Güter­bahn­hof Kulm­bach: Orts­ter­min mit dem Denkmalamt

Im Bild Oberbürgermeister Ingo Lehmann (Mitte) zusammen mit Dr. Lena Grüner und Dr. Detlef Knipping vom Landesamt für Denkmalpflege sowie (von links) Michael Senar und Stefan Schelter von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Kulmbach. Foto: Stadt Kulmbach
Im Bild Oberbürgermeister Ingo Lehmann (Mitte) zusammen mit Dr. Lena Grüner und Dr. Detlef Knipping vom Landesamt für Denkmalpflege sowie (von links) Michael Senar und Stefan Schelter von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Kulmbach. Foto: Stadt Kulmbach

Bei einem Orts­ter­min am ehe­ma­li­gen Kulm­ba­cher Güter­bahn­hof hat sich das Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge am Mitt­woch ein umfas­sen­des Bild von dem Gebäu­de gemacht. Ober­bür­ger­mei­ster Ingo Leh­mann bedank­te sich für die Mühe und die schnel­le Ant­wort auf sei­ne Bit­te. Vor rund zwei Wochen hat­te Ingo Leh­mann Kon­takt mit dem Lan­des­amt auf­ge­nom­men. Ziel ist es, eine denk­mal­pfle­ge­ri­sche Exper­ti­se zu erhal­ten. „Das Gebäu­de des ehe­ma­li­gen Güter­bahn­hofs gehört aktu­ell nicht zu der umfang­rei­chen Liste der Bau­denk­mä­ler in Kulm­bach“, sagt der OB. Er will Klar­heit dar­über, ob der Güter­bahn­hof erhal­tens­wert ist.

„Wir wol­len auch den Hin­wei­sen aus der Bevöl­ke­rung Rech­nung tra­gen“, betont Leh­mann. Vie­le Men­schen hat­ten sich dafür aus­ge­spro­chen, den im Jahr 2021 gemein­sam von Frei­staat Bay­ern, Uni­ver­si­tät Bay­reuth und Stadt Kulm­bach beschlos­se­nen Abriss zu über­den­ken. „Wir wer­den sehen, wie das Ergeb­nis aus­sieht und dann auf der Grund­la­ge die­ser Exper­ti­se unser wei­te­res Vor­ge­hen mit unse­ren Part­nern, dem Frei­staat Bay­ern und der Uni Bay­reuth, abspre­chen.“ Wann die Ergeb­nis­se der Prü­fung vor­lie­gen, steht noch nicht fest.

Der Frei­staat Bay­ern wird die Fakul­tät VII Lebens­wis­sen­schaf­ten: Lebens­mit­tel, Ernäh­rung und Gesund­heit der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf dem Güter­bahn­hofs­ge­län­de ansie­deln und braucht hier­für genü­gend Platz. Dar­über hin­aus ist das Are­al rund um die Alte Spin­ne­rei heu­te schon ver­kehrs­tech­nisch über­la­stet. Dies haben auch Ver­kehrs­gut­ach­ten ein­drück­lich bestä­tigt. Aus die­sem Grund lau­fen die kon­kre­ten Pla­nun­gen für eine Ver­kehr­stan­gen­te ent­lang die­ses Bereichs, die unter ande­rem auch als Erschlie­ßung des Cam­pus-Gelän­des die­nen soll. Uni­ver­si­tät und Stadt Kulm­bach bemü­hen sich wei­ter­hin gemein­sam dar­um, das Pro­jekt zügig voranzubringen.

Hin­ter­grund­in­for­ma­ti­on:

Die Vor­tei­le die­ser Tan­gen­te, wel­che im Übri­gen bereits im Inte­grier­ten städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lungs­kon­zept (ISEK) aus dem Jahr 2009 vor­ge­schla­gen wird, sind viel­fäl­tig: Die Ver­kehrs­strö­me wer­den aus dem sen­si­blen Innen­stadt­be­reich her­aus­ge­hal­ten, der Cam­pus kann voll­stän­dig an die Tan­gen­te ange­schlos­sen wer­den und die Kreu­zung vor dem Ein­kauf­zen­trum „fritz“ wird deut­lich weni­ger bean­sprucht, was auch que­ren­den Fahr­rad­fah­rern und Fuß­gän­gern ent­ge­gen­kommt. Auch groß­räu­mig wird es zu Ver­bes­se­run­gen der Ver­kehrs­si­tua­ti­on kom­men: Besu­che­rin­nen und Besu­cher der Stadt wer­den durch eine kla­re Ver­kehrs­füh­rung in die Innen­stadt gelei­tet und Stra­ßen­räu­me, die bis­lang stark durch den von der „fritz“-Kreuzung kom­men­den Ver­kehr in Anspruch genom­men wer­den (z. B. Har­den­berg-Stra­ße oder Pesta­loz­zi-Stra­ße), kön­nen lang­fri­stig zugun­sten von allen Ver­kehrs­teil­neh­mern, den Anwoh­nern und allen vor­an auch den dort unter­ge­brach­ten Schul- und Kin­der­gar­ten­kin­dern ent­la­stet werden.

Die geplan­te Tan­gen­te soll von der Hein­rich-von-Ste­phan-Stra­ße zunächst par­al­lel zu den Bahn­schie­nen ver­lau­fen, bis sie im Bereich der Fir­ma IRE­KS auf einem unbe­bau­ten Grund­stück in die Lich­ten­fel­ser Stra­ße abknickt. Von dort wird der Ver­kehr in Rich­tung Kreu­zung Am Kres­sen­stein / Lich­ten­fel­ser Stra­ße gelei­tet. Die Län­ge der neu­en Stra­ße beträgt ca. 650 Meter. Sie soll 5,5 Meter breit wer­den, zwei Schutz­strei­fen für den Rad­ver­kehr ent­hal­ten, und es soll auf der Süd­sei­te der Stra­ße ein stra­ßen­be­glei­ten­der Geh­weg ent­ste­hen. Um die Tan­gen­te zu rea­li­sie­ren, muss der ehe­ma­li­ge Güter­bahn­hof abge­ris­sen werden.