Blick über den Zaun: „Ven­det­ta Ven­det­ta“ fei­ert Pre­miè­re im Staats­thea­ter Nürnberg

Am 10. Febru­ar ver­eint eine beson­de­re Pre­miè­re im Schau­spiel­haus alle Spar­ten des Staats­thea­ters auf einer Bühne

Schau­spiel­di­rek­tor Jan Phil­ipp Glo­ger insze­niert „ven­det­ta ven­det­ta“ von Tho­mas Köck im Nürn­ber­ger Schau­spiel­haus mit Ensem­ble­mit­glie­dern aus Oper, Schau­spiel, Bal­lett und Staats­phil­har­mo­nie. Das Stück über die Bedeu­tung von Rache in Kunst und Gesell­schaft fei­ert am Frei­tag, 10. Febru­ar Première.

Rache ist gesell­schaft­lich geäch­tet. In unse­rer auf­ge­klär­ten Welt soll und darf sie nicht vor­kom­men. Es gilt das Cre­do: Recht statt Rache. In der Kunst hat die Rache jedoch einen ande­ren Stel­len­wert. Im Reich der Mythen, in Lite­ra­tur, Film, Thea­ter, Tanz und Musik ist sie zu Hau­se: Die Köni­gin der Nacht beschwört die Rache, Medea ermor­det ihre eige­nen Kin­der, Micha­el Kool­haas setzt Städ­te in Brand, Bat­man jagt durch die dunk­len Stra­ßen von Got­ham City. Doch wenn man genau hin­sieht, prägt die Rache unse­ren All­tag und auch das gro­ße Welt­ge­sche­hen sehr viel mehr, als wir ahnen.

Tho­mas Köcks Text unter­sucht vor der Folie gro­ßer Wer­ke aus Kunst und Kul­tur die Bedeu­tung von Rache für unse­re Gesell­schaft. Aus­ge­hend davon las­sen in Jan Phil­ipp Glo­gers Insze­nie­rung Ensem­ble­mit­glie­der aus Bal­lett, Schau­spiel und Oper sowie Mit­glie­der der Staats­phil­har­mo­nie und des Chors des Staats­thea­ters mit ihren Aus­drucks­for­men gro­ße Rache­fi­gu­ren auf der Büh­ne leben­dig wer­den. Alle Dar­stel­len­den zei­gen sich in „ven­det­ta ven­det­ta“ in ihrem Métier. Aber sie bewe­gen sich auch aus ihren Kom­fort­zo­nen her­aus, ent­wickeln gemein­schaft­lich und kom­men gemein­sam ins Spiel.

Auf der Büh­ne im Schau­spiel­haus bewe­gen sich die Ensem­ble­mit­glie­der zwi­schen anti­kem Amphi­thea­ter und all­täg­li­chem Haus­flur auf der Suche nach dem Ursprung der Rache. In ihre Dis­kus­sio­nen flie­ßen unter ande­rem Tex­te von Kleist und Hof­manns­thal, Ari­en von Mozart und Hän­del und eine Cho­reo­gra­fie von John Cran­ko ein. So ent­steht eine Col­la­ge, die auch ohne Vor­kennt­nis des Kanons zugäng­lich ist. Die Aus­schnit­te und Zita­te ver­bin­den sich mit dem Text von Tho­mas Köck zu einer Erzäh­lung, die auch an mora­li­sche Gren­zen führt. Dort­hin, wo die Rache, die wir für ver­bannt hal­ten, plötz­lich nach­voll­zieh­bar und berech­tigt ist.

„Ven­det­ta Ven­det­ta“ von Tho­mas Köck

Pre­miè­re: Frei­tag, 10. Febru­ar 2023 um 19.30 Uhr, Schauspielhaus

  • Regie: Jan Phil­ipp Gloger
  • Musi­ka­li­sche Lei­tung: Kostia Rapoport
  • Büh­ne: Marie Roth
  • Kostü­me: Fran­zis­ka Born­kamm, Anna Lechner
  • Dra­ma­tur­gie: Fabi­an Schmidt­lein, Georg Holzer
  • Cho­reo­gra­fie: Oscar Alon­so, Karen Mesquita

Mit: Oscar Alon­so, Tjark Ber­nau, Won­yong Kang, Karen Mes­qui­ta, Justus Pfan­kuch, Andro­mahi Rap­tis, Eli­na Schkol­nik und der Staats­phil­har­mo­nie Nürnberg

Im Video: Chor des Staats­thea­ters Nürnberg

Wei­te­re Ter­mi­ne im Febru­ar, März und April 2023

  • Do, 23.02.2023, 19.30 Uhr
  • Fr, 03.03.2023, 19.30 Uhr
  • Di, 28.03.2023, 19.30 Uhr
  • Do, 13.04.2023, 19.30 Uhr
  • Di, 18.04.2023, 19.30 Uhr

Pro­gramm­in­for­ma­tio­nen und Tickets

Tel.: 0180–1‑344–276 (Fest­netz 3,9 Ct./Min., Mobil bis zu 42 Ct./Min.) und unter www​.staats​thea​ter​-nuern​berg​.de