Abschieds­got­tes­dienst für Pfar­rer Oli­ver Schütz in Kirchehrenbach

Pfarrer Schütz vor dem Altar in der Kirche St. Bartholomäus Kirchehrenbach. (Foto: Josef Gebhardt)
Pfarrer Schütz vor dem Altar in der Kirche St. Bartholomäus Kirchehrenbach. (Foto: Josef Gebhardt)

Nach acht gemein­sa­men Jah­ren hieß es am Sonn­tag, 29. Janu­ar, Abschied zu neh­men von Pfar­rer Oli­ver Schütz von den bis­he­ri­gen Pfar­rei­en Kirch­eh­ren­bach, Leu­ten­bach und Wei­lers­bach mit den dazu­ge­hö­ren­den Filia­len in Rei­fen­berg, St Moritz und Mit­te­leh­ren­bach. Mit den Mini­stran­ten aus allen Pfar­rei­en erfolg­te der fei­er­li­che Ein­zug in die Pfarr­kir­che St. Bar­tho­lo­mä­us. Der Dank­got­tes­dienst erfolg­te gemein­sam mit lei­ten­dem Pfar­rer Flo­ri­an Stark, Pfar­rer Micha­el Geh­ret, sei­nem Nach­fol­ger, Pfarr­vi­kar Tho­mas Mut­tam und Pater Dani­el Bara. Mit dabei war auch Pfar­rer Hans Lyer aus Bam­berg, wel­cher Pfar­rer Schütz in den ver­gan­ge­nen Mona­ten beglei­tet hat­te und auch die Pre­digt bei die­sem Got­tes­dienst über­nom­men hatte.

Pfar­rer Schütz ging in sei­ner Begrü­ßung noch­mals auf sei­ne gesund­heit­li­che Situa­ti­on in den ver­gan­ge­nen Mona­ten ein. Er bedank­te sich bei allen, die mit ihm in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in den Pfarr­ge­mein­den zusam­men­ge­ar­bei­tet und ihn unter­stützt hatten.

In sei­ner Pre­digt erin­ner­te Pfar­rer Lyer dar­an, dass er vor gut einem hal­ben Jahr schon ein­mal hier gestan­den und die Got­tes­dienst­be­su­cher dar­über infor­miert hat­te, dass es sich um ein gutes Zei­chen hand­le, wenn sich jemand auf den Weg mache, um wie­der gesund zu wer­den. Dies sei das gute Recht eines jeden und sei­ne Auf­ga­be sei es, Prie­ster und Dia­ko­ne dabei zu unterstützen.

In der Spra­che des heu­ti­gen Evan­ge­li­ums heißt es da u. a. „Selig seit ihr“, denn die­se Ansa­ge gilt denen, die Hil­fe brau­chen, sprich den Armen, den Trau­ern­den, denen, die kei­ne Gewalt anwen­den und die sich für Gerech­tig­keit ein­set­zen. Die­se Zusa­ge Jesu, sei­ne Zuwen­dung und Barm­her­zig­keit aus der Berg­pre­digt gehört in die Mit­te der Ver­kün­di­gung des Jesus von Naza­reth. „Auch als Prie­ster war es dein Anlie­gen, dies zu leben und zu ver­kün­den“, so Lyer an Pfar­rer Schütz.

Pfar­rer Schütz´ acht­jäh­ri­gem Dienst in den Pfarr­ge­mein­den gebührt gro­ßer Dank, denn Eucha­ri­stie­fei­er ist Dank­sa­gung für Dich und Dank an Gott, des­sen Prä­senz wir unter Brot und Wein feiern.

Pfar­rer Lyer nutz­te auch die Gele­gen­heit, auf die Schwie­rig­kei­ten hin­zu­wei­sen, wel­che die gesam­te Kir­che gegen­wär­tig betrifft. Der ursprüng­li­che Begriff „Gemein­de“ ver­schwin­det immer mehr, da in vie­len Fäl­len nur noch von Struk­tu­ren, Seel­sor­ge- und Ver­wal­tungs­ein­hei­ten gespro­chen wird. Die immer weni­ger wer­den­den Prie­ster zer­rei­ßen sich immer mehr und gehen dem Burn­out ent­ge­gen. Eben­so bleibt die Got­tes­sehn­sucht der Men­schen auf der Strecke.

Ange­sichts des Krie­ges in der Ukrai­ne griff Lyer den Satz aus der Berg­pre­digt auf: “Selig die Frie­den stif­ten“. Es ist zwar klar, dass wir dem Aggres­sor Gren­zen auf­zei­gen müs­sen. Doch wer redet der­zeit von Frie­dens­ar­beit in der Kir­che. Er berich­te­te dabei von einem Brief, den die Maria Ward­schwe­stern aus ihrer Ordens­nie­der­las­sung in Kiew erhal­ten haben. Es ist nur Strom über einen Gene­ra­tor erhält­lich oder Ker­zen­re­ste wer­den zu neu­en Ker­zen ver­ar­bei­tet, damit Sol­da­ten an der Front Weih­nach­ten fei­ern konn­ten oder auch etwas Was­ser erwär­men können.

„Im Namen der Pfarr­ge­mein­de­rä­te und Kir­chen­ver­wal­tun­gen aus den Pfar­rei­en Kirch­eh­ren­bach, Leu­ten­bach und Wei­lers­bach und den Filia­len müs­sen wir uns heu­te von unse­rem lang­jäh­ri­gen Pfar­rer Oli­ver Schütz offi­zi­ell ver­ab­schie­den“, so der Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­de Basti­an Holz­schuh aus Kirch­eh­ren­bach, zusam­men mit sei­nen Kol­le­gin­nen Bar­ba­ra Stähr aus Wei­lers­bach und Ruper­ta Schramm aus Leutenach.

„Auch wenn ich mich noch gut an dei­ne Ein­füh­rung hier erin­nern kann“, so Holz­schuh wei­ter, „kön­nen wir heu­te schon wie­der auf acht Jah­re zurück­blicken, in denen du in Kirch­eh­ren­bach und Wei­lers­bach – und seit letz­tem Jahr auch in Leu­ten­bach – gewirkt hast.“

„In die­sem Zeit­raum“, so Holz­schuh wei­ter, „fiel lei­der auch die Coro­na-Pan­de­mie, deren Aus­maß wir zu Beginn noch nicht erah­nen konn­ten und die uns allen viel abver­langt hat. Wir sind dank­bar für die vie­len Got­tes­dien­ste, die wir zusam­men fei­ern konn­ten, ins­be­son­de­re an unse­ren Hoch­fe­sten, aber auch in Göß­wein­stein an unse­ren Wall­fahrts­ta­gen, den Pfarr­fahr­ten oder Kon­zer­ten. Vie­les hast du ermög­licht, soweit dies umsetz­bar war, in guter Zusam­men­ar­beit mit allen Betei­lig­ten. Wir wün­schen Dir für dei­nen wei­te­ren Lebens­weg alles erdenk­lich Gute und vor allem Got­tes rei­chen Segen und sagen herz­lich Vergelt´s Gott für dein Wir­ken in unse­ren Pfarr­ge­mein­den! Als Geschenk haben wir einen Korb zusam­men­ge­stellt, der hei­mi­sche Pro­duk­te aus allen drei Pfarr­ge­mein­den beinhaltet.“

Die Mini­stran­ten aus Kirch­eh­ren­bach und Wei­lers­bach bedank­ten sich für die gute Zusam­men­ar­beit und die vie­len ver­schie­de­nen Got­tes­dien­ste, aber auch das offe­ne Ohr bei Fra­gen und Pro­ble­men. Unver­ges­sen sind auch die gemein­sa­men Aus­flü­ge und Veranstaltungen.

Als lei­ten­der Pfar­rer dank­te Pfar­rer Flo­ri­an Stark für acht­jäh­ri­ge seel­sorg­li­che Tätig­keit in den drei Pfarr­ge­mein­den, sowie in unse­ren Seel­sor­ge­be­rei­chen „Ehren­bürg“ bzw. jetzt „Frän­ki­sche Schweiz“ sowie im Deka­nat. Er dank­te auch für sei­ne Mit­ar­beit im Team und mit­brü­der­li­che Gemein­schaft. Pfar­rer Schütz erhält ab Febru­ar einen seel­sor­ger­li­chen Auf­trag im Seel­sor­ge­be­reich Stei­ger­wald. Hier­für und für die wei­te­re Zukunft wünsch­te er ihn Gesund­heit und Got­tes Segen.

Anschlie­ßend waren alle Got­tes­dienst­be­su­cher zur Begeg­nung ins Pfarr­heim eingeladen.Dort bedank­ten sich Anton Den­ner­lein für die Gemein­de Wei­lers­bach, Bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Kraft für die Gemein­de Leu­ten­bach und 2. Bür­ger­mei­ster Micha­el Knör­lein für die Gemein­de Kirch­eh­ren­bach bei Pfar­rer Schütz für sei­nen seel­sorg­li­chen Ein­satz in den Pfarr­ge­mein­den und erwähn­ten, dass er stets den Kon­takt zur Bevöl­ke­rung gesucht hat und bei vie­len Gele­gen­hei­ten prä­sent war. Dabei waren die ver­gan­ge­nen Jah­re durch die Coro­na­ein­schrän­kun­gen kei­ne leich­te Zeit, um ein akti­ves Gemein­de­le­ben zu gestal­ten. Natür­lich gab es aus den drei Gemein­den für den schei­den­den Pfar­rer ein Abschieds­ge­schenk mit auf den Weg. Zur Erin­ne­rung und Doku­men­ta­ti­on für die Nach­kom­men bat Micha­el Knör­lein um einen Ein­trag ins Gol­de­ne Buch der Gemein­de Kirch­eh­ren­bach. Beim Emp­fang im Pfarr­heim gab es noch Gele­gen­heit, sich per­sön­lich zu ver­ab­schie­den und sich bei Geträn­ken und Gebäck an so man­che per­sön­li­che Begeg­nung zu erinnern.