24 Asyl­be­wer­ber kom­men nach Waischenfeld

Schon ab dem 15. Febru­ar sol­len nach Infor­ma­tio­nen des Wai­schen­fel­der Bür­ger­mei­sters Tho­mas Thiem (CSU) bis zu 24 geflüch­te­te Per­so­nen aus Syri­en und even­tu­ell einem wei­te­ren Dritt­staat in das schicke Fach­werk­haus in der Haupt­stra­ße 3 ein­zie­hen. Mit­ten in der Wai­schen­fel­der Innen­stadt zwi­schen der Metz­ge­rei Kel­ler und dem Ate­lier Kahla. Thiem hat­te von den Pla­nun­gen des Land­rats­amts Bay­reuth erst am Mitt­woch die­ser Woche erfahren.

Das Fachwerkhaus in der Hauptstraße 3. Foto: Thomas Weichert

Das Fach­werk­haus in der Haupt­stra­ße 3. Foto: Tho­mas Weichert

Das Land­rats­amt hat dar­auf­hin zusam­men mit der Stadt eine Infor­ma­ti­ons­ver­samm­lung für den 9. Febru­ar um 19 Uhr in der Sport- und Bür­ger­hal­le ange­setzt bei der Land­rat Flo­ri­an Wie­demann (FW), Bür­ger­mei­ster Tho­mas Thiem, der neue Haus­ei­gen­tü­mer Franz Horn, der Geschäfts­füh­rer der Horn-GmbH in Rau­he­ne­brach ist und dann auch der Betrei­ber der Asyl­un­ter­kunft sein wird, sowie Mit­ar­bei­ter des Land­rats­amts Rede und Ant­wort ste­hen wer­den. Thiem erwar­tet ein gro­ßes Inter­es­se der Bevöl­ke­rung und vie­le Fragen.

Wie Land­rats­amts-Pres­se­spre­che­rin Karen Gör­ner-Güt­ling auf Anfra­ge mit­teilt, wer­de es sich dabei um eine öffent­li­che Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung han­deln, um alle inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, ins­be­son­de­re die Nach­bar­schaft der geplan­ten Unter­kunft, dar­über zu infor­mie­ren, was vor­ge­se­hen ist. Trans­pa­renz und Offen­heit sei den Ver­ant­wort­li­chen im Land­rats­amt ein gro­ßes Anlie­gen. Die unter­zu­brin­gen­den Per­so­nen, ihre Ver­sor­gung und die Sicher­heit aller wer­den The­men der Ver­an­stal­tung sein, so Gör­ner-Güt­ling. Wel­che Per­so­nen aus wel­chen Her­kunfts­län­dern kom­men wer­den, müs­se jedoch noch mit der Regie­rung von Ober­fran­ken abge­stimmt wer­den. Dies soll dann bei der Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung bekannt gege­ben werden.

Die Eig­nung der Räum­lich­kei­ten für die geplan­te Unter­kunft wur­den sei­tens des Land­rats­amts bereits geprüft. Der Eigen­tü­mer hat­te sich dem Land­rats­amt als Betrei­ber einer Asyl­be­wer­ber­un­ter­kunft in die­sem Objekt selbst angeboten.

Der Wai­schen­fel­der Bür­ger­mei­ster Tho­mas Thiem hält die­ses Objekt nicht als ide­al für eine Asyl­un­ter­kunft mit­ten im Zen­trum eines Tou­ri­sten­städt­chens. Dar­auf habe er bereits wäh­rend eines Gesprächs mit dem Land­rat hin­ge­wie­sen. Das Haus, ein­ge­zwängt in die Häu­ser­fron­ten der histo­ri­schen Innen­stadt, habe außen her­um kei­nen Frei­raum oder Gar­ten. Die Men­schen kön­nen sich somit nur im Gebäu­de auf­hal­ten. Ihm wur­de jedoch inzwi­schen ver­spro­chen das in den Anker­zen­tren Asyl­su­chen­de aus­ge­wählt wer­den sol­len, die auch nach Wai­schen­feld pas­sen. Dem Land­kreis Bay­reuth wer­den Asly­su­chen­de aus den Anker­zen­tren Bam­berg und Schwein­furt zuge­wie­sen. Nach Thiems bis­he­ri­gen Infor­ma­tio­nen sol­len die Asyl­su­chen­den vor­erst etwa ein Jahr in Wai­schen­feld blei­ben. Wie Thiem erklärt habe er als Bür­ger­mei­ster dar­auf kei­ner­lei Ein­fluss. Ihm sei­en die Hän­de gebun­den. Auch der Land­rat und das Land­rats­amt sind nur aus­füh­ren­de Organe.

Thiem ver­steht die Sor­gen und Äng­ste sei­ner Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Er hofft das aner­kann­te Flücht­lin­ge nach Wai­schen­feld kom­men die auch eine Arbeits­er­laub­nis haben. Denn es sei nicht gut wenn die Men­schen den gan­zen Tag in dem rela­tiv klei­nen Gebäu­de hocken müss­ten und nichts zu tun hät­ten. Seit etli­chen Wochen wer­den ins­be­son­de­re den Land­krei­sen in Bay­ern von den Regie­run­gen regel­mä­ßig Asyl­be­wer­ber zur Unter­brin­gung zuge­wie­sen. Grund­la­ge hier­für ist eine fest­ge­leg­te Auf­nah­me­quo­te. Im bun­des­wei­ten Rah­men liegt Bay­ern bezüg­lich der Erfül­lung die­ser Quo­te noch recht weit hin­ten, inner­halb Ober­fran­kens ist der Land­kreis Bay­reuth mit erst rund 70 Pro­zent Erfül­lung noch deut­lich in der Pflicht. Der Land­kreis Bay­reuth ist recht­lich ver­pflich­tet, wei­te­re Asyl­be­wer­ber auf­zu­neh­men. Hier­bei ist der Land­kreis ent­schei­dend auf die Mit­hil­fe der Gemein­den, der Bür­ger­mei­ste­rin­nen und Bür­ger­mei­ster sowie der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, ange­wie­sen. Der Land­kreis bit­tet daher ein­dring­lich um Unter­stüt­zung bei der Suche nach Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten. Die­se gro­ße Her­aus­for­de­rung sei nur gemein­sam zu bewäl­ti­gen, teilt Gör­ner-Güt­ling wei­ter mit.