Sonn­tags­ge­dan­ken: Das Salz der Erde

Symbolbild Religion

In der Kir­che ohne Weihen,
gibt es sie: die Mehr­zahl – Laien.
Er darf sit­zen in der Reihe,
er muss zuhö­ren: Der Laie.
Doch ab und zu, da darf er ’s wagen,
einen vor­ge­schrie­be­nen Satz zu sagen,
auch soll­te er nicht zu viel denken,
das tun für ihn die, die ihn und die Kir­che lenken,
zu deren Wor­te, den oft lahmen,
hat er gläu­big nur zu sagen: „Amen“.
Doch man­cher darf dann schrei­ten zur Tat
– im Pfarrgemeinderat.
Da sitzt er dann und darf erraten,
wel­che Überraschungstaten
im gott­ge­weih­ten Rat,
der Kle­rus längst beschlos­sen hat.

Lie­be Freunde,

so schrieb ich ein­mal in einer Faschings­büt­ten­pre­digt. Viel­leicht neh­me ich sie ja noch ein­mal her­vor; an Fasching.

Was im Grun­de sehr humor­voll ist, hat lei­der auch einen bit­te­ren Bei­geschmack: Denn es stimmt doch wirk­lich, dass er sit­zen darf, der Laie; in der Reihe.

Und doch nennt Chri­stus die Jün­ger und uns alle: „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“. Das meint er nicht abwer­tend, weil Salz ja so gün­stig wäre. Denn es ist wert­voll und wich­tig. Das Salz ver­leiht unse­ren Spei­sen Geschmack.

Und so kann auch jede und jeder in unse­rer Gesell­schaft und Kir­che zu einem beson­de­ren Geschmack bei­tra­gen, weil jede und jeder ein­zig­ar­tig und wich­tig ist für uns alle. Jeder hat sei­ne Talen­te und Fähig­kei­ten sowie sei­ne Stär­ken. Damit kann jede und jeder unse­rer Gesell­schaft und auch unse­rer Kir­che Geschmack ver­lei­hen, wenn sie und er sich einbringen.

Kei­ner kann alles und kei­ner kann nichts. Aber wenn wir alle uns ein­bräch­ten, was für ein Leben könn­ten wir in unse­rer Welt und Kir­che haben? Wenn jeder sich ein­bräch­te, mit wel­chem Geschmack könn­ten wir Welt und Kir­che wür­zen und so die Welt zum Bes­se­ren füh­ren und Kir­che im Sin­ne Jesu Chri­sti gestalten?
Des­we­gen ist jede und jeder wich­tig. Aber das gilt im Grun­de für alle Berei­che unse­res Lebens. Jeder kann ein wenig Wür­ze ins Leben bringen.

Des­we­gen wün­sche ich Ihnen allen nicht nur ganz viel Mut, Ihr Licht wirk­lich nicht unter den Schef­fel zu stel­len, son­dern auf den Leuch­ter, damit es alle sehen. Trau­en Sie sich, denn Sie sind ganz wich­tig und ganz viel wert. Es müs­sen dabei nicht ein­mal die ganz gro­ßen Taten sein.

Ich wün­sche Ihnen aber auch, dass man alle Ihre Talen­te und Fähig­kei­ten schätzt und wür­digt, damit nie irgend­et­was, geschwei­ge denn ein­fach alles, als selbst­ver­ständ­lich hin­ge­nom­men wird.

„Wenn wir alle zusam­men weben,
wird für Kir­che und Welt wie­der neu­es Leben.“

Des­we­gen trau­en Sie sich ruhig, Ihre Talen­te und Fähig­kei­ten ein­zu­brin­gen. Sie kön­nen mehr, als Sie sich viel­leicht zutrauen.
Sie sind ein­zig­ar­tig, wich­tig und wertvoll!

Las­sen Sie sich von nie­man­dem etwas ande­res einreden!

Einen guten Sonn­tag wün­sche ich Ihnen und pas­sen Sie gut auf sich auf.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen