Zet­tels Refle­xio­nen: Sicher­heit und Zweifel

Peter Zettel
Peter Zettel

Sicher­heit bedeu­tet nichts ande­res, als dass ich mich aus­ken­ne, wo ich mich befin­de und weiß, wie ich den Din­gen begeg­nen kann.

Der Text „Der Sturz aus der nor­ma­len Wirk­lich­keit und die Suche nach Sinn“ macht sehr deut­lich, dass das, was ich für „nor­mal“ hal­te und ganz selbst­ver­ständ­lich davon aus­ge­he, dass es „so“ ist, auch eine Illu­si­on sein kann.

Manch­mal braucht es die Erschüt­te­rung, das Infra­ge­stel­len mei­nes Welt­bil­des, damit sich das Zutref­fen­de zei­gen kann. Das liegt aber nicht an mir, son­dern an mei­ner Bereit­schaft, auf die stim­mi­ge Art und Wei­se zu zweifeln.

Einer­seits bin ich mir sicher, dass ich nur das mache, was für mein System rich­tig ist, ande­rer­seits bin ich mir bewusst, dass das nicht stim­men muss. Daher zweif­le ich immer wie­der Annah­men und Über­zeu­gun­gen an, doch nie mich selbst.

Gera­de dann, wenn ich einen eige­nen Gedan­ken in Fra­ge stel­le, ent­steht mein per­sön­li­ches Gefühl für Sta­bi­li­tät und Zuver­sicht aus dem Wis­sen, dass ich mich auf mei­ne Talen­te und Fähig­kei­ten ver­las­sen kann – egal was in der Welt passiert.

Mei­ne gedank­li­chen Fähig­kei­ten sind der Kom­pass, den ich brau­che und nut­ze, um trotz aller Unsi­cher­heit und berech­tig­ter Zwei­fel mei­nen Weg im Leben zu finden.

Das ist mei­ne Sicherheit.


Peter Zet­tel

ist pen­sio­nier­ter Anwalt. Seit ein paar Jah­ren ist er begei­ster­ter Motor­rad­fah­rer – sein per­sön­li­cher Weg der Selbst­er­kennt­nis. Er inter­es­siert sich für das, was die Welt bewegt und schreibt dar­über in sei­nem Blog zet​tel​.biz.

Alle bis­her im Wie­sent­bo­ten erschie­nen „Zet­tels Refle­xio­nen