Kul­tur­bo­den Hall­stadt: Eine Zwischenbilanz

Die Tribute-Band „Brothers in arms“, bestehend aus versierten Musiklehrern aus ganz Deutschland, hat sich dem Werk der „Dire Straits“ verschrieben, bringt aber auch eigene Variationen ein
Die Tribute-Band „Brothers in arms“, bestehend aus versierten Musiklehrern aus ganz Deutschland, hat sich dem Werk der „Dire Straits“ verschrieben, bringt aber auch eigene Variationen ein, Bild: Kulturboden Hallstadt
„Frontm3n“ gelten aus die „britischen Eagles“, die drei Musiker lernten sich als Backgorund-Sänger von Cliff Richard kennen, ehe sich ihre Wege trennten und sie als Frontmänner von „The Sweet“, „10cc“, „Sailor“, „Smokie“ und „The Hollies“ zu weltweitem Ruhm gelangten.

„Frontm3n“ gel­ten aus die „bri­ti­schen Eagles“. Bild: Kul­tur­bo­den Hallstadt

Vor den Toren der Welt­kul­tur­er­be-Stadt Bam­berg spielt sich Wun­der­sa­mes ab. Es spie­len Thea­ter­grup­pen und Bands vor mitt­ler­wei­le vol­lem Haus. Der Kul­tur­bo­den in Hall­stadts Mit­te hat sich zum Musen­tem­pel und Anzie­hungs­punkt für Kul­tur­freun­de aus ganz Fran­ken, Thü­rin­gen und Sach­sen ent­wickelt. Der Inha­ber, Wolf­gang Heyder vom Ver­an­stal­tungs­ser­vice Bam­berg: „ Der Laden macht mir rich­tig Spaß.“ Kein Wun­der: Immer öfter ver­mel­det sein Büro in Pödel­dorf schon Wochen vor dem Gast­spiel „aus­ver­kauft“. Bei 400 Sitz­plät­zen und etwas mehr Besu­chern, wenn der Saal unbe­stuhlt bleibt. So in den näch­sten Wochen bei Hanu­ta Gon­za­les, Lisa Eckardt, bei einer Queen-Tri­bu­te-Band und für Wolf­gang Reichmann’s Fast­pre­digt wur­de schon ein zwei­ter Abend ins Pro­gramm genom­men. „Bei der Beat­les-Tri­bu­te-Band, bei May­be­pop und Wolf­gang Buck oder Axel Hacke wer­den wir auch voll“, ist sich Geschäfts­füh­re­rin Gaby Heyder sicher, die Vor­ver­kaufs­zah­len im Blick. Zuletzt lock­ten so TV-bekann­te Künst­ler wie Ingo Appelt, Djan­go Asül oder Chri­sti­an Ehring.

„Echoes“ ist eine deutsche Formation um den in Heroldsbach lebenden Gitarristen Oliver Hartmann, die Pink-Floyd-Klassiker, in Akustik-Version und mit Streichern auf die Bühne bringt.

„Echo­es“ ist eine deut­sche For­ma­ti­on um den in Herolds­bach leben­den Gitar­ri­sten Oli­ver Hart­mann, die Pink-Floyd-Klas­si­ker, in Aku­stik-Ver­si­on und mit Strei­chern auf die Büh­ne bringt. Bild: Kul­tur­bo­den Hallstadt

Wor­auf füh­ren sie die­sen stark gestie­ge­nen Zuspruch zurück? „Wir haben fürs Weih­nachts­ge­schäft unge­mein viel in Wer­bung inve­stiert – auf allen denk­ba­ren Kanä­len. Allein unser News­let­ter ver­zeich­net schon über 600 Abon­nen­ten. Seit Weih­nach­ten hat sich viel ins Posi­ti­ve ver­än­dert. Immer mehr neue Leu­te sehen die tol­le Loca­ti­on – und kom­men wie­der, um sich einen ver­gnüg­li­chen Abend zu machen.“

Wel­che Wer­be-Kanä­le künf­tig den größ­ten Erfolg ver­spre­chen, wird aktu­ell mit einer Besu­cher-Umfra­ge eva­lu­iert. Wer in den näch­sten Wochen beim Besuch im Kul­tur­bo­den einen Fra­ge­bo­gen aus­füllt, erhält einen Geträn­ke­gut­schein über zwei Euro.

Ein Aspekt des Erfolgs: die gro­ße Band­brei­te. „Wir haben jeden Abend ein ande­res Publi­kum“, hat Wolf­gang Heyder ana­ly­siert. Waren es beim Bou­le­vard-Thea­ter „Sekt and the city“ zuletzt fast nur Frau­en, kamen zu den Fuß­ball-Exper­ten der „Elf Freun­de“ fast nur Män­ner. Die Mischung macht’s: Kaba­rett, Come­dy, Lie­der­ma­cher, Lesun­gen, Klein­kunst, loka­le Cover­bands (wie „Revol­ver“ zuletzt und bald „Schweins­ohr-Sel­ec­tion“) und als neu­es Zug­pferd die Tri­bu­te-Bands, also Grup­pen, die sich aus­schließ­lich dem Werk einer bekann­ten Rock-Iko­ne wid­men. Eine Dire-Straits-Tri­bu­te­band lock­te jüngst Besu­cher bis aus Würz­burg, Nürn­berg, Regens­burg, aus Thü­rin­gen und Sach­sen an. Beim bereits ver­ein­bar­ten Daka­po wird es kei­ne Voll-Bestuh­lung mehr geben, die mei­sten der Rock­ol­dies woll­ten sich bewegen.

„Frontm3n“ gelten aus die „britischen Eagles“, die drei Musiker lernten sich als Backgorund-Sänger von Cliff Richard kennen, ehe sich ihre Wege trennten und sie als Frontmänner von „The Sweet“, „10cc“, „Sailor“, „Smokie“ und „The Hollies“ zu weltweitem Ruhm gelangten. Doch der ist ihnen nicht zu Kopf gestiegen, sondern stellen sich nach jedem Konzert unkompliziert den Fans, wie im Foyer des Kulturbodens auch.

„Frontm3n“ gel­ten aus die „bri­ti­schen Eagles“, die drei Musi­ker lern­ten sich als Back­gor­und-Sän­ger von Cliff Richard ken­nen, ehe sich ihre Wege trenn­ten und sie als Front­män­ner von „The Sweet“, „10cc“, „Sail­or“, „Smo­kie“ und „The Hol­lies“ zu welt­wei­tem Ruhm gelang­ten. Doch der ist ihnen nicht zu Kopf gestie­gen, son­dern stel­len sich nach jedem Kon­zert unkom­pli­ziert den Fans, wie im Foy­er des Kul­tur­bo­dens auch. Bild: Kul­tur­bo­den Hallstadt

Die Idee mit den Tri­bu­te-Bands muss­te Wolf­gang Heyder gegen Beden­ken sei­ner Ehe­frau erst durch­set­zen, um sie zu über­zeu­gen: „Mitt­ler­wei­le bie­ten sich die Bands von selbst an, weil sie hör­ten, wel­che enor­me Reso­nanz ihre Kol­le­gen erfuh­ren.“ Über­haupt hat sich das Flair des Kul­tur­bo­dens her­um­ge­spro­chen: „Vie­le Agen­tu­ren wol­len ihre Künst­ler bei uns plat­zie­ren“, freut sich Gaby Heyder dar­über, dass der „ihre Hal­le“ nicht nur an Wochen­en­den bespielt wird. Und wenn so groß­ar­ti­ge Bands wie die bri­ti­schen „Frontm3n“ an einem Diens­tag den Saal voll machen, ergibt sich eine Win-Win-Situa­ti­on für Besu­cher und Ver­an­stal­ter. Gro­ße Namen von Musi­kern, die in der gan­zen Welt tou­ren, im klei­nen Hallstadt.

So kommt auch die bri­ti­sche Eagles-Tri­bu­te-Band, die im ver­gan­ge­nen Jahr den Besu­cher in Eksta­se ver­setz­te (aus­schließ­lich besetzt mit Back­ground-Musi­kern von Welt­stars) im Herbst wie­der. Eben­so sind Wie­der­ho­lungs­ter­mi­ne mit „Aus­tro-Pop“ und „Brot­hers in arms“ schon fixiert, was auch für mit Djan­go Asül gilt. „Die Künst­ler sind mit dem Kul­tur­bo­den sehr zufrie­den, mit der guten Büh­ne, dem Ser­vice, der Aku­stik, der vor­han­de­nen Light­show dem Mann am Misch­pult und kön­nen ohne gro­ßen Pro­duk­ti­ons­auf­wand anrei­sen, weil die Tech­nik schon vor­han­den ist“, fasst Wolf­gang Heyder die Rück­mel­dun­gen aus der Künst­ler­ka­bi­ne zusammen.

Die Tribute-Band „Brothers in arms“, bestehend aus versierten Musiklehrern aus ganz Deutschland, hat sich dem Werk der „Dire Straits“ verschrieben, bringt aber auch eigene Variationen ein

Die Tri­bu­te-Band „Brot­hers in arms“. Bild: Kul­tur­bo­den Hallstadt

Im ach­ten Jahr der frucht­ba­ren Koope­ra­ti­on von Stadt Hall­stadt und Ver­an­stal­tungs­ser­vice Bam­berg hat sich der von Anfang an ange­peil­te Zuspruch ein­ge­stellt. Und auch eine Kar­ten­vor­ver­kaufs­stel­le in Hall­stadt selbst wird ange­strebt. „Ein nie­der­schwel­li­ges Ange­bot“, wie die Heyders hof­fen. Denn: Wei­te­re gro­ße Namen haben sich bereits für Hall­stadt angekündigt.