wir brau­chen also auch die Mög­lich­keit, kei­ne Fun­de zu mel­den“, erklärt Luplow. Außer­dem denkt der BN über das Inte­grie­ren von stand­ort­ba­sier­ten Push-Mes­sa­ges nach, wel­che dar­an erin­nern sol­len, Eich­hörn­chen an Orten zu suchen, an denen Beob­ach­tun­gen feh­len – wie z.B. im Wald. Übri­gens: die beste Beob­ach­tungs­zeit ist jetzt! Die Bäu­me haben noch nicht aus­ge­trie­ben, die Kro­nen sind kahl. Idea­le Vor­aus­set­zun­gen für die Eichhörnchensuche.

Wei­ter­hin mitmachen

Hel­fen Sie dem BN Eich­hörn­chen-Daten zu erfas­sen, um her­aus­zu­fin­den, wie es den Tie­ren in Bay­ern geht und wie sie in unse­ren Städ­ten, Dör­fern und Wäl­dern zurecht­kom­men. Ziel ist es, mehr über ihre Ver­brei­tung zu erfah­ren und das Wis­sen über Ent­wick­lung und Zustand der Eich­hörn­chen-Popu­la­tio­nen zu verbessern.

Mehr Infos unter Eich­hörn­chen beob­ach­ten und mel­den – BUND Natur­schutz in Bay­ern e.V. (bund​-natur​schutz​.de).